Forschungsprojekte
Im Kontext der Provenienzforschung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gibt es verschiedene drittmittelgeförderte Forschungsprojekte. Dabei wird vor allem Grundlagenforschung betrieben.
Provenienzforschung befasst sich mit der Geschichte von Artefakten, deren Eigentümern und Besitzern. Der gesamte Weg von Atelier oder Werkstatt bis zum heutigen Platz im Museum wird dabei in den Blick genommen.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) überprüfen systematisch die Herkunft ihrer Erwerbungen seit 1933. Dabei gilt es, den Bestand nach Objekten zu durchsuchen, die
Diese Fälle aufzuklären und – sofern es sich um den sogenannten NS-verfolgungsbedingten Entzug handelt – „gerechte und faire Lösungen“ im Sinne der „Washingtoner Prinzipien“ vorzubereiten, ist eine Aufgabe der Provenienzforschung. Sie ist darüber hinaus die Basis, um auch für alle anderen Fallkonstellationen Lösungen im Sinne der jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen anzustreben. Als wesentliches Element der wissenschaftlichen Forschung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hilft die Provenienzforschung dabei, Rechtssicherheit über sämtliche Bestände zu erhalten und nicht zuletzt die hier gewonnenen Erkenntnisse transparent darstellen zu können.
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Zunehmend in den Fokus rückt die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit und ihrer Zeugnisse. Untersucht wird daher auch Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, insbesondere in den Staatlichen Ethnografischen Sammlungen. Viele bewährte Methoden und Prinzipien der Provenienzforschung können hier eingebracht werden. Darüber hinaus gibt es entscheidende neue Ansätze wie die Einbeziehung der Herkunftsgesellschaften, die für die Sammlungen sehr gewinnbringend sein können, sie aber auch vor neue Herausforderungen stellen.
Die Problemlagen sind also komplex, mitunter komplexer als in den Museen der „alten“ Bundesrepublik. Der Freistaat Sachsen hat mit der Etablierung und Finanzierung des von 2008 bis 2024 laufenden „Daphne“-Projekts an den SKD seiner besonderen moralischen Verpflichtung, die aus der historischen Rolle der Dresdner Museen resultiert, Rechnung getragen. Das „Daphne“-Projekt an den SKD war ein Erfassungs-, Inventarisierungs-, Bewertungs- und Provenienzforschungsprojekt, das auf die gesamten Bestände aller im Museumsverbund vereinten Sammlungen zielte. Die Dokumentation der Ergebnisse des „Daphne“-Projekts erfolgte mehrstufig:
Zentrale Ziele und Aufgaben des „Daphne“-Projekts bezogen sich auf wissenschaftliche Daueraufgaben, vor denen jedes öffentliche Museum der Bundesrepublik steht, die also mit dem Projektende zum 31. Dezember 2024 keineswegs obsolet geworden sind. Dies gilt insbesondere für die auch künftig notwendige Provenienzforschung an den inzwischen ca. 3 Mio. Objekten in den Sammlungen der SKD sowie für das strategische Ziel einer umfassenden und schließlich vollständigen Präsentation aller Werke in der Online-Collection, um Internet-Recherchen weltweit zu ermöglichen.
Im Kontext der Provenienzforschung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gibt es verschiedene drittmittelgeförderte Forschungsprojekte. Dabei wird vor allem Grundlagenforschung betrieben.
In Kooperation mit der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen berät das SKD-Team sächsische Museen zu allen Fragen rund um das Thema Provenienzforschung.
Die Provenienzforscherinnen und -forscher der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden veröffentlichen ihre Ergebnisse über verschiedene Medien - etwa in Form von Publikationen, Blogs, Filmen oder Multimediaguides.
In den letzten Jahren begegneten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Fragen der Provenienzforschung mit thematisch einschlägigen Ausstellungen und Interventionen in ihren ständigen Ausstellungen.
Die Provenienzforscherinnen und -forscher der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden initiieren und beteiligen sich regelmäßig an Veranstaltungen innerhalb der Wissenschaftskommunikation.
Die Provenienzforschung profitiert nicht nur von der sammlungsübergreifenden Arbeit des Museumsverbunds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, sondern auch vom intensiven Austausch mit der Fachwelt und der Öffentlichkeit: Seit 2016 beteiligt sich beispielsweise das Daphne-Projekt am jährlich stattfindenden Weiterbildungsprogramm "Provenienzforschung" der Freien Universität Berlin, 2017 traf sich der „Arbeitskreis Provenienzforschung e. V.“ in Dresden, 2019 waren die SKD Gastgeber des Deutsch-Amerikanischen Austauschprogramms zur Provenienzforschung PREP.
Den Kontakt zum Team der Provenienzforscherinnen und -forscher an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden finden Sie hier.