Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden trauern um Henry H. Arnhold

24. August 2018

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden trauern um Henry H. Arnhold

Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, sagt aus Anlass des Todes von Henry H. Arnhold:

„Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben einen ihrer bedeutendsten Mäzene und einen treuen Freund verloren. Seit Jahrzehnten stand der gebürtige Dresdner an unserer Seite, war mit vielen Kolleginnen und Kollegen der Museen persönlich verbunden und nahm bis zuletzt intensiv Anteil am Wirken der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Henry Arnhold war ein Kunstenthusiast und Kunstkenner, der zahllose Ausstellungen und Forschungsprojekte der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden unterstützte. So auch „Die Grande Kur: Prinz Friedrich Christian von Sachsen auf der Suche nach Heilung und Kultur in Italien, 1738-40“, die erst vor wenigen Tagen zu Ende ging oder im Jahr 2017 die Ausstellung „Unter italischen Himmeln“ im Albertinum, um nur zwei aktuelle Beispiele zu nennen.

Indem Henry Arnhold Wissenschaft, Kunst und Kultur in reichem Maße förderte und darüber hinaus immer versuchte, diese Bereiche miteinander zu vernetzen, knüpfte er an die große Tradition des Wirkens seiner Familie für die Stadt Dresden und für Sachsen an. Ihm lag besonders die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und deren Austausch mit internationalen Kulturinstitutionen am Herzen. In diesem Sinne wurde 2005 der „Curatorial Exchange in Honor of Henry H. Arnhold“ zwischen dem Metropolitan Museum of Art in New York – seiner Heimat – und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in seiner Geburtsstadt etabliert. Nach sechsjähriger Laufzeit wurde dann ein Wissenschaftleraustauschprogramm zwischen dem Victoria & Albert Museum London und den Staatlichen Kunstsammlungen etabliert.

Henry Arnhold war ein Weltbürger aus Dresden. Sein vielfältiges Engagement für seine Heimatstadt, nicht nur für die Staatlichen Kunstsammlungen, war geprägt von einem offenen Geist, von Idealismus und von einem unbeirrbaren Glauben daran, die Welt positiv gestalten zu können. Auf dem Hintergrund seiner Biographie, in der sich die Judenverfolgung durch das NS-Regime manifestierte, hatte diese Haltung eine umso stärkere Ausstrahlung. Sie ist ein bleibendes Vorbild für Humanität, die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und für ein Streben nach Zusammenhalt.

Die lange Zeit der Freundschaft macht den Verlust besonders schmerzlich. Wir verneigen uns vor Henry Arnhold."

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