Russische Volkskunst – Märchen- und Spielfiguren aus Holz und Ton

27. November 2017

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Matrjoschkas, Schwingspielzeuge, Klappern, Pfeifen und Pferdekutschen – Die Sonderausstellung präsentiert über 200 Ton- und Holzspielzeug aus dem zentralen und nördlichen Teil des europäischen Russlands. Die kleinen Kunstwerke zeigen Szenen aus der vielgestaltigen russischen Märchen- und Sagenwelt, aus dem Alltagsleben in Vergangenheit und Gegenwart, Profanes und Besonderes.
Eine Vielzahl der Stücke konnte das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig im Zeitraum 1993–2000 von dem Sammler Gerd Thielemann erwerben, der in über 30-jähriger Sammelleidenschaft eine einzigartige Kollektion russischer und mittelasiatischer Volkskunsterzeugnisse zusammengetragen hat. Weitere Stücke stammen aus den älteren Sammlungen des Leipziger Völkerkundemuseums, die bis ins Jahr 1870 zurückreichen. Zu sehen sind unter anderem kleine geschnitzte Figuren, die mit der Zeit mittels Fäden und mechanischer Konstruktionen zu eigenem Leben erwachen, oder auch Bauernkeramik, die im Backofen der Familie auf Holzfeuer gebrannt wurde.
Russische Spielzeuge sind weltweit bekannt und beliebt als Souvenirs. Der große Erfolg der kleinen Kunstwerke auf den Märkten und Basaren Russlands führte zu einer Spezialisierung und zur Herausbildung von Zentren und Meistern der Spielzeugproduktion. Geformt wurden Kugeln, Walzen und Zylinder, Bauten durch Falten, Drücken, Strecken, Wegnehmen und Aufkleben, Figürchen in schier unerschöpflicher Vielfalt.
Die Farbe spielt dabei eine bedeutende Rolle. Sie betont und unterstreicht die plastische Form. Es ist erstaunlich, welcher Variantenreichtum aus farbigen Linien, Kreuzen, Punkten, Flächen, Kreisen, Ovalen, Dreiecken und Sternen gezaubert wurde. Die leuchtenden Farben kontrastieren im Winter prachtvoll zum Weiß des Schnees, im Sommer zum Grün der Wiesen und auch zur Holzarchitektur der Dörfer.

Eintritt für die Sonderausstellung: 1 Euro, Kinder und Jugendliche unter 17 Jahre frei

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