Aufruf: SKD suchen persönliche Objekte mit dem Motiv des Schokoladenmädchens

08. März 2018

Aufruf: SKD suchen persönliche Objekte mit dem Motiv des Schokoladenmädchens

In Vorbereitung auf die große Herbstausstellung „Das Schokoladenmädchen von Jean-Etienne Liotard“, die in der Zeit vom 28. September 2018 bis zum 6. Januar 2019 in der Gemäldegalerie Alte Meister stattfinden wird, starten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden einen Aufruf an alle Liebhaberinnen und Liebhaber des berühmten Pastells. Gesucht werden ganz persönliche Erinnerungsstücke eines der meistreproduzierten Werke der Gemäldegalerie Alte Meister.

Ähnlich wie Raffaels Gemälde „Die Sixtinische Madonna“ gehört auch das „Schokoladenmädchen“ von Jean-Etienne Liotard zu einem der bekanntesten Motive der Kunstgeschichte. Entstanden um 1744 während eines Wien-Aufenthalts des Künstlers erlangte das Werk bereits im 18. Jahrhundert große Berühmtheit. Seither wurde es vielfach kopiert, rezipiert und abgedruckt. Ob Poster, Tassen, Keksdosen, Regenschirme, Servietten oder Kühlschrankmagnete – heute findet sich die „Chocolatière“ auf unzähligen Artikeln.
Hier setzt die Aktion an: Neben Alltagsgegenständen und den dazugehörenden Geschichten können auch handwerkliche und künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Schokoladenmädchen eingereicht werden.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden laden dazu ein, am Samstag, den 24. März, ab 14 Uhr in den Hans-Nadler-Saal des Dresdner Residenzschlosses zu kommen und ihr ganz persönliches Erinnerungsobjekt vorzustellen. Eine Jury wählt schließlich die Stücke aus, die in der Ausstellung gezeigt werden. Um Voranmeldung bis Sonntag, den 18. März, an schokoladenmaedchen@skd.museum wird gebeten. Interessierte Besucher sind natürlich auch ohne „Schokoladenmädchen“ willkommen.

Über die Ausstellung

Jean-Etienne Liotards Pastell „Das Schokoladenmädchen“ zählt zu einem der Hauptwerke der Dresdner Gemäldegalerie. Der Kunsthändler Francesco Graf Algarotti erwarb es 1745 in Venedig direkt vom Künstler für die Sammlung von König August III. Dabei ist die Darstellung einer einfachen Hausangestellten ein bis dahin seltenes Motiv, das in seiner präzisen Beobachtung die Kunst der Aufklärung und den Realismus des 19. Jahrhunderts vorwegnimmt.

Die Ausstellung ermöglicht es nun erstmals, das Motiv des Schokoladenmädchens als Teil von Liotards Werk zu erfahren, von dem rund 40 Pastelle, Zeichnungen und Grafiken vertreten sind. Darüber hinaus wird dem Künstler, der sich, inspiriert von seinen Reisen durch das Osmanische Reich, mit langem Bart und Turban als selbsternannter „peintre turc“ darstellte, ein eigenes Kapitel gewidmet.

Bei der „Chocolatière“ findet sich dieses exotische Element in Form der Schokolade, das als teures, fremdländisches Genussmittel seit dem 18. Jahrhundert insbesondere an den europäischen Höfen äußerst beliebt war. Seine Exklusivität äußerte sich nicht zuletzt in den wertvollen Porzellanen, in denen es serviert wurde und die, neben Objekten zur Herkunft der Schokolade, präsentiert werden.

Rund 80 herausragende Werke, etwa die Hälfte davon Leihgaben aus großen, internationalen Sammlungen wie dem Louvre in Paris, dem British Museum in London oder dem Rijksmuseum in Amsterdam geben einen Einblick in die Pastellmalerei des 18. Jahrhunderts. Darüber hinaus vermittelt die Ausstellung Wissenswertes über die Herkunft und den Genuss der Schokolade, den Orientalismus der Epoche und das Wien der Kaiserin Maria Theresia.

Die bald nach dem Ankauf einsetzende Rezeption des „Schokoladenmädchens“ bildet den Schlusspunkt und überführt das Werk ins 21. Jahrhundert.

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