Naturwissenschaften

Die Pflege und dauerhafte Erhaltung von Kunstwerken und die weitere Untersuchung eines vielfältigen Sammlungsbestandes werden heute von Naturwissenschaften und modernen Technologien unterstützt. Naturwissenschaftliche Forschung und präventive Konservierung bzw. Restaurierung sind dauerhafte Museumsaufgaben. Klimawandel, Naturkatastrophen, Umweltverschmutzung, verändertes Nutzerverhalten und fortschreitende Materialalterung oder neuartige Materialien in der zeitgenössischen Kunst bilden beständig noch unbekannte, wachsende Herausforderungen. Das Aufgabenspektrum ist umfangreich und vielfältig. Es spannt sich von der Materialanalyse mit naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden über die Bewertung und den verantwortungsbewussten Umgang mit bioziden Schadstoffen sowie die Evaluierung von „kritischen“ Materialien in Ausstellung und Aufbewahrung von Kunstwerken bis hin zum Schädlingsmanagement.

Materialforschung

Materialanalytik und Materialkunde

Die Pflege und dauerhafte Erhaltung der Kunstwerke und die weitere Erforschung des Sammlungsbestandes  werden heute von Naturwissenschaften und modernen Technologien unterstützt. Die Materialanalyse soll die Frage beantworten, aus welchen Materialien das Kunstwerk besteht. Welche Farben hat der Künstler auf dem Gemälde verwendet? Welche Legierungsbestandteile finden sich in der Bronzeskulptur? Sind die Möbelbeschläge tatsächlich vergoldet? Welche Zutaten hat Böttger für sein weißes Porzellan verwendet? Ist das Silber in dem Pokal oder den alten Münzen wirklich aus Freiberg? Mit welcher Tinte wurde für die historischen Akten geschrieben?

© Michael Mäder

Materialkunde

Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen können wichtige Hinweise auf die Provenienz (Herkunft) und Authentizität (Echtheit) eines Kunstwerkes liefern. Sie geben aber auch Auskunft über den Erhaltungszustand und Alterungserscheinungen und bilden so oft die Grundlage für Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen. Bei der Untersuchung eines Kunstwerkes werden oft verschiedene diagnostische Methoden kombiniert. Bevorzugt werden immer zerstörungsfreie Methoden, für die keine Probe aus dem Objekt entnommen werden muss und die das Objekt und seine Oberfläche auch nicht beschädigen.

Integriertes Schädlingsmanagement

Insekten, aber auch Nagetiere und Vögel können in einem Museum erhebliche Schäden verursachen. Viele Kunstwerke bestehen aus organischen Materialien, die ihnen als „Nahrung“ dienen können. Zum Problem werden sie, wenn sie den Gebäuden und den Sammlungsstücken schaden, diese verunreinigen oder gar zerstören. Ein modernes Konzept des Integrierten Schädlingsmanagements (engl. Integrated Pest Management – IPM) hat das Ziel, einem Schädlingsbefall durch eine vorausschauende Vermeidung vorzubeugen. Es kombiniert verschiedene Maßnahmen der Vorbeugung, Früherkennung und Kontrolle. Ein effektives Überwachungssystem mit einem systematischen Monitoring sichert das frühzeitige Erkennung einer Einwanderung und Ausbreitung von Schädlingen im Gebäude. Im Notfall kann dann rechtzeitig und gezielt gegen diese vorgegangen werden, um sie von den Kunstwerken fernzuhalten. Dabei werden giftfreie Bekämpfungsmethoden bevorzugt.

 

© Michael Mäder
Insektenfalle zum Schädlingsmonitoring in der Ausstellung
Risikobeurteilung

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Schädlingsbefall ‎durch Insekten stellt eines der großen Probleme in vielen Museen und historischen Bauten dar. Für den Erhalt und die Bewahrung der Sammlungsbestände sind in der Vergangenheit - in bester Absicht und entsprechend des Kenntnisstandes - zahlreiche, chemisch recht unterschiedliche Schädlingsbekämpfungsmittel bzw. Biozide eingesetzt worden. Heute sind zahlreiche dieser Wirkstoffe als z.T. stark gesundheitsgefährdend eingestuft. Die chemischen Substanzen sind teilweise sehr langlebig und können auch heute noch ihre schädigende Wirkung entfalten.

 

© Lutz Weidler

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Zum Schutz der Museumsbesucher:innen und Mitarbeiter:innen vor einer Gesundheitsgefährdung wurde eine analytische Strategie entwickelt, die Planung und Umsetzung der notwendigen Schutzmaßnahmen und weiterer Maßnahmen zur Risikoreduzierung ermöglicht.
Umfangreiche Messungen bestätigen: Der Besuch unserer Ausstellungen ist jederzeit ohne Gefahr für die Gesundheit möglich! Der Arbeitsschutz der Mitarbeiter:innen wird eingehalten!

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