Schoko 5
Weniger die vielen Kopien, die bereits kurz nach seiner Entstehung in Pastell oder Öl angefertigt wurden, als vielmehr die zahlreichen grafischen und fotografischen Reproduktionen förderten die weite Verbreitung und internationale Rezeption des Pastells. „Das Schokoladenmädchen“ war zudem seit dem 19. Jahrhundert in der Volkskunst und der Werbung ein äußerst beliebtes Motiv – auch dieses Kapitel zeichnet die Ausstellung nach.
Zwei Medienstationen in der Ausstellung bieten zum einen Informationen über die vielen Reisen, die Liotard durch Europa unternahm, zum anderen geben sie Auskunft über die Technik der Pastellmalerei, die anhand von naturwissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen am Werk selbst erläutert werden. Durch die Unterstützung der traditionsreichen Pariser Manufaktur „La Maison du Pastel“ kann die Fertigung der Pastellkreiden nachvollzogen werden. Ein umfangreiches Rahmenprogramm – vom Malen und Herstellen von Pastellkreiden in Kooperation mit der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, über eine Vortragsreihe zusammen mit der Volkshochschule Dresden, diversen Kinderveranstaltungen und Schokoladenworkshops bis hin zu themenspezifischen Führungen – begleitet die Ausstellung.
Etwa 40 Leihgaben aus großen, internationalen Sammlungen wie dem Musée d’art et d’histoire aus Liotards Heimatstadt Genf, dem Louvre und der Bibliothèque Nationale in Paris, dem British Museum in London, dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Haus Doorn bei Utrecht, dem Schokoladenmuseum Köln, dem Getty Museum in Los Angeles und Privatbesitz sowie aus zehn Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ergänzen die Präsentation und geben einen Einblick in die Kunst Liotards sowie in die Sammlungsgeschichte der Dresdner Gemäldegalerie im 18. Jahrhundert.
Es erscheint ein Katalog im Hirmer Verlag, der das berühmte Werk von Jean-Étienne Liotard in den Fokus rückt; ca. 272 Seiten, ca. 175 Abbildungen in Farbe, ISBN: 978-3-7774-3134-5, Buchhandelspreis: ca. 34,90 €.