Einladung zum Pressegespräch | Museum of Untold Stories

17. Mai 2018

Untold Stories 1

In der Ausstellung „Museum of Untold Stories“ wird das Museum auf den Kopf gestellt. Konträr zum klassischen Ausstellungskonzept, dem für gewöhnlich eine fundierte Forschungsfrage zugrunde liegt und das die einzelnen Argumente aufeinander aufbauend im Raum präsentiert, widmet sich die Schau einer Vielzahl von Geschichten. Geschichten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben – auf den zweiten Blick jedoch erschließt sich deren Gemeinsamkeit: es sind die Mitarbeiter*innen der SKD, die ihre Erzählungen mit den Besucher*innen des Japanischen Palais teilen.

Untold Stories Bild

Fotografie des Japanischen Palais, Elbseite
© SKD, David Brandt
Japanisches Palais, 2009

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In einer genre- und epochenübergreifenden Schau sind Stimmen aus allen Sammlungen des Museumsverbundes zusammengetragen worden, darunter die Gemäldegalerie Alte Meister, das Albertinum, die Porzellansammlung, das Münzkabinett, der Mathematisch-Physikalische Salon, das Museum für Sächsische Volkskunst, die Puppentheatersammlung, das Kunstgewerbemuseum sowie die Museen für Völkerkunde in Leipzig und Dresden.

Dadurch eröffnen sich ganz eigene Perspektiven auf die Werke, mit denen die Mitarbeiter*innen tagtäglich arbeiten, die sie restaurieren, erforschen oder von einem Ort zum anderen tragen und die zum Teil sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind.

So erfährt das Publikum unter anderem die besonders eindrucksvolle Geschichte der Objekte aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon, die die Bombennacht vom 13. Februar 1945 zum Teil mit starken Beschädigungen überlebten. In der Ausstellung präsentieren sie sich uneitel, verkohlt und geschmolzen den Blicken der Besucher*innen. Doch auch fröhliche Geschichten werden erzählt, wie zum Beispiel die der Goblin-Puppe aus der Puppentheatersammlung, die 1986 neben David Bowie im Film „Labyrinth“ auf der Kinoleinwand brillierte. Hierzu wurde eigens ein Kino aufgebaut auf dessen Außenwänden das Publikum selbst kreativ tätig werden kann.

Der Ausstellungsrundgang beginnt bereits im Foyer des Japanischen Palais. Gezeigt werden Kopien antiker Büsten, die ein SKD-Mitarbeiter selbst gegossen hat und so die Institutionsgeschichte des Hauses thematisiert. Besonderes Highlight: Jeder 5000ste Gast bekommt eine Büste zum Geschenk.

Untergliedert in sechs Räume fragt die Ausstellung nach der Rolle des Depots als „Innenansicht des Museums“, nach den Leerstellen, die durch im Krieg verlorene Objekte entstanden, sowie nach der Forschung am Museum und den sich daraus ergebenden Restitutionen. Eine eigene Sektion thematisiert die bereits angesprochene Bombennacht vom 13. auf den 14. Februar 1945, deren Spuren noch heute an einer Vielzahl der Museumsobjekte sichtbar sind. Im Raum „wiedergefunden, zurückgeführt“ liegt der Schwerpunkt auf der Nachkriegszeit: Hier geht es um die Auslagerung der Kunstschätze und deren Rückführung 1955. Im Raum der „Kunstkammer“ kumulieren schlussendlich eine Reihe von Geschichten, bei der jedes Objekt mit der „Untold Story“ eines Mitarbeiters verbunden ist. Die Ausstellung schließt mit einer Galerie, in der der Zuschauer wieder vor die Leinwand zurückgeholt wird und das künstlerische Doppelleben eines Mitarbeiters der Haustechnik aufgedeckt wird.

Das Freilegen dieser bisher nicht erzählten Geschichten und deren ungewöhnliche Zusammenstellung ermöglicht den Blick hinter die Kulissen des Museums und damit neue Perspektiven auf die Objekte und die vielen Lesarten von Kunst, die über die rein wissenschaftliche Erschließung hinausgehen und das Museum selbst als einen Repräsentationsraum hinterfragen.

Die SKD kommunizieren das Angebot unter #untoldstories, #japanischespalais und #skdmuseum auf Social Media. Ausgewählte Geschichten sind filmisch dokumentiert. Die Videos finden Sie auf dem YouTube-Kanal der SKD: https://www.youtube.com/user/skdmuseen .

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