Öffentliche Restaurierung der Vorzeichnungen zum Dresdner Fürstenzug
27. November 2024Öffentliche Restaurierung der Vorzeichnungen zum Dresdner Fürstenzug
28.11.2024–13.03.2025 im Japanischen Palais, jeden Donnerstag von 10–18 Uhr
Das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) restauriert ab sofort sein größtes Werk: Die monumentalen Vorzeichnungen (sogenannte Kartons) zum berühmten Fürstenzug. Sie stehen im Zentrum einer Restaurierungsmaßnahme, welche im Japanischen Palais ab dem 28. November jeden Donnerstag öffentlich zugänglich sein wird.
Die Kartons zum Fürstenzug schuf der Historienmaler Wilhelm Walther zwischen 1869 und 1872. Dabei handelt es sich um elf Vorlagezeichnungen im Maßstab 1:1, die normalerweise auf Rollen gewickelt im Kupferstich-Kabinett lagern. Ausgebreitet und nebeneinandergelegt ergeben sie eine durchgehende Zeichnung von vier Metern Höhe und rund einhundert Metern Länge. In den Jahren 1872–76 dienten die Kartons als Vorlage für das an der Dresdner Augustusstraße ausgeführte Fresko in Kratzputz (Sgraffito). Nachdem dieses rasch verwitterte, schickte man die Kartons 1904 in die Porzellanmanufaktur nach Meißen. Dort verwendeten sie die Porzellanmaler für die Anfertigung der auf Fliesen ausgeführten Fassung des Fürstenzuges, heute eines der bekanntesten Wahrzeichen Dresdens.
Über die Jahre hat die bewegte Geschichte der Kartons – von denen drei 1879 auf der internationalen Kunstausstellung in München präsentiert wurden – ihre Spuren auf dem Papier hinterlassen.
Im Japanischen Palais werden die Kartons nun gereinigt, repariert und stabilisiert. Besucherinnen und Besucher erhalten die Gelegenheit, den Verlauf der Restaurierung mitzuerleben. Möglich wurde das durch die großzügige Unterstützung der Rudolf-August Oetker-Stiftung.
Die Restaurierungsmaßnahmen werden voraussichtlich im August 2025 abgeschlossen sein.
Anschließend werden die Kartons im Rahmen des sammlungsübergreifenden Ausstellungsfestivals „William Kentridge. Listen to the Echo“ (ab 06.09.2025) zu Ehren des südafrikanischen Künstlers im Albertinum präsentiert.
Ergänzend zur Restaurierung zeigt die Puppentheatersammlung ausgewählte Charaktere aus ihrer Sammlung, die eine Brücke bauen zu den dargestellten sächsischen Herrschern des Fürstenzuges.
Neben faszinierenden Einblicken in die laufenden Restaurierungsarbeiten erhält das Publikum so auch einen ersten Ausblick auf eines der Ausstellungshighlights der SKD im kommenden Jahr.
Für die Berichterstattung werden auf Nachfrage individuelle Führungen angeboten. Hierfür bitten wir um Anmeldung unter presse@skd.museum.