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Provenienzforschung in sächsischen Museen

Beratung durch das Provenienzforschungsteam der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Kooperation mit der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen

Bild Spurensuche

Neben den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben im vergangenen Jahrzehnt auch einzelne kommunale Kunstmuseen wegweisende Projekte zur Provenienzforschung erfolgreich durchgeführt.

Diese haben gezeigt, dass sich in Museen und Sammlungen Kulturgüter befinden, bei denen es sich um NS-Raubgut bzw. um Objekte aus anderen historischen Unrechtskontexten handeln könnte. Solche möglicherweise problematischen Provenienzen können unter anderem sein:

© SKD, Johanna Ziegler

Spurensuche in den sächsischen Museen

Koloniales Erbe

  • Kunst und Kulturgut, das in kolonialen, also meist asymmetrischen Herrschaftskonstellationen seinen Eigentümer*innen gewaltsam oder durch Täuschung/Betrug entzogen wurde

  • Human Remains

Nationalsozialismus

  • Kunst und Kulturgut, das seinen jüdischen Eigentümer*innen oder anderen Opfern nationalsozialistischer Verfolgung zwischen 1933 und 1945 geraubt oder auf andere Weise verfolgungsbedingt entzogen wurde und bei dem sich im Sinne der "Washingtoner Prinzipien" um "gerechte und faire Lösungen" bemüht werden sollte

Sowjetische Besatzungszone und DDR

  • Kunst und Kulturgut, das während der sogenannten Schlossbergung von der Sowjetischen Besatzungsmacht enteignet wurde

  • Beschlagnahmtes Kunst und Kulturgut aus dem Eigentum des ehemaligen Königshauses Wettin als Spezialfall der „Schlossbergung“

  • Kunst und Kulturgut, das von sogenannten Republikflüchtlingen oder auch legal Ausreisenden in der DDR zurückgelassen werden musste oder das in anderen, heute als rechtsstaatswidrig beurteilten Kontexten in der DDR – z.B. in Steuerstrafverfahren – enteignet wurde

Arbeitshilfen

Für mehr Informationen:

Wichtige Arbeitshilfen und Handreichungen zur Provenienzforschung finden Sie hier.

Ausgewählte Literatur zu den verschiedenen Unrechtskontexten können Sie hier einsehen.

Beratung für Sachsens Museen

Sicher befinden sich auch in Ihren Sammlungen Kulturgüter, deren Herkunft Sie nicht genau kennen. Vielleicht gab es zwischen 1933 und 1945 besonders viele Zugänge oder Schenkungen? Wissen Sie vielleicht gar nicht, was in diesen Jahren angekauft wurde, oder sind Inventare verloren gegangen?

Haben Sie Ihre Erwerbungen der letzten Jahre auf deren Eigentümergeschichte geprüft?

Befinden sich Objekte mit außereuropäischem oder archäologischem Kontext in Ihrer Sammlung, deren Hintergrund Sie nicht vollständig kennen? Oder fehlen aus Ihrer eigenen Sammlung Kulturgüter?

Wir unterstützen Sie bei der Spurensuche zur Herkunft ihrer Objekte ebenso wie beim Aufspüren von Verlusten.

Wir bieten Ihnen:

Wir bieten Ihnen:

  • Individuelle Projektberatung vor Ort
  • Einführung in die praktische Provenienzforschung und in den Umgang mit sensiblen Objekten
  • Vermittlung von versierten Provenienzforscherinnen und -forschern in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
  • Unterstützung bei der Antragstellung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
  • Netzwerkarbeit innerhalb der sächsischen Provenienzforschung
  • Öffentlichkeitsarbeit zur Schärfung des Bewusstseins für die Notwendigkeit von Provenienzrecherchen
© SKD, Barbara Bechter

Veranstaltungen

„Provenienzforschung in sächsischen Museen – Fragestunde“

Sie haben Fragen zur Provenienzforschung, zur Restitution oder zur Antragstellung? Sie möchten über ein Objekt in Ihrem Bestand berichten, das eine spannende Herkunftsgeschichte hat? Sie haben Konvolute, deren Zugangswege Ihnen unklar sind, oder Namen von Personen, die Sie einordnen möchten? Sie möchten sich zu konkreten Merkmalen an Objekten wie Stempel, Etiketten, Nummern austauschen?

Hierzu lädt das Beratungsteam Provenienzforschung sächsische Museen regelmäßig zu Fragestunden ein.

Termine

Nächste Termine
 

Provenienzforschung in sächsischen Museen – Erfahrungen aus einem Mehrspartenhaus: Kontextüberschneidungen und Transfers zwischen Sammlungen
26. Februar 2024, 14.00–16.00 Uhr

Das Beratungsteam Provenienzforschung (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) lädt zum Online-Forum ein: Gerade in Mehrspartenhäusern, die mit verschiedenen Objektkategorien, Epochen und Regionen arbeiten, kann es für die Provenienzforschung besondere Herausforderungen geben. Tina Oppermann gibt Einblicke in die Forschung an den Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen. In einem Impulsvortrag mit anschließender Diskussion geht es um Themen wie Kontextüberschneidungen, Mehrfachentzug, Tausch-, Leih- und Verkaufspraxis von Sammlungen untereinander, dem DDR-spezifischen Thema der Sammlungsprofilierung und den daraus entstandenen Objekttransfers.
 

Online-Forum „Provenienzforschung in sächsischen Museen – Fragestunde“
26. August 2024, 14.00–16.00 Uhr
 

Für die Zugangsdaten sowie bei inhaltlichen Themenwünschen oder konkreten Fragestellungen wenden Sie sich bitte vorab an Dr. Thomas Rudert.

Ansprechpartner*innen

Dr. Thomas Rudert

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Forschungsabteilung, Koordination Beratungsteam des „Daphne“-Projekts

Kontakt

Tel.: +49 351 4914 7539 - thomas.rudert@skd.museum

Johanna Jürgens

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Sächsische Landesstelle für Museumswesen

Kontakt

Tel.: +49 351 49143810 - johanna.juergens@skd.museum

Beratungsteam

Team Foto

© SKD, Barbara Bechter

Barbara Bechter

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Kunstgewerbemuseum / Porzellansammlung

Tel.: +49 (0)351 2613-206
E-Mail: barbara.bechter@skd.museum

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Kupferstich-Kabinett

Tel.: +49 (0)351 4914-3217
E-Mail: katja.lindenau@skd.museum

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Gemäldegalerie Alte Meister

Tel.: +49 (0)351 4914-6691
E-Mail: carina.merseburger@skd.museum

 

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Provenienzforschung Albertinum / Galerie Neue Meister

Tel.: +49 (0)351 4914-9735
E-Mail: ClaudiaMaria.Mueller@skd.museum

 

Dr. Thomas Rudert

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Provenienzforschung / Sammlungshistoriker

Tel.: +49 (0)351 4914-7539
E-Mail: thomas.rudert@skd.museum

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