Lars-Christian Koch wird neuer Direktor der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen
30. September 2025Gemeinsame Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Gemeinsame Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Prof. Dr. Lars-Christian Koch wird neuer Direktor der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen (SES) der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Zuvor war er als Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst im Berliner Humboldt Forum (Stiftung Preussischer Kulturbesitz) tätig.
Das Sächsische Kabinett bestätigte heute (30. September 2025) im Benehmen mit dem Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die Berufung. Die Auswahl erfolgte auf Vorschlag einer Findungskommission.
Er folgt auf Léontine Meijer-van Mensch, die zum Oktober 2024 als Gründungsdirektorin des neuen Stadtmuseums nach Rotterdam wechselte. Koch tritt sein Amt am 1. Oktober 2025 an.
Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Lars-Christian Koch einen national wie international anerkannten und vernetzten Fachmann für die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen gewonnen haben. Er gilt als Experte für den Dialog zwischen den Kulturen und für Fragen der Restitutionen von Kulturgütern. Ich bin sicher, dass wir mit dieser Personalentscheidung für die weitere Entwicklung unserer Völkerkundemuseen in Dresden, Leipzig und Herrnhut bestens aufgestellt sind.“
Prof. Dr. Bernd Ebert, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: „Mit Lars-Christian Koch gewinnen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden einen herausragend erfahrenen Ethnologen und Museumsleiter. Gerade in Zeiten intensiver Diskussionen um die Rolle und Zukunft von Völkerkundemuseen ist seine souveräne Führung eine große Bereicherung. Dank seines über Jahrzehnte gewachsenen Netzwerks eröffnen sich neue Chancen für vielfältige Projekte und Kooperationen. Es ist uns eine große Freude, die drei sächsischen Völkerkundemuseen mit ihren jeweils eigenen Profilen in seine Hände zu legen.“
Prof. Dr. Lars-Christian Koch: „Die Sammlungen der SES sind im internationalen Vergleich von herausragender Qualität und Bedeutung. Ich freue mich auf die Aufgabe, sie vor allem in den Bereichen Forschung und Kooperation international zur Geltung zu bringen und daraus mit den Kolleginnen und Kollegen in Leipzig, Dresden und Herrnhut interessante Ausstellungs- und Vermittlungsformate zu entwickeln."
Zur Vita von Prof. Dr. Lars-Christian Koch:
Lars-Christian Koch, geboren 1959 in Peine, ist seit 2018 Direktor des Ethnologischen Museums Berlin und des Museums für asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preussischer Kulturbesitz und Sammlungsdirektor im Humboldt Forum für die Stiftung Humboldtforum und die Staatlichen Museen zu Berlin.
Er ist außerplanmäßiger Professor für Musikethnologie an der Universität zu Köln, Honorarprofessor an der Universität der Künste Berlin und Honorarprofessor an der Humboldt Universität Berlin. Gastprofessuren hatte er an den Universitäten Wien und Chicago (University of Chicago) inne. Ethnologische Forschungen führte er über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren in Indien und Südkorea durch.
Er studierte Ethnologie (Abschluss Magister Artium), wurde im Fach Musikwissenschaft promoviert und habilitierte sich im Fach Musikethnologie.
Seit 2003 leitete er die Abteilung Medien – Musikethnologie, Berliner Phonogramm Archiv und Visuelle Anthropologie des Ethnologischen Museums. Er hat Mitgliedschaften in mehreren Beiräten und Fachverbänden inne. So war er u.a. Co-Editor der „Zeitschrift für Ethnologie“. Nach Umzug, Einrichtung und Eröffnung der Museen im Humboldt Forum 2022 initiierte er das Format das „Kollaborative Museum“, bei dem die Zusammenarbeit mit Herkunftskulturen und Herkunftsstaaten in und an den Sammlungen beider Museen etabliert wurde. Zudem leitete er zahlreiche Forschungsprojekte u.a. im museumsbezogenen Umfeld des Fachs Musikethnologie und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Publikationen.