
An's Werk! — Studierende als Vermittler*innen im Museum
Wer geht eigentlich ins Museum und wer nicht? Wie motiviert man Menschen dazu sich mit Kunst zu beschäftigen? Ist das Thema einer Ausstellung für sie wirklich relevant? Und was hält sie davon ab, die Sammlungen der Staatlichen Kunstsammlungen für ihre Zwecke zu nutzen?
Mit diesen Fragen
Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Mitglieder eines seit 2023 gegründeten Netzwerks, an dem Mitarbeitenden der Abteilung Vermittlung, Outreach und Gesellschaft, Forschenden und Studierenden der Technischen Universität Dresden, der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden beteiligt sind.
Eine der Ideen des Netzwerks: Studierende sollen selbst „an’s Werk“ gehen, in den Galerien aktiv werden und auf diesem Weg das Berufsfeld professioneller Vermittlungsarbeit erschließen.
An’s Werk fand erstmalig im Sommersemester im Rahmen einer Kooperation zwischen der Abteilung Vermittlung, Outreach und Gesellschaft und der Fakultät Design der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) sowie des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaften der Technischen Universität Dresden statt.
Die Studierenden der HTWD und TUD beschäftigten sich in verschiedenen Ausstellungsräumen des Dresdner Residenzschlosses mit folgenden Fragen, die sie zum Anlass nahmen eigene Vermittlungs- und Interventionskonzepte zu entwickeln:
War die Vergangenheit wirklich so prachtvoll wie es auf den ersten Blick scheint?
Wessen Geschichten bleiben unerzählt?
Wie hilft uns Kunst dabei über die Gegenwart nachzudenken und Ideen für die Zukunft zu entwickeln?
Kunstwerke neu erleben: Kritische Reflexionen und interaktive Ansätze von Design-Studierenden
Im Fokus der Studierenden der HTWD stand unter der Leitung von Prof. Dr. Diana Simon und Franz F. Richter die Entwicklung interaktiver prototypischer Interventionen, die sich auf vier ausgewählte Kunstwerke der Paradeappartements im Residenzschloss beziehen. Die ausgewählten Objekte bedurften hinsichtlich problematischer Darstellungen, Inhalte, Materialien und Herstellungstechniken einer kritischen Betrachtung, und wurden durch neue Ansätze der Kunst- und Kulturvermittlung exploriert.
Die beeindruckenden Ergebnisse stellten die Studierenden am 10. Juli in Form einer Posterpräsentation in den Paraderäumen des Residenzschlosses vor.
Bei einer feierlichen Preisverleihung wurde die Intervention GhostBox. Den Geistern der Vergangenheit eine Stimme geben der Studierenden Anne Voigt, Antea Tarousa, Karl Herrmann, Vanessa Pelger von einem Gremium bestehend aus HTWD und SKD-Mitarbeitenden prämiert und wird im Herbst als prototypische Intervention in den Eckparadesaal einziehen.
Dresden Contemporary — neue Formate der Kunstvermittlung
Die Studierenden am Institut für Kunst- Musikwissenschaft der TUD beschäftigten sich unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Schankweiler mit neuen Formaten von Vermittlung der zeitgenössischen Kunstwerke aus der „Kunstkammer Gegenwart“ im Residenzschloss. Ausgehend von einem Verständnis, dass Museen soziale und politische Orte sind, entwickelten die Studierenden der TUD eigene Konzepte für dialogische, partizipative, transformative und emanzipatorische Ansätze der Kunstvermittlung.
Am 10. Juli 2024 stellten die Studierenden ihre neuentwickelten Methoden im Residenzschloss vor und erprobten ihre experimentellen Formate im Austausch mit den Besuchenden der Ausstellung.