Im Reich der 4
Die Präsentation, die vom 26. Oktober 2018 bis 20. Januar 2019 zu sehen ist, lenkt den Blick jedoch weniger auf isolierte Meisterwerke, sondern beleuchtet schlaglichtartig in lockerer Folge wichtige Funktionen und Themen der italienischen Zeichenkunst des 16. Jahrhunderts: etwa die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, die komponierende Entwurfspraxis oder auch die bildmäßigen Zeichnungen, die in ihrer optischen Fülle wie formvollendete Gemälde anmuten.
Die Dresdner italienischen Zeichnungen des 16. Jahrhunderts stehen im Zentrum eines von der Getty Foundation im Rahmen der Initiative „The Paper Project: Prints and Drawings Curatorship in the 21st Century“ geförderten Programms (Medieninformation vom 29. Mai 2018). Diese zu Jahresbeginn ins Leben gerufene Initiative versteht sich als Nachwuchsförderung von Kurator*innen, die sich auf die grafischen Künste, also Arbeiten auf Papier, spezialisieren. Ende November 2018 werden die zwölf internationalen Teilnehmer*innen in der Ausstellung und im Studiensaal zusammenkommen, um anhand des Dresdner Bestands konkrete Fragen zu ausgewählten Blättern sowie die heutigen Herausforderungen bei der Erforschung und Vermittlung von Altmeisterzeichnungen zu diskutieren.
Die großzügige Unterstützung der Wolfgang Ratjen Stiftung ermöglicht es darüber hinaus, eine Reihe erfahrener Kolleg*innen mit einem Arbeitsschwerpunkt im Bereich der italienischen Renaissance zu diesem Treffen einzuladen. Nicht zuletzt wird die Einordnung und Würdigung der betreffenden Blätter in Dresden entschieden von den Impulsen aus diesem Gespräch profitieren. Um den Bestand einem breiten Publikum wie auch in Fachkreisen bekannter zu machen, erscheint anlässlich der Ausstellung zudem ein Leporello mit einem Überblick zur Sammlungs- und Forschungsgeschichte der italienischen Zeichnungen des 16. Jahrhunderts in Dresden. Die kleine Publikation, die die Wolfgang Ratjen Stiftung ermöglicht hat, ist kostenfrei in der Ausstellung erhältlich.
Von den präsentierten Meisterwerken angeregt können Besucher*innen innerhalb der Ausstellungsräume selbst zeichnerisch kreativ werden. Ergänzend bietet die Workshop-Reihe „Vom Beobachter zum Akteur“ Gelegenheit, die Möglichkeiten der Zeichenkunst praktisch zu erleben. Das umfangreiche Begleitprogramm umfasst darüber hinaus geführte Rundgänge, Kunstbetrachtungen sowie zwei wissenschaftliche Abendvorträge.
Die SKD kommunizieren über #imreichdermöglichkeiten, #kupferstichkabinettdresden und #skdmuseum auf Social Media.