Einladung zum Pressegespräch: „Kontrapunkte“ und „Revolutionary Romances. Transkulturelle Kunstgeschichten in der DDR“

07. April 2022

„Revolutionary Romances. Transkulturelle Kunstgeschichten in der DDR“ i

Mit der Eröffnung der Prolog-Ausstellung „Revolutionary Romances. Transkulturelle Kunstgeschichten in der DDR“ im Albertinum am 13. April startet auch das sammlungsübergreifende Großprojekt „Kontrapunkte“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.

Ausgehend von den eigenen Beständen und der eigenen Sammlungsgeschichte werden neue Perspektiven auf die Kunst in der DDR, ihre Wahrnehmung und Bedeutung in Vergangenheit und Gegenwart entwickelt. Neben einer diskursiven Programmreihe in Form von „Laboren“, die unterschiedliche thematische Schwerpunkte setzen, beschäftigt sich das Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Revolutionary Romances“ mit einem kunst- und kulturgeschichtlich bisher nur marginal erforschten Thema: dem kulturellen Austausch der DDR mit außereuropäischen, sozialistisch orientierten Ländern des Globalen Südens in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Die Prolog-Ausstellung „Revolutionary Romances. Transkulturelle Kunstgeschichten in der DDR“ zeigt im Gelenkraum des ersten Obergeschosses eine kleine Auswahl des reichen Sammlungsbestands aus den SKD.  Gemeinsam mit dem Kupferstich-Kabinett und dem Kunstfonds der SKD wurde eine Auswahl von historischen Bildern, Grafiken und Filmen von Kunstschaffenden aus der DDR, Kuba, Chile und Vietnam zusammengestellt. Dazu gehören programmatische Propaganda-Grafik, Reisebilder, Porträts von Studierenden aus dem Ausland, Werke von in die DDR emigrierten Künstler*innen sowie kubanische Plakate. Zusätzlich sind Interventionen der zeitgenössischen Künstler*innen Sung Tieu, Emeka Ogboh, Ângela Ferreira und Laura Horelli in die Sammlungspräsentation des Hauses integriert. Diese Gegenwartspositionen hinterfragen in Installationen, Skulpturen und Videoarbeiten die einstigen Ideale der „Revolutionary Romances“ und beleuchten ihre zeitgeschichtliche wie künstlerische Bedeutung aus post-sozialistischen Perspektiven.

Die Ausstellung wird ergänzt durch die gemeinsame öffentliche Tagung der SKD und TU Dresden zum Thema „Die globale DDR – Eine transkulturelle Kunstgeschichte (1949–1990)“ vom 9. bis zum 11. Juni 2022 im Albertinum. Hier werden die Rahmenbedingungen des stattgefundenen Kulturaustauschs diskutiert, Beispiele sozialistischer Kunstproduktion und Architekturprojekte der DDR und des Globalen Südens vorgestellt sowie die Netzwerke zwischen den jeweiligen Kulturszenen aufgezeigt.

Das Projekt „Kontrapunkte“ wird begleitet durch die mehrteilige Reihe öffentlicher Diskussionsveranstaltungen und künstlerischer Beiträge: der „Labore“. Diskutiert werden verschiedene Aspekte des musealen und öffentlichen Umgangs mit der Kunst in der DDR, ihre unterschiedliche Bewertung aufgrund von ideologischen und ästhetischen Kriterien werden untersucht und Möglichkeiten beleuchtet, wie die Stadtgesellschaft in die Wissensproduktion im Museum stärker eingebunden werden kann.

Die Erkenntnisse aus den Laborbeiträgen fließen ein in die Konzeption der im Herbst 2023 stattfindenden und das Projekt „Kontrapunkte“ abrundenden Ausstellung „Revolutionary Romances. Transkulturelle Kunstgeschichten in der DDR“ im Albertinum. Neuproduktionen von internationalen zeitgenössischen Künstler*innen nehmen sich ebenfalls der Thematik an.

Dokumentiert wird das Projekt über die digitale SKD-Plattform „voices“, auf der darüber hinaus dem zeitgenössisch interessierten Publikum ein wechselndes digitales Programm angeboten wird. Im Bildungs- und Vermittlungsprogramm wird anhand von ausgesuchten Exponaten er-probt, wie Erkenntnisse einer inklusiveren globalen Kunstgeschichte in die 
Arbeit von Museen einfließen und multiple Modernen und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart vermittelt werden können.

Eine gemeinsame Publikation mit der TU Dresden dokumentiert das Projekt und erscheint Ende 2023.

Zum Projekt "Kontrapunkte"

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