Gebäude
Schloss PillnitzAugust-Böckstiegel-Straße 2
01326 Dresden
Im Schloss & Park Pillnitz treffen Welten aufeinander: In der einstigen Sommerresidenz des sächsischen Königshauses verschmilzt die Architektur des Fernen Ostens mit der des späten Barock. Nur wenige Kilometer außerhalb des Dresdner Stadtzentrums und direkt an der Elbe gelegen wird ein Lustgarten von drei Palais begrenzt: Im Berg-und Wasserpalais residiert heute das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden während sich im Neuen Palais eine Ausstellung dem höfischen Leben und der Geschichte der Anlage widmet. Während der Schlosspark und das Palmenhaus ganzjährig zugänglich sind, ist das Kunstgewerbemuseum temperaturbedingt nur von Mai bis Oktober für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Die Sammlung des Kunstgewerbemuseums umfasst über 60.000 Objekte, von Möbeln und Textilien über Musikinstrumente und Gefäße bis hin zu Uhren und Zifferblättern.
Mehr erfahrengültig während der saisonalen Öffnungszeiten des Kunstgewerbemuseums (27.04.—03.11.2024) inklusive Schlossmuseum und Park Pillnitz
Im Jahr 1335 wurde das Schloss erstmals als Herrensitz und Rittergut erwähnt, 1694 erhielt es Kurfürst Johann Georg IV. im Tausch gegen das Schloss Lichtenwalde. Nach seinem Tod ging es an den Bruder – heute bekannt als August der Starke. Für zwei Jahre lebte dessen Mätresse Anna Constanta von Cosel in dem damaligen Renaissance-Schloss, das anschließend vor allem Platz für große Feste bot: Schaukeln, Karussells und Rutschbahnen wurden für die barocken Festgesellschaften aufgebaut, für die die Adeligen sich als Bauern oder Winzer verkleideten.
Damals wie heute eine beliebte Kulisse für das Ja-Wort, machten etwa auch Kurprinz Friedrich August und seine Frau Maria Josepha im Jahr 1719 während ihrer mehrwöchigen Hochzeitsfeier Station in Pillnitz. Von 1720 bis 1725 realisierte der Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann den Bau von Wasser- und Bergpalais, der Weinbergkirche sowie einem achteckigen Festsaal, dem sogenannten Venustempel. Als Vorbild dienten ihm wohl der Palast des chinesischen Kaisers in Peking, aber auch Villen des Architekten Andrea Palladio und venezianische Palastbauten. 1725 errichtete Zacharias Longuelune die große Freitreppe am Wasserpalais, an der die kurfürstlichen Gondeln aus Dresden anlegen konnten. Bis 1830 wurde das Neue Palais im klassizistischen Stil erbaut, nachdem ein Brand das Renaissance-Schloss und den Venustempel zerstört hatte. Fortan nutze das Königshaus Schloss und Park als Sommerresidenz. 1859 begann schließlich der Bau des damals größten gusseisernen Gewächshauses Deutschlands: Im sogenannten Palmenhaus gedeihen noch immer exotische Pflanzen aus Südafrika, Neuseeland und Australien. Zudem beeindruckt der Park mit seiner Fülle botanischer Schätze, darunter eine mehr als 230 Jahre alte Kamelie.
Erst seit Ende des Zweiten Weltkriegs dient die Schlossanlage als Museum: Zunächst verwahrte man hier die Bestände der Gemäldegalerie, bevor 1963 das Kunstgewerbemuseum einzog. Kaum waren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen zu Beginn des neuen Jahrtausends abgeschlossen, richtete das Elbe-Hochwasser im Jahr 2002 schwere Schäden an.