© SKD, Barbara Bechter

Provenienzforschung in sächsischen Museen

Beratung durch das Provenienzforschungsteam der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Kooperation mit der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen

Bild Spurensuche

Neben den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben im vergangenen Jahrzehnt auch einzelne kommunale Kunstmuseen wegweisende Projekte zur Provenienzforschung erfolgreich durchgeführt.

Diese haben gezeigt, dass sich in Museen und Sammlungen Kulturgüter befinden, bei denen es sich um NS-Raubgut bzw. um Objekte aus anderen historischen Unrechtskontexten handeln könnte. Solche möglicherweise problematischen Provenienzen können unter anderem sein:

© SKD, Johanna Ziegler

Spurensuche in den sächsischen Museen

Koloniales Erbe

  • Kunst und Kulturgut, das in kolonialen, also meist asymmetrischen Herrschaftskonstellationen seinen Eigentümer*innen gewaltsam oder durch Täuschung/Betrug entzogen wurde

  • Human Remains

Nationalsozialismus

  • Kunst und Kulturgut, das seinen jüdischen Eigentümer*innen oder anderen Opfern nationalsozialistischer Verfolgung zwischen 1933 und 1945 geraubt oder auf andere Weise verfolgungsbedingt entzogen wurde und bei dem sich im Sinne der "Washingtoner Prinzipien" um "gerechte und faire Lösungen" bemüht werden sollte

Sowjetische Besatzungszone und DDR

  • Kunst und Kulturgut, das während der sogenannten Schlossbergung von der Sowjetischen Besatzungsmacht enteignet wurde

  • Beschlagnahmtes Kunst und Kulturgut aus dem Eigentum des ehemaligen Königshauses Wettin als Spezialfall der „Schlossbergung“

  • Kunst und Kulturgut, das von sogenannten Republikflüchtlingen oder auch legal Ausreisenden in der DDR zurückgelassen werden musste oder das in anderen, heute als rechtsstaatswidrig beurteilten Kontexten in der DDR – z.B. in Steuerstrafverfahren – enteignet wurde

Beratung für Sachsens Museen

Sicher befinden sich auch in Ihren Sammlungen Kulturgüter, deren Herkunft Sie nicht genau kennen. Vielleicht gab es zwischen 1933 und 1945 besonders viele Zugänge oder Schenkungen? Wissen Sie vielleicht gar nicht, was in diesen Jahren angekauft wurde, oder sind Inventare verloren gegangen?

Haben Sie Ihre Erwerbungen der letzten Jahre auf deren Eigentümergeschichte geprüft?

Befinden sich Objekte mit außereuropäischem oder archäologischem Kontext in Ihrer Sammlung, deren Hintergrund Sie nicht vollständig kennen? Oder fehlen aus Ihrer eigenen Sammlung Kulturgüter?

Wir unterstützen Sie bei der Spurensuche zur Herkunft ihrer Objekte ebenso wie beim Aufspüren von Verlusten.

Wir bieten Ihnen:

Wir bieten Ihnen:

  • Individuelle Projektberatung vor Ort
  • Einführung in die praktische Provenienzforschung und in den Umgang mit sensiblen Objekten
  • Vermittlung von versierten Provenienzforscherinnen und -forschern in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
  • Unterstützung bei der Antragstellung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
  • Netzwerkarbeit innerhalb der sächsischen Provenienzforschung
  • Öffentlichkeitsarbeit zur Schärfung des Bewusstseins für die Notwendigkeit von Provenienzrecherchen
© SKD, Barbara Bechter

Veranstaltungen

„Provenienzforschung in sächsischen Museen – Fragestunde“

Sie haben Fragen zur Provenienzforschung, zur Restitution oder zur Antragstellung? Sie möchten über ein Objekt in Ihrem Bestand berichten, das eine spannende Herkunftsgeschichte hat? Sie haben Konvolute, deren Zugangswege Ihnen unklar sind, oder Namen von Personen, die Sie einordnen möchten? Sie möchten sich zu konkreten Merkmalen an Objekten wie Stempel, Etiketten, Nummern austauschen?

Hierzu lädt das Beratungsteam Provenienzforschung sächsische Museen regelmäßig zu Fragestunden ein.

Termine

Nächste Termine

Online-Forum “Provenienzforschung in sächsischen Museen – Kunsthandel in Dresden nach 1945”
26. August 2024, 14.00–16.00 Uhr

Das Beratungsteam Provenienzforschung (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) lädt regelmäßig zum Online-Forum ein. Als inhaltlicher Ausgangspunkt wird diesmal das DZK -Forschungsprojekt „Privater Kunsthandel nach 1945 in Dresden“ vorgestellt (Claudia Maria Müller). Neben Einblicken in die bisherigen Recherchen und Ergebnisse wird von dem erfolgreichen Zeitzeugenaufruf und den neugewonnenen Erfahrungen auf diesem Gebiet der Forschungsarbeit berichtet. 

Projekt im Forschungskanal der SKD

Projekt bei voices, der Online-Plattform der SKD
 

Für die Zugangsdaten sowie bei inhaltlichen Themenwünschen oder konkreten Fragestellungen wenden Sie sich bitte vorab an Dr. Thomas Rudert.

Ansprechpartner*innen

Dr. Thomas Rudert

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Forschungsabteilung, Koordination Beratungsteam des „Daphne“-Projekts

Kontakt

Tel.: +49 351 4914 7539 - thomas.rudert@skd.museum

Dr. Birthe Hemeier

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Sächsische Landesstelle für Museumswesen

Kontakt

Tel.: +49 351 49143803 - birthe.hemeier@skd.museum

Beratungsteam

Team Beratung

© SKD, Barbara Bechter

Barbara Bechter

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Kunstgewerbemuseum / Porzellansammlung

Tel.: +49 (0)351 2613-206
E-Mail: barbara.bechter@skd.museum

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Kupferstich-Kabinett

Tel.: +49 (0)351 4914-3217
E-Mail: katja.lindenau@skd.museum

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Gemäldegalerie Alte Meister

Tel.: +49 (0)351 4914-6691
E-Mail: carina.merseburger@skd.museum

 

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Albertinum / Galerie Neue Meister

Tel.: +49 (0)351 4914-9735
E-Mail: ClaudiaMaria.Mueller@skd.museum

 

Dr. Thomas Rudert

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Provenienzforschung / Sammlungshistoriker

Tel.: +49 (0)351 4914-7539
E-Mail: thomas.rudert@skd.museum

Kooperation mit SLfM

Das Provenienzforschungsteam der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden berät Sie in Kooperation mit der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen.

Arbeitshilfen und Literatur

Wichtige Arbeitshilfen und Handreichungen zur Provenienzforschung finden Sie hier.

Ausgewählte Medien zu den verschiedenen Unrechtskontexten können Sie hier einsehen.

Erstcheck

Im Rahmen eines Erstchecks überprüfen die Museen – in der Regel mit externer Unterstützung – ihre Sammlungen nach ersten Verdachtsmomenten auf NS-Raubgut. Die aktuelle Handreichung finden Sie hier.

Die Erstchecks werden vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg gefördert.

Förderer

DZK

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