Japanisches Palais
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Museum für Völkerkunde Dresden
Erzählnachmittag mit Naemi Schmidt-Lauber und Sven Tjaben
15:00–16:30
„Als ich wegen eines Theaterengagements einige Zeit in Dresden verbracht habe, kam ich, nicht weit vom Japanischen Palais entfernt, bei einem Trödler vorbei.
im Schaufenster fesselte ein kleiner alter Reisekoffer meine Aufmerksamkeit. Darin war ein Grammophon eingebaut und es gab eine Kurbel zum heraus klappen. Ich ging hinein und fragte, ob das Gerät noch funktionierte. Ich durfte es ausprobieren. In einem Fach im Deckel lagen sogar ein paar Grammophonplatten! Als ich die Musik hörte, war ich verblüfft über die Klangqualität und die Lautstärke. Ich fühlte mich in die Zeit meiner frühen versetzt als ich oft eine ältere Dame besucht habe, um mit ihr zusammen ihre alten Schallplatten zu hören. Ihre Familie hatte diese Platten während der NS-Zeit unter den Fliesen ihrer Waschküche versteckt. Jüdische Künstler und Swing waren verboten. So saß ich in der kleinen Souterrainwohnung und lauschte der Musik und den Geschichten, die meine Freundin dazu erzählte.“
Der Erzähler Sven Tjaben bringt sein Dresdner Grammophon, seine kretische Mandoline sowie seine katalanische Gitarre mit und singt und erzählt die Geschichten, die damit verbunden sind.
- Treff: im Begegnungsraum im Damaskuzimmer
- Teilnahmegebühr: Eintritt frei
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