Saisoneröffnung des Kunstgewerbemuseums in Schloss Pillnitz

18. April 2019

Saisoneröffnung des Kunstgewerbemuseums in Schloss Pillnitz

Zum Saisonstart des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am 26. April 2019 bitten Design-Studierende aus Berlin und Kopenhagen unter dem Titel table talks – Tischgespräche im Watteau-Saal und im Gelben Teezimmer in Schloss Pillnitz zu Tisch und präsentieren experimentelle Gefäße aus Glas und Porzellan. Als Preview für die Ausstellung Add to the Cake. Die Transformation der Rolle weiblicher Schaffender versammeln die Kuratorinnen Vera Sacchetti und Matylda Krzykowski (Foreign Legion) lokale und internationale Sichtweisen auf die Gegenwart und Zukunft weiblicher Kreativität im Wasserpalais.

table talks – Tischgespräche

Design-Studierende aus Berlin und Kopenhagen bitten zu Tisch

Barocke Tafeln wurden einst von Aufsätzen, sogenannten Conversation Pieces, geziert, die neben ihrer Funktion als prunkvolle Repräsentations- und Dekorationsobjekte als Gesprächsobjekte dienten.
Auf Einladung des Dresdner Kunstgewerbemuseums setzten sich 22 Design-Studierende der weißensee kunsthochschule berlin und der Royal Danish Academy of Fine Arts (KADK) in Kopenhagen für ein Semester mit dieser barocken Tafelkultur im Kunstgewerbemuseum und der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auseinander und entwarfen selbst Objekte aus Porzellan, Keramik und Glas, die zu Gesprächen bei und nach Tisch anregen sollen.

  • Laufzeit 27.04.2019—03.11.2019

Unter der Leitung von Barbara Schmidt,

Unter der Leitung von Barbara Schmidt, Professorin für Experimentelles Design an der weißensee kunsthochschule berlin, und Martin Kaldahl, Professor für Architektur und Design an der Royal Danish Academy of Fine Arts, lernten die Studierenden die Porzellanherstellung in der Manufaktur Meissen kennen und entwickelten in gemeinsamen Workshops zu keramischem 3D-Druck und zur Arbeit mit essbarem Material Ansätze für ihre Entwürfe. Die deutschen Studierenden experimentierten zudem in der Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg und in Boda, Schweden, mit dem Material Glas.

Die entstandenen Objekte, Materialexperimente und Installationen fügen sich im Kunstgewerbemuseum in die Inszenierung der Museumsräume im Bergpalais und im Wasserpalais ein: Im Watteau-Saal und im Gelben Teezimmer von Schloss Pillnitz sind sie als Stillleben mit experimentellen Materialien angerichtet, die untereinander sowie mit den Räumen kommunizieren und auch für die Besucherinnen und Besucher einen spannungsvollen Dialog anbieten.

In der Ausstellung vertretene Design-Studierende: Elis Ottosson, Elena Eulitz, Esben Kahldahl, Dan Saroussi, Katharina Egsgaard, Jeppe Søndergaard, Elif Çak Köm, Avjaja Troelsen, Cindy Valdez, Angeliki Koutsodimitropoulou, Rasmus Degn, Tom Wagner, Andrea Bensi, Nadine Trushina, Maja Valbjørn, Sophie Taleja Olivia Schmidt, Christin Amann, Nicholas Plunkett, Ella Einhell, Thalea Schmalenberg, Vera Stassen, Hao Du.

Add to the Cake

Die Transformation der Rolle weiblicher Schaffender

Das Symposiums "A Woman's Work", das am 18. Januar 2019 im Japanischen Palais im Rahmen der Ausstellung "Gegen die Unsichtbarkeit" stattfand (Medieninformation von 18.12.2018) wird zu einer Ausstellung mit dem Titel "Add to the Cake". Mit dieser Entwicklung arbeiten die Kuratorinnen Vera Sacchetti und Matylda Krzykowski (Foreign Legion) weiterhin daran, permanente Sichtbarkeit für weibliche Schaffende herzustellen.

  • Laufzeit 06.07.2019—03.11.2019

Begleitet von einem aktiven öffentlichen Rahmenprogramm

“Hinzufügen” bedeutet nicht “wegnehmen”

Das Projekt entwickelt und verwandelt sich in zwei Hauptphasen – zunächst ab dem 26. April 2019 mit einer Vorschau, die das Symposium und die an diesem Tag diskutierten Themen räumlich darstellt – gefolgt von einer Ausstellungseröffnung am 5. Juli 2019, in der die Räume zu einer Reihe von Installationen über Visionen für weibliche Praxis transformiert werden. Mit Add to the Cake eröffnet Foreign Legion fach- und generationenübergreifende, vielfältige Perspektiven zu Frauen in und um Design, Kunst und Architektur, begleitet von einem öffentlichen Rahmenprogramm.

In der Preview der Ausstellung vertretene Sichtweisen: Danah Abdulla, Tulga Beyerle, Pinar Demirdag, Annika Frye, Thomas Geisler, Katrin Greiling, Christoph Knoth, Sarah Owens, Alice Rawsthorn, Antje Stahl und Libby Sellers.
Mit Beiträgen von: Common Interest (Nina Paim, Corinne Gisel), Depatriarchise Design (Maya Glasel & Anja Neidhard), DAMn Magazine (Siegrid Demyttenaere, Bessaam El-Asmar, Emma Firmin, Gabrielle Kennedy), Kate Dooley, Amelie Klein, Kaja Kusztra, Alexandra Lange, Emma Lucek, Klara Nemeckova, Not a Muse (Silva Baum, Claudia Scheer, Lea Sievertsen), Sumitra Upham, Hagen Verleger.
Klangstück von Julia E. Dyck, Visuals von AnnerPerrin und Raby-Florence Fofana, Szenografie von AnnerPerrin, Raby-Florence Fofana, Matylda Krzykowski, Videoraum von Pinar Demirdag und Viola Renate von Pinar & Viola produziert von Atilla Turker.

Weitere Ausstellungen der Saison 2019 im Kunstgewerbemuseum

Rudolf Horn  - Wohnen als offenes System (28.8. – 3.11.2019 im Bergpalais)

Mit „Variabilität“, „Freiheit für den Nutzer“ und „der Nutzer als Finalist“ beschreibt der Designer und Hochschulprofessor Rudolf Horn (*1929 in Waldheim) die zentralen Themen seines Schaffens. Sein erfolgreichstes Produkt, das 1966/67 gemeinsam mit Eberhard Wüstner für die VEB Deutsche Werkstätten Hellerau konzipierte Montagemöbel Deutsche Werkstätten (MDW) setzte genau diese Ideen in der Praxis um. 1968 ging das variantenreiche Möbelsystem zum Selbstzusammenbauen in die Produktion. Die sogenannte MDW-Wand sollte nicht als fertiges Möbel, sondern als ein variabel-funktionales Baukastensystem den individuellen Bedürfnissen der Nutzer zur Verfügung stehen, das erst in der Wohnung Gestalt annahm. Den Erfolg bestätigte die lange Produktionszeit von nahezu 30 Jahren und die positive Resonanz der Kunden.

Die Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Dresden stellt den sozial-gestalterischen Kern des Schaffens und der visionären Arbeit Rudolf Horns in den Vordergrund und lädt „Nutzer“ ein, ihre ganz persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit der MDW-Wand zu erzählen. Im großen Mittelsaal im Bergpalais können die Besucherinnen und Besucher zudem in einem partizipativen Wohnlabor die Denkansätze Rudolf Horns auf interaktive Art und Weise nachempfinden. 

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