„Träume von Räumen“ – Staatliche Kunstsammlungen Dresden stellen Jahresthema und Programm 2025 vor
24. September 2024Mitschnitt
Im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz
Im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz gaben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) heute ihre Ausstellungshighlights 2025 bekannt. Thematisch steht das kommende Jahr unter dem Motto „Träume von Räumen“.
Den Auftakt macht der neue REINVENTING-Bereich „Schutz – Die Macht des Zusammenlebens“ (ab 18.01.2025) im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig. Ausgehend von der Textilsammlung von Annette Korolnik-Andersch, welche die Schutzbedeutung von Henna-Textilien für Frauen aus dem Feija-Tal in Marokko zeigt, fragt die Präsentation nach dem Umgang mit dem menschlichen Grundbedürfnis nach Schutz in verschiedenen Regionen der Welt.
Mit den Medien Fotografie, Video und Musik präsentiert das Albertinum eine große Einzelausstellung des Künstlers Wolfgang Tillmans (08.03.–29.06.2025). Die Schau widmet sich schwerpunktmäßig Arbeiten, die in den letzten zwei Jahren auf Reisen nach San Francisco, Hong Kong, Taiwan und in die Mongolei entstanden sind.
Nachdem die SKD im Jahr 2017 mit der Ausstellung „The Dream of a King. Masterpieces from the Dresden State Art Collections“ zu Gast in Seoul und Gwangju waren, tritt das National Museum of Korea nun den Gegenbesuch an. „100 Ideen von Glück. Kunstschätze aus Korea“ (15.03.–17.08.2025) eröffnet in den Paraderäumen des Dresdner Residenzschlosses einen spannungsvollen Dialog der Kulturen und erkundet die unterschiedlichen Vorstellungen von Glück und deren Ausdrucksformen in der Kunst.
In der Kunsthalle im Lipsiusbau geht es ab Mai um die gemeinsame europäische Geschichte zwischen Estland und Deutschland. Die Präsentation „Spiegel im Spiegel“ (08.05.–31.08.2025) nimmt den künstlerischen Dialog zwischen dem estnischen Komponisten Arvo Pärt und dem deutschen Maler Gerhard Richter zum Ausgangspunkt und erzählt anhand von über 140 Werken die gemeinsame Geschichte beider Länder.
In Kooperation mit der Bundeskunsthalle Bonn stellt das Ausstellungsprojekt „Für Alle! Demokratie neu gestalten“ (06.06.–16.11.2025) den aktuellen gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Teilhabe sowie die traditionellen Formen der Demokratie in den Mittelpunkt. Die Präsentationsorte Bonn und Dresden spannen dabei bewusst einen West-Ost-Bogen und fördern so den wichtigen Dialog.
In Kooperation mit dem Bergbau- und Gotikmuseum Leogang und der Slowakischen Nationalgalerie Bratislava zeigt das Grüne Gewölbe die Ausstellung „Rotes Gold. Das Wunder von Herrengrund“ (29.08.2025–25.01 2026) und thematisiert darin die Bedeutung des Bergbaus für die Schatz- und Kunstkammern der Frühen Neuzeit.
Anlässlich des 70. Geburtstages von William Kentridge widmen sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit dem Ausstellungsfestival „William Kentridge. Triumphe und Klagen“ (ab 06.09.2025) dem Schaffen des südafrikanischen Künstlers gleich an mehreren Orten, darunter die Puppentheatersammlung, das Kupferstich-Kabinett und das Albertinum. Letzteres wird die monumentale Filminstallation „More Sweetly Play the Dance“ von 2015 zeigen und in einem direkten Dialog mit den über hundert Meter langen Zeichnungen zum Wandbild des Dresdner Fürstenzugs inszenieren.
„Die blauen Schwerter – Meissen in der DDR“ (20.09.2025–22.02.2026) im Japanischen Palais erzählt erstmals die Geschichte der Meissener Porzellanmanufaktur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – vom Wiederaufbau nach Krieg und Teildemontage bis zum Ende der DDR. Im Zentrum steht das Künstlerkollektiv um Ludwig Zepner, Heinz Werner und Peter Strang, welches diese Zeit besonders prägte.
„What you see is not what you get” ist eine Ausstellung des Archivs der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA) zusammengestellt von der Künstlerin Karin Sander (03.10.2025–01.02.2026). Der Titel entstammt einer Werkgruppe von Sander, die in der Schau eine zentrale Rolle spielt und eine Fortsetzung erfahren wird. Aus zeitgenössischer Perspektive werden im Blockhaus Dokumente und Werke der Konzeptkunst aus dem Archiv zusammengeführt, Positionen aufgerufen und in eine neue Wirklichkeit übertragen.
Mit der baulichen Vollendung vom Großen Ballsaal und dem Propositionssaal schließt sich im kommenden Jahr der Rundgang in der Festetage des Dresdner Residenzschlosses und die Säle erhalten wieder ihre Gestalt aus dem mittleren 19. Jahrhundert zurück. Für die Sammlungsinszenierungen der Rüstkammer unter dem Titel „Masken und Kronen. Festkultur und Machtrepräsentation am sächsischen Hof“ (voraussichtlich ab November 2025) wurden viele Exponate aufwendig restauriert – Kunstwerke, die zu den kostbarsten Zeugnissen europäischer Festkultur gehören.
„Herkules – Held und Antiheld“ (22.11.2025–28.06.2026) heißt die Präsentation im Semperbau am Zwinger, die sich mit der vielschichtigen mythischen Figur des Halbgottes auseinandersetzt. In der Sonderausstellung werden rund 100 Werke gezeigt, darunter Skulpturen, Gemälde, Grafiken und Kunsthandwerk, die die Faszination für Herkules von der Antike bis zur heutigen Zeit anschaulich machen.
Seit 2006 sammelt das Gerhard Richter Archiv alles über das Leben und Werk des nach ihm benannten Künstlers. Im kommenden Jahr feiern die SKD das 20-jährige Bestehen mit der Kabinettausstellung „20 Jahre Gerhard Richter Archiv. Werke, Materialien, Kuriosa“ im Albertinum (13.12.2025–15.03.2026). Das Archiv besinnt sich damit auf seine Wurzeln und seinen Initiator Martin Roth. Die meisten Exponate sind bislang weder ausgestellt noch veröffentlicht worden.
Der Künstler Carlo Heller (*1998 in Amsterdam) leitete die Pressekonferenz mit seiner musikalischen Komposition „Entering“ (2024) ein.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und ist ab Mittwoch, 25. September 2024 online im Pressebereich verfügbar.
Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: „Wir möchten den Förder*innen der SKD für ihre wertvolle finanzielle wie ideelle Unterstützung unserer zahlreichen Projekte danken. Wir danken dem Freistaat Sachsen, mit dessen großzügigem Zuschuss ein Großteil der Aufwendungen des Museumsverbundes gedeckt werden kann. Eine weitere maßgebliche Förderung erfolgt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die in den vergangenen Jahren in erheblicher Weise zur Stärkung und Weiterentwicklung unserer Museen beigetragen hat. Hervorzuheben sind außerdem unser Hauptsponsor, die Sparkassen-Finanzgruppe, wie auch A. Lange & Söhne in Glashütte, die sich beide seit vielen Jahren sehr engagiert für unseren Museumsverbund einsetzen. Als weiteren Sponsor konnten wir im vergangenen Jahr die SachsenEnergie AG gewinnen. Weitere wichtige Partner sind die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung des Bundes, die Kulturstiftung der Länder, die Dr. Harald Hack Stiftung und das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste. Zu nennen wären viele weitere Stiftungen, Spender*innen und Sponsor*innen– auch international aus Großbritannien, den USA, Polen, Tschechien und Korea – die viele unserer Vorhaben erst möglich machen. Nicht zuletzt ist das private Engagement der Mitglieder und Stifter*innen unserer Freundeskreise ein wertvoller Baustein für unsere Arbeit. Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank.“
Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten, Programm und Besuchsmodalitäten finden Sie jederzeit auf der Webseite der SKD www.skd.museum.