18:30–20:30
Im Rahmen der Diplomausstellung „Deconstruct Deconstructivism. Transformation einer Ikone“ des ZfBK in Kooperation mit der TU Dresden und dem Design Campus / Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Im Podiumsgespräch werden, ausgehend von der Diplomaufgabe zur Umnutzung des Kristallpalasts in Dresden, Fragen zum Thema der Architektur-Transformation diskutiert. Dabei geht es um die künftige Qualität der Innenstadt Dresdens, die Umnutzung und Bewertung von Architektur „Ikonen“ sowie die Wertschätzung von Baukultur.
Podium:
Anja Heckmann, Abteilungsleiterin, Stadtplanung Innenstadt / Thomas A. Geisler, Direktor, Kunstgewerbemuseum / Design Campus, SKD / Sonja Hnilica, Professur für Baugeschichte und Architekturtheorie, TU Dresden / Moderation: Henning Haupt, Professur für Gestaltungslehre, TU Dresden
Zum Inhalt der Ausstellung:
Deconstruct Deconstructivism. Transformation einer Ikone (07.11. – 04.12.2025)
Wie können ikonische Bauten nachhaltig transformiert und umgenutzt werden? Dieser Fragestellung widmeten sich Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Architektur der TU Dresden in ihren diesjährigen Diplomarbeiten. Beispielhaft nahmen sie den ikonischen konstruktivistischen Kristallpalast von Coop Himmel(b)lau aus den 1990er-Jahren in den Blick und entwickelten Modelle für eine Umwandlung des Kinos in ein Museumsbau mit Design Lab.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit wird die Notwendigkeit von Transformation in der Architektur immer deutlicher. Um bestehende Räume und Bauten neu zu denken, diese nachhaltiger zu gestalten und besser an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen, braucht es sinnvolle Transformationsprozesse. Der Kristallpalast, ein ikonisches Bauwerk der Architekten Coop Himmel(b)lau, wurde 1998 als Großkino erbaut. Es zählt zu den bedeutenden Beispielen des Dekonstruktivismus in Europa. In den letzten Jahren verzeichnete das Kino, wie viele Großkinos in ganz Deutschland, einen drastischen Besucherrückgang. Nachdem es Ende 2024 schloss, wurde kurzfristig ein neuer Betreiber gefunden. Auch die umliegenden innerstädtischen Strukturen wandeln sich: die Prager Straße, die Einkaufs- und Flaniermeile Dresdens, erleidet ebenfalls seit Jahren einen Bedeutungsverlust. Der Einzelhandel allein kann die Prager Straße nicht mehr als vitalen, sozialen Raum sichern.
Für die Diplomaufgabe stellte sich die Frage, wie der Kristallpalast als kultureller Ort erhalten bleiben und gleichzeitig neue urbane Funktionen übernehmen kann. Alternative Nutzungen sind erforderlich, z. B. als Kunstgewerbemuseum und Design Campus. Eine kreative Umnutzung des Kristallpalastes könnte wertvolle neue Impulse für die Stadtentwicklung setzen, die nicht nur kulturelle, sondern ebenso soziale, wie auch wirtschaftliche Bedürfnisse integrieren kann.
- Treff: Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden, Schloßstr. 2, 01067 Dresden