Die Kunsthighlights im Herbst - SKD präsentieren umfangreiches Programm von William Kentridge bis Gerhard Richter
31. Juli 2025Die Kunsthighlights im Herbst - SKD präsentieren umfangreiches Programm von William Kentridge bis Gerhard Richter
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) starten mit einem umfangreichen Programm in den Herbst und eröffnen gleich mehrere Highlights.
Den Anfang macht eine Ausstellung im Grünen Gewölbe: Rotes Gold. Das Wunder von Herrengrund (29.08.2025–04.01.2026). Diese erzählt von einer Entdeckung, die vor 400 Jahren im Bergbau in der heutigen Slowakei geschah. Den Arbeitern fiel auf, dass sich Werkzeuge aus Eisen, die in Grubenwässern hinterlassen wurden, nach wenigen Wochen in wertvolleres Kupfer umwandelten. Gekonnt nutzten sie diese Entdeckung für sich und verarbeiteten den Rohstoff zu reich verzierten vergoldeten Schalen, Bechern und Tafelaufsätzen. Die Ausstellung zeigt rund 70 Kunstwerke – kostbare Zeugnisse der Goldschmiedekunst wie der frühneuzeitlichen Bergbaukultur.
Zum 70. Geburtstag von William Kentridge feiern die SKD und das Museum Folkwang in Essen ab 6. September 2025 den Weltstar aus Johannesburg mit einem sammlungsübergreifenden Ausstellungsfestival an gleich drei Orten. Das Kupferstich-Kabinett widmet sich auf besonderem Wunsch des Künstlers seiner Druckgrafik. Im Albertinum trifft eine filmisch bewegte Prozession von Helden und Außenseitern auf die Dresdner Touristenattraktion des Fürstenzugs und in der Puppentheatersammlung lässt das von Kentridge gegründete „Centre for the Less Good Idea“ Schatten, Silhouetten und Objekte lebendig werden. Den Auftakt der Schau markiert am 5. September ein spektakulärer Prozessionszug durch die Dresdner Innenstadt, der in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden entsteht.
Im Japanischen Palais folgt die Ausstellung Die blauen Schwerter – Meissen in der DDR (20.09.2025–22.02.2026), die erstmals die Geschichte der Meissener Porzellanmanufaktur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Fokus rückt. Trotz aller Widersprüche zur sozialistischen Staatsform blieb die große barocke Tradition in Meissen für diese Zeit prägend, ebenso das Künstlerkollektiv um Ludwig Zepner, Heinz Werner und Peter Strang, deren Entwürfe von tschechischen Trickfilmen, Inszenierungen des Berliner Ensembles und literarischen Motiven wie 1001 Nacht inspiriert waren. Die Präsentation stellt die älteste Porzellanmanufaktur Europas zur Zeit der DDR vor und lädt das Publikum ein, seine Erinnerungen, Geschichten und Schätze zu teilen.
Mit der Sammlungspräsentation Fluxuriös! Kunst und Anti-Kunst der 1960er bis 1990er Jahre (08.11.2025–08.03.2026) zeigt das Archiv der Avantgarden eine der kompromisslosesten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Die Schau beleuchtet, wie Fluxus-Künstler*innen diese Richtung als lebendigen, offenen und gesellschaftlichen Prozess verstanden, der spielerisch und subversiv traditionelle Formen infrage stellte und sich ständig neu erfand. Gezeigt werden Arbeiten internationaler Künstler*innen wie George Brecht, Joseph Beuys, Charlotte Moorman, Dick Higgins, Ben Vautier, Yoko Ono, Nam June Paik, Takako Saito und Wolf Vostell.
Ab November präsentiert die Gemäldegalerie Alte Meister die Schau Herkules. Held und Antiheld (22.11.2025–28.06.2026). Halb Gott, halb Mensch, stark, siegreich und tugendhaft, aber auch unbeherrscht und grausam: Herkules war ein Mythos. Der antike Held bot genug Stoff, um Künstler jahrhundertelang immer wieder aufs Neue zu inspirieren - von der Antike bis in die Neuzeit. Die Ausstellung vereint rund 100 Werke, darunter Skulpturen, Gemälde, Grafiken, Medaillen und Kunsthandwerk. Wertvolle Leihgaben kommen aus dem Prado in Madrid, dem Musée du Louvre in Paris und den Vatikanischen Museen in Rom.
Zum Jubiläum gibt das Gerhard Richter Archiv Einblick in seine vielfältigen Bestände. Die Ausstellung 20 Jahre Gerhard Richter Archiv (13.12.2025–15.03.2026) zeigt ein breites Spektrum an weitgehend unbekannten Archivalien, Raritäten und Kuriosa. Seit 2006 sammelt die Einrichtung mit Sitz im Dresdner Albertinum alles über das Leben und Werk von Gerhard Richter. Mit dieser Präsentation gedenken die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zudem Martin Roth (1955–2017), ihrem ehemaligen Generaldirektor und Spiritus Rektor der Idee, das Archiv am Geburtsort des Künstlers zu gründen.
Seit Beginn des Jahres wurden die Öffnungszeiten der Museen bereits dynamisch angepasst. Auch weiterhin orientieren die SKD ihre Angebote an saisonbedingt wechselnder Nachfrage und Publikumsinteressen. Hierfür werden Öffnungszeiten in einzelnen Museen temporär reduziert, um sie andererseits für besonders stark besuchte Dauer- oder auch Sonderausstellungen kurzfristig anpassen zu können: unsere Öffnungszeiten ab 4. August 2025