Outreach und Gesellschaft

Museen sind mehr als Orte, die Objekte und Kunstwerke sammeln, bewahren, erforschen, ausstellen und vermitteln. Sie sind aktive Orte, an denen Menschen sich begegnen und ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Meinungen austauschen können.

Die Museen

Die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vereinen 3.000 Jahre globale Kunst- und Kulturgeschichte und verstehen sich als Plattform des freien Denkens, die zu einer weltoffenen, toleranten und friedlichen Gesellschaft beiträgt. Ihre Sammlungen, Ausstellungen und Programme verhandeln immer auch Fragen des Lebens sowie aktuelle Entwicklungen und sollen allen zugänglich sein. Doch ein Museumsbesuch ist nicht für alle Menschen selbstverständlich Teil ihres Alltags, sei es, weil die institutionelle Hürde zu hoch ist, oder, weil sie auf dem Land leben. Insbesondere in den ländlichen Räumen fehlt es wiederum oft an Diskussionsmöglichkeiten zu gesellschaftlichen Themen.

Outreach bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Seit 2019 gehen die Kunstsammlungen im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße und intensivieren ihr Engagement neben den Standorten in Leipzig, Dresden und Herrnhut im gesamten Freistaat: Ein umgebauter Omnibus macht als Mobiles Museum Halt an verschiedenen Bildungseinrichtungen. Kinder und Jugendliche können hier künstlerisch experimentieren und mit Kunst über aktuelles Geschehen ins Gespräch kommen. Im Rahmen von 180 Ideen für Sachsen wurden von 2019 bis 2021 mit zahlreichen Vereinen und Initiativen künstlerische Interventionen und Diskussionsrunden zu Zukunftsvisionen an unterschiedlichen Orten umgesetzt, so beispielsweise die typografischen Gärten in Torgau oder MIT.NACHBARN in Oderwitz. Aufbauend auf den Erlebnissen, Impulsen und Visionen entsteht seit 2022 ein Outreach-Programm für die ländlichen Räume, das den Fokus auf Gemeinschaft und Vielfalt, aktive Mitgestaltung und Formen des Zusammenlebens legt.

Die Auseinandersetzung

Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur kann dazu beitragen, neue Perspektiven zu gewinnen und aktuelle Lebenswirklichkeiten zu befragen. Dabei können sich Aspekte von kultureller mit politischer Bildung verschränken. In Kooperation mit Schulen, aber auch anderen lokalen Akteur*innen, werden in verschiedenen Formaten Themen wie Macht, Gerechtigkeit, Gastfreundschaft, Werte und Angst aufgegriffen. Zentral ist das Anhören, Aushalten, Verstehen wollen und Diskutieren von diversen Meinungen im Rahmen demokratischer Grundwerte. Museen können hier anders wirken als klassische Bildungsträger, etwa über die kritische Rezeption ihrer eigenen Kunstwerke und Objekte. Warum werden überhaupt Dinge gesammelt? Was ist wert, für die Ewigkeit aufgehoben zu werden? Wer hat in der Vergangenheit darüber entschieden? Und wer tut es heute? Bilden Museen die Diversität der Gesellschaft ab? Was bedeutet Freiheit und wo fühle ich mich willkommen? Museen sind dabei genauso Lernende: Mit Communitys, Vereinen und Initiativen werden multiperspektivische und diskriminierungskritische Rundgänge durch Sammlungen erarbeitet. Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Prozessen können wiederum bei der Entwicklung von Programmen und Ausstellungen einbezogen werden.

Wir kommen zu Ihnen!

Keine Möglichkeit mit der Klasse ins Museum zu kommen? Kein Problem! Das Outreach-Team der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bringt mit speziellen Angeboten das Museum direkt an Ihre Schule.

Zu den Outreach-Angeboten

Kinder mit Kopfhörern
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Oliver Killig

Poolpropaganda in Wermsdorf

Ein Pool für Wermsdorf! Aber hinter dem Planschvergnügen steckt noch mehr: Der Pool wird als Setting für diskursive Formate und zivilgesellschaftliches Engagement genutzt.

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Kennen Sie diesen Stuhl?

Das Citizen-Science-Projekt befragt Menschen nach einem bisher ungesehenen Designklassiker, dem „EW 1192“. Auf den Spuren des kultigen DDR-Objekts reist das Projekt umher, um die Sozialgeschichte näher zu erforschen.

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Stühle
© Photography Dominik Hellmut Wolf, Leipzig
1.—3. Dezember 2023

Im Rückspiegel die Zukunft

Unter dem Motto „Hinhören, Zuhören, Gehört werden” haben Bürger*innen und Künstler*innen über Monate hinweg Gröditz erkundet. Entstanden ist ein Kaleidoskop von Klängen, Geschichten und Bildern. Inspiriert von der 2021 beendeten Chronik von Paul Namyslik laden verschiedene Formate alle Besuchenden ein, ihre Stadt wiederzuentdecken. Parallel zum Weihnachtsmarkt lassen wir so gemeinsam vergangene, gegenwärtige und zukünftige Geschichten erklingen.

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Stadteingangsschild
© Robert Arnold
Filmstill Natur 2

Das Projekt Dorfkneipe in Kaisitz

Die ehemalige Dorfkneipe „Kaisitzer Eck“ in der Lommatzscher Pflege bei Meißen soll als sozialer und kultureller Ort neu belebt werden.

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180 Ideen für Sachsen

Im Rahmen der Ausstellung  "Die Erfindung der Zukunft" (10.05.—03.11.2019 im Japanischen Palais) starteten die SKD ein umfangreiches Programm in der ganzen Region: „180 Ideen für Sachsen“. „180 Ideen“ verstanden sich als Modelle, Entwürfe oder Gegenentwürfe einer nahen Zukunft. 

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