Briefe und Dokumente im Detail
© SKD

Aktuelle Ausschreibungen

Ausschreibungen

Es ist kein Angebot eingegangen, das den Ausschreibungsbedingungen entspricht. Details können Sie dem Dokument entnehmen.

Öffentlicher Auftraggeber

a)   Name und Kontaktdaten des Auftraggebers

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Kunstgewerbemuseum

August-Böckstiegel-Straße 2

01326 Dresden

Deutschland

Kontakt:

ProDenkmal GmbH

Chausseestraße 104

10115 Berlin

Tel.: 030 / 28 09 30 - 21

Fax: 030 / 28 09 30 - 28

E-Mail: paradeapp@prodenkmal.de

b)  Art des Auftrags

Bauleistung im Sinne des Vergaberechts, da der Gegenstand der Leistung dem in der Sanierung befindlichen Paradeappartement im Dresdner Residenzschloss funktional zuzuordnen ist.

c)   Ort der Ausführung

Dresden, Innenstadt

d)  Art und Umfang der Leistung

Die Paraderäume des Residenzschlosses Dresden wurden im Laufe der letzten Jahre rekonstruiert und anlässlich der 300-Jahr-Feier ihrer Entstehung im September 2019 wieder eröffnet. Ein zentraler Bestandteil der Ausstattung sind die Parademöbel. Dazu gehören 18 Boulle-Möbel: zwei Boulle-Koffer auf jeweiligem Untergestell (Möbelgruppe 1), eine Kommode und ein Schreibtisch (Möbelgruppe 2), acht Pendulen, dazu vier Piedestale und eine Bodenstanduhr sowie eine Konsole (Möbelgruppe 3).

Die hier ausgeschriebenen Pendulengehäuse Inv.-Nr. 37679-1, Inv.-Nr. 37680-1 und Inv.-Nr. 37616-1 sowie die Piedestale Inv.-Nr. 37628-2, Inv.-Nr. 37627-2 und Inv.-Nr. 37616-2 gehören zur Möbelgruppe B3.2. Sie stammen aus der Werkstatt des berühmten Pariser Ebenisten Jean-Pierre Latz (1691-1754). Das Kunstgewerbemuseum (KGM) der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) besitzt mit über 30 Einzelobjekten die weltweit größte und wichtigste Sammlung an Möbeln dieses Kunsttischlers.

Für diese Objekte wurde 2015/2016 eine Bestands- und Zustandskartierung erstellt. 2020 erfolgten eine Bestands- und Zustandsuntersuchung sowie die Erstellung eines Maßnahmenkonzepts, welches an Musterflächen erprobt wurde. Ziel der hier ausgeschriebenen Leistungen ist die Konservierung und Restaurierung der Objekte und die Aufstellung. Der jeweilige Arbeitsumfang an den einzelnen Möbelstücken ist durch ein bestätigtes Restaurierungskonzept festgelegt. Nach Abschluss der Restaurierungsleistungen sind der Transport und die Aufstellung an den jeweiligen Standorten im Paradeappartement zu begleiten sowie Bauteile der Sicherungstechnik zu montieren.

Die Ausschreibung wurde auf folgende zwei Lose aufgeteilt:

LOS 1: Restaurierung und Konservierung von 2 Pendulengehäusen und den 2 zugehörigen Piedestalen (Untergruppe 3.2.1)
Bei den Objektpaaren handelt es sich um reich gestaltete französische Prunkuhren des 18. Jahrhunderts von enormer räumlicher Dimension (Gesamtmaße eines Piedestals und des darauf befindlichen Pendulengehäuses ca. 280x 80x 45 cm). Sämtliche Oberflächen sind mit Boulle-Marketerien in première-partie (Schildpatt und Messing) dekoriert und mit plastisch ausgeformten Messinggussbeschlägen versehen. Die Pendulengehäuse sind verglast, die Zifferblätter enthalten Email-Plaketten.
Eine ausführliche Voruntersuchung und Vorzustandskartierung sind erfolgt.
Das Restaurierungskonzept ist festgelegt.
Die beiden Objektpaare weisen unterschiedliche Zustände auf (unrestauriert/ altrestauriert). Im Fall der unrestaurierten Objekte sind neben der großflächigen Festigung loser Marketeriebereiche vereinzelt Ergänzungen im Bereich des Schildpatts und der Messingeinlagen vorzunehmen. Sämtliche Objektoberflächen sind in unterschiedlichen Verfahren zu bearbeiten (Reinigung, kontrollierte Endoxidierung von Messingeinlagen, Beschichtung). Die Messinggussbeschläge sind mittels Weichstrahlverfahren zu entschichten. Im Fall der altrestaurierten Objekte ist neben einer partiellen Festigung der Marketerie eine Entschichtung der Beschläge (gegebenenfalls mit anschließender Neubeschichtung) durchzuführen.
Das Ausmaß der Schäden wird als hoch eingestuft.
LOS 2: Restaurierung und Konservierung von 1 Pendulengehäuse und 1 dazugehörigen Piedestal

(Untergruppe 3.2.1)
Bei den Objekten handelt es sich um eine reich gestaltete französische Prunkuhr des 18. Jahrhunderts von enormer räumlicher Dimension (Gesamtmaße des Piedestals und des darauf befindlichen Pendulengehäuses ca. 280x 80x 45 cm). Sämtliche Oberflächen sind mit Boulle-Marketerien in contre partie (Messing, Schildpatt, polychrome Horneinlagen, Perlmutt) dekoriert und mit plastisch ausgeformten Messinggussbeschlägen versehen. Das Pendulengehäuse ist verglast, das Zifferblatt enthält Email-Plaketten.
Eine ausführliche Voruntersuchung und Vorzustandskartierung sind erfolgt.
Das Restaurierungskonzept ist festgelegt.
Neben der großflächigen Festigung loser Marketeriebereiche und der Rückformung deformierter Messingbleche sind umfangreiche Ergänzungen/Retuschen im Bereich der polychromen Horn- und Perlmutteinlagen vorzunehmen. Sämtliche Objektoberflächen sind in unterschiedlichen Verfahren zu bearbeiten (Reinigung, kontrollierte Endoxidierung, Beschichtung). Die Messinggussbeschläge sind sensibel zu reinigen.
Das Ausmaß der Schäden wird als sehr hoch eingestuft.

Die Leistungen sind zwischen Oktober 2020 und November 2021 an einem Standort der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden auszuführen. Zugang zur Arbeitsfläche besteht regulär Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr; in Absprache mit dem AG sind hiervon abweichende Arbeitszeiträume erweiterbar.

e)   Zeitpunkt, zu dem die Bauleistung beginnen kann und Zeitpunkt, zu dem sie abgeschlossen sein muss

Mit der Ausführung der Leistungen muss innerhalb von 14 Werktagen nach Zuschlagserteilung begonnen werden. Die Zuschlagserteilung erfolgt voraussichtlich am 21.09.2020.

Folgende Fristen sind festgelegt:

Fertigstellung der Restaurierung: bis zum 31.10.2021 (Los 1 und 2)

Einbringung, Aufstellung und Sicherung in den Paraderäumen sowie Abgabe der objektweisen Dokumentationen: bis zum 26.11.2021 (Los 1 und 2)

f)    Nebenangebote und Bietergemeinschaften

Nebenangebote und Bietergemeinschaften sind nicht zugelassen.

g)  Anforderung der Vergabeunterlagen

 

www.evergabe.de

 

h)  Frist für den Eingang der Angebote

14. September 2020 um 12:00 Uhr über das Vergabeportal

i)    Sprache, in der die Angebote abgefasst sein müssen

Deutsch

j)    Datum, Uhrzeit und Ort des Eröffnungstermins

14.09.2020; Ortszeit: 12:00,

ProDenkmal GmbH, Chausseestraße 104, 10115 Berlin

k)   Gegebenenfalls geforderte Sicherheiten

Ein aktueller Nachweis einer Haftversicherung mit einer Mindestdeckungssumme von
- Personenschäden: 5,0 Mio. EUR

- Sach-/Vermögensschäden: 5,0 Mio. EUR

- Bearbeitungsschäden: 200.000 EUR

je mit zweifacher Maximierung pro Jahr ist im Falle der Beauftragung vorzulegen.

l)    Verlangte Nachweise für die Beurteilung der Eignung des Bewerbers oder Bieters

LOS 1:

1) Sprachkenntnisse
a) Deutsch (Muttersprache oder mind. Niveau C1, nachzuweisen durch Zeugnis/ Urkunde über entsprechende Sprachprüfung)
b) Englisch (Muttersprache oder mind. Niveau B1, nachzuweisen durch Kopie des Personalausweises bzw. durch 5 Jahre Schulbildung oder Zeugnis/ Urkunde über entsprechende Sprachprüfung)
2) eine fachspezifische Restauratorenausbildung
Diplom- oder Masterabschluss an einer Hochschule im Studiengang Restaurierung mit Spezialisierung im Fachbereich Möbel und Holzobjekte und/oder Kunsthandwerk oder eine mindestens fünfjährige Tätigkeit als Restaurator in mindestens einem dieser beiden Fachgebiete an einer staatlichen Denkmalpflegeinstitution, einer musealen Einrichtung oder einer mit den Fachstellen eng kooperierenden Privatwerkstätte, die von einem spezialisierten Restaurator geleitet wird.
Die Ausbildung ist in Form von Zeugnissen, Urkunden oder Bestätigungsschreiben in der Anlage zum Angebot nachzuweisen.
3) Berufserfahrung
Der Hauptausführende muss zwei Jahre Berufserfahrung durch Tätigkeiten als Restaurator in mindestens einem der unter 2) genannten Fachgebiete an staatlichen Denkmalpflegeinstitutionen, musealen Einrichtungen oder mit den Fachstellen eng kooperierenden Privatwerkstätten nachweisen. Die geforderte Berufserfahrung ist in Form von Zeugnissen, Urkunden, Bestätigungsschreiben oder durch eine detaillierte Referenzliste eigenständiger Restaurierungen von Möbeln in Boulle-Technik (Objekt, Zeitraum, Grober Umriss der Problemstellung, Kontaktperson für Nachfragen) in der Anlage zum Angebot nachzuweisen.
4) Erfahrungen in der Restaurierung von mehrteiligen großformatigen Möbeln (Mindestgröße 160x60x40) oder von großformatigen Objektensemblen des 18. Jahrhunderts in Boulle-Technik
a) Festigung loser Marketeriebereiche im durchgehenden Materialverbund (Fläche mindestens 20 x 40 cm)
b) Materialgerechte Ergänzungen von Marketerien im Materialverbund (Metall und organisches Material)
c) Erfahrung im bewussten Erhalt oder in der nicht-abrasiven Oxidreduktion korrodierter Metalleinlagen bei der Restaurierung von Möbeln in Boulle-Technik
d) planerische oder restauratorische Bearbeitung von Messingbeschlägen

LOS 2:
1) Sprachkenntnisse
a) Deutsch (Muttersprache oder Niveau C1, nachzuweisen durch Zeugnis/Urkunde über entsprechende Sprachprüfung)
b) Englisch (Muttersprache oder Niveau B1, nachzuweisen durch Kopie des Personalausweises bzw. durch 5 Jahre Schulbildung oder Zeugnis/Urkunde über entsprechende Sprachprüfung)
2) eine fachspezifische Restauratorenausbildung
Diplom- oder Masterabschluss an einer Hochschule im Studiengang Restaurierung mit Spezialisierung im Fachbereich Möbel und Holzobjekte und/oder Kunsthandwerk oder eine mindestens fünfjährige Tätigkeit als Restaurator in mindestens einem dieser beiden Fachgebiete an einer staatlichen Denkmalpflegeinstitution, einer musealen Einrichtung oder einer mit den Fachstellen eng kooperierenden Privatwerkstätte, die von einem spezialisierten Restaurator geleitet wird.
Die Ausbildung ist in Form von Zeugnissen, Urkunden oder Bestätigungsschreiben in der Anlage zum Angebot nachzuweisen.
3) Berufserfahrung
Der Hauptausführende muss fünf Jahre Berufserfahrung durch Tätigkeiten als Restaurator in mindestens einem der unter 2) genannten Fachgebiete an staatlichen Denkmalpflegeinstitutionen, musealen Einrichtungen oder mit den Fachstellen eng kooperierenden Privatwerkstätten nachweisen. Die geforderte Berufserfahrung ist in Form von Zeugnissen, Urkunden, Bestätigungsschreiben oder durch eine detaillierte Referenzliste eigenständiger Restaurierungen von Möbeln in Boulle-Technik (Objekt, Zeitraum, Grober Umriss der Problemstellung, Kontaktperson für Nachfragen) in der Anlage zum Angebot nachzuweisen.
4) Erfahrungen in der Restaurierung von Möbeln des 18. Jahrhunderts in Boulle-Technik
a) Festigung loser Marketeriebereiche im durchgehenden Materialverbund (Fläche mindestens 20 x 40 cm), wenn möglich mit einem Teil farbig hinterlegter Horneinlagen
b) Dépose (kontrollierte Abnahme und Wiederverleimung) von Marketeriebereichen (Fläche mindestens 5 x 20 cm)
c) Materialgerechte Ergänzungen von Marketerien im Materialverbund (Metall und organisches Material auf einer Fläche von mindestens 5 x 20 cm)
d) Erfahrung im bewussten Erhalt oder in der nicht-abrasiven Oxidreduktion korrodierter Metalleinlagen bei der Restaurierung von Möbeln in Boulle-Technik
e) planerische oder restauratorische Bearbeitung von Messingbeschlägen

m) Bindefrist

31. Oktober 2020

n)  Name und Anschrift der Stelle, an die sich Bewerber/ Bieter zur Nachprüfung behaupteter Verstöße gegen Vergabebestimmungen wenden können

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Referat 12, Vergabenachprüfstelle

Wigardstraße 17

01097 Dresden

Postanschrift: Postfach 10 09 20 in 01079 Dresden

Zum Seitenanfang