Elvira Espejo zu Gast im Japanischen Palais
23. Oktober 2020Elvira Espejo
Die ehemalige Museumsdirektorin und Textilkünstlerin Elvira Espejo Ayca ist zu Gast im Japanischen Palais. Sie begleitet die Ausstellung „Inspiration Handwerk“ mit ihrer musealen Expertise im Kunsthandwerk und im Bereich der Bildung und Vermittlung. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, begrüßte sie am Donnerstagnachmittag, den 22. Oktober 2020 im Japanischen Palais.
Marion Ackermann: „Es ist eine große Ehre und Freude, dass Elvira Espejo unserer Einladung nach Dresden gefolgt ist. Mit Ihrer künstlerischen Arbeit, die sich zwischen dem Handwerk und der Sprache als immaterielles Erbe bewegt, hinterfragt sie gängige Deutungsmuster von Kunst. Dieser Ansatz bedeutet für uns die Möglichkeit, die eurozentristische Perspektive auf unsere eigene Sammlungen zu durchbrechen und neue transkulturelle und verbindende Geschichten zu schreiben.“
Die ehemalige Direktorin des Nationalmuseums für Ethnografie und Folklore (MUSEF) in La Paz wurde im Sommer 2020 aufgrund der politischen Lage in Bolivien und der sich zuspitzendenden Diskriminierung der indigenen Bevölkerung zu ihrem Rücktritt gezwungen. Im Japanischen Palais begleitet sie die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rahmen der Open Ateliers, entwickelt Bildungs- und Vermittlungsformate für die angrenzende Fair Fashion Factory und berät beim Ausbau der Künstlerwerkstätten des Palais. Am 27. November wird Espejo auf dem digitalen Symposium „Museen und Hochschule der Vielfalt. Wie leben und lernen Museen und Kunsthochschulen Diversität aktiv?“ sprechen, das in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden stattfindet.
Im August 2020 wurde Elvira Espejo Ayca für ihre wertvolle kulturelle Vermittlungsarbeit mit der Goethe-Medaille geehrt unter dem Motto „Widerspruch ertragen – der Ertrag des Widerspruchs“. „Ich freue mich, dass Elvira Espejo Ayca nun doch noch nach Deutschland kommen kann. Sie verknüpft auf kluge Weise traditionelle Fertigkeiten mit Fragen von aktueller Relevanz und das Regionale mit dem Globalen. Damit passt sie ganz hervorragend nach Dresden und ich bin mir sicher, dass der Austausch viele Früchte tragen wird“, so Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts.