Einladung zur Eröffnung | Geschichten um Hegenbarths anonyme Köpfe

30. April 2018

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Text und Bild stehen bei Josef Hegenbarth in einem engen Verhältnis. Als Illustrator gab der bildende Künstler literarischen Figuren ein Gesicht. Gleichzeitig interessierte ihn zeitlebens, unbekannte Menschen in Zeichnungen festzuhalten, indem er Passanten von der Straße ins Atelier holte. Nicht weniger als 300 namenlose Köpfe sind im Josef-Hegenbarth-Archiv erhalten, eine künstlerisch anspruchsvolle Gruppe von Männer-, Frauen- und Kinderbildnissen, die zwischen 1920 und 1962 entstanden. Sie dokumentieren Hegenbarths Vermögen, ein Gegenüber in seiner Persönlichkeit und seiner Stimmungslage spontan zu erfassen. Die Biografien der Dargestellten liegen im Dunkeln, doch sprechen die Gesichter ganz unmittelbar zum Publikum.

  • Laufzeit 06.05.2018—04.11.2018

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Die Autor*innen Marcel Beyer (*1965), Julia Boswank (*1986), Katharina Hacker (*1967), Florian Illies (*1971), Undine Materni (*1963), Ingo Schulze (*1962) und Volker Sielaff (*1966) sind der Einladung des Kupferstich-Kabinetts gefolgt, den anonymen Figuren neue Geschichten zu schenken. Wie Hegenbarth heben sie die Gestalten aus der Menge hervor. Das Experiment soll die Besucher*innen dazu anregen, den Zeichnungen mehr als nur einen bewundernden Blick zu schenken, sondern selbst kreativ zu werden und eigene Geschichten zu erfinden. Die schönste eingereichte Erzählung wird auf der Finissage prämiert.

Das Verhältnis von anonymer Masse und dem einzelnen Individuum beschreibt das übergeordnete Thema der Ausstellung. Um dies zu veranschaulichen, werden die Köpfe durch eine Auswahl von Hegenbarths Illustrationen, übersteigerten karikaturesken Menschenbildern und fein beobachteten Straßenszenen ergänzt. Insgesamt werden 52 Zeichnungen gezeigt.

Pinselzeichnung eines Männerkopfes
SKD, Kupferstich-Kabinett, Herbert Boswank © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Josef Hegenbarth, Männerkopf K. B., 1957 Pinselzeichnung, 358 × 266 mm

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