Person mit Fragebogen
© Photography Dominik Hellmut Wolf, Leipzig

Kennen Sie diesen Stuhl?

Geschichte wird durch Menschen geschrieben und münd­lich tradiert. Oft gehen jedoch gerade diese Wissens­schätze verloren, die nicht aufgeschrieben sind oder von Menschen stammen, die nicht in institutionellen Wissen­schaftsbereichen eingebunden sind. Besonders Alltags­geschichte(n) und scheinbar banale Erfahrungen berei­chern jedoch unsere Geschichtsschreibung und -forschung.

Mit dem Outreach-Projekt „Kennen Sie diesen Stuhl?“ sind alle Menschen herzlich eingeladen, ihr Wissen über den EW 1192 zu teilen. Egal ob große Geschichten oder kleine Momente – alle Perspek­tiven tragen zu einem besseren Verständnis der Produktions-und Sozialhistorie unseres Lieblingsstuhls bei. Während der Ausstellungslaufzeit besucht das Team aus Vermittler*innen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verschiedene Orte in Sachsen und begibt sich auf Spurensuche. Städte und Gemeinden, die nachvollziehbar an Gestaltung und Produktion beteiligt waren, wie Waldheim oder Oederan, werden dabei genauso besucht wie umliegende Ortschaften, zum Beispiel Dippoldiswalde oder Altenberg. Das unterwegs gesammelte Wissen fließt dann in das wachsende Archiv in den Ausstellungsräumen.

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Das bürgerwissenschaftliche Begleitprogramm

Das bürgerwissenschaftliche Begleitprogramm der Ausstellung erforscht die Sozialgeschichte des Stuhls, seiner Produzent*innen und Nutzer*innen. Durch die Beteiligung von Personen an wissenschaftlichen Prozessen wird gesellschaftliche Teilhabe in der Forschung aktiv gefördert und eine innovative Wissensgenerierung ermöglicht. Der Fach­bereich der Bürger*innenforschung (Citizen Science) begünstigt damit eine stärkere gesellschaftliche und damit demokratischere Ausrichtung von Wissen­schaft und Forschung.

Tisch und Stuhl
© Photography Dominik Hellmut Wolf, Leipzig
Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau

Der vermutlich beliebteste

Der vermutlich beliebteste, sicherlich aber verbreitetste Küchenstuhl der DDR, der „EW 1192“ wurde millionenfach produziert und wird seit den 60ern bis heute von vielen Menschen - noch oder wieder - genutzt. Auf Flohmärkten und in Kleinanzeigen lässt er sich regelmäßig finden. Doch we­der seine etwas spröde Bezeichnung noch der ursprüngliche Gestalter oder Hersteller waren bekannt. Bis zum Herbst 2023 – mit der Eröffnung der Ausstellung im Deutschen Stuhlbaumuseum Rabenau, mit welcher wir den scheinbar anonymen Stuhl forsch als Designklassiker positionierten, konnte die Geschichte des „EW 1192“ erstmals entdeckt und mit eigenem Wissen erweitert werden. (Jacob & Martha Strobel, Kuration, Produktion und Gestaltung der Ausstellung „Der ungesehene Designklassiker“ im Stuhlbaumuseum Rabenau, 27.09.2023-03.03.2024)

Stühle
© Photography Dominik Hellmut Wolf, Leipzig
Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau

Kennen Sie diesen Stuhl?

Kennen Sie diesen Stuhl? Senden Sie uns gern postalisch oder per Mail einen ausgefüllten Fragebogen zu. Jede Geschichte zählt!

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Förderer

BKM

Das Begleitprogramm „Kennen Sie diesen Stuhl?“ wird im Rahmen des Projektes „Museen als aktive Orte der Demokratie“ gefördert durch
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