Einladung zum Pressegespräch „Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“
28. Mai 2025Für ein Handwerk
Für ein Handwerk braucht es Hände, Material und Werkzeug. Darüber hinaus existieren aber auch Mythen, Annahmen und Zuschreibungen, die über das Eindeutige der Tätigkeit, des Berufs oder einer Branche hinausgehen: Handwerk gilt je nach Sichtweise unter anderem als traditionell, authentisch, regional, körperlich oder individuell. Die neue Sonderausstellung „Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“ des Kunstgewerbemuseums im Japanischen Palais hinterfragt diese mannigfaltigen Erzählungen. Zugleich versteht sie sich als inklusives und interaktives Forum zur Auseinandersetzung mit dem sächsischen und überregionalen Handwerk von der Vergangenheit bis in die Zukunft.
In sechs Themenbereichen betrachtet die Präsentation das Verhältnis zwischen lokaler und globaler Produktion, Meisterschaft und Hobby, Einzelstück und Serie, Kopf- und Handarbeit, Luxus und Notwendigkeit, Fortschritt und Tradition aus verschiedenen Perspektiven. Mehr als 150 Objekte, Bilder, Infografiken, Ton- und Filminstallationen sowie Mitmach-Stationen veranschaulichen diese vielfältigen Dimensionen des Handwerks. Highlights der Ausstellung sind unter anderem die Herrnhuter Sterne, die vor hundert Jahren patentiert wurden, Dirndl der Modedesignerin Rahmée Wetterich, die afrikanische und bayerische Einflüsse vereinen, oder Teeschalen der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Leipzig, die mit der Reparaturtechnik Kintsugi hergerichtet wurden. Sowohl bei der Auswahl der Objekte als auch bei Ausstellungsgestaltung und -narrativ legt das Kunstgewerbemuseum einen besonderen Schwerpunkt auf Inklusion und Nachhaltigkeit.
Neben einer Werkstatt und der Fair Fashion Factory, in denen Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden können, bietet ein umfangreiches Begleitprogramm mit lokalen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft reichlich Möglichkeiten, mit dem und über das Handwerk ins Gespräch zu kommen. Beteiligt sind beispielsweise die Handwerkskammer Dresden, die Kreishandwerkerschaft Meißen oder der Studiengang Produktgestaltung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. In sogenannten DESIGN CAMPUS Labs präsentiert sich zudem das Dresdner Zimmer als regionale Handwerksplattform und die Textildesignerin und Szenografin Hanna Krüger lädt zur Auseinandersetzung mit der Seidenherstellung und -verarbeitung ein.
Begleitend zur Ausstellung ist im Verlag für moderne Kunst die Publikation „Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“ erschienen, herausgegeben von Matthias Wagner K, Grit Weber, Thomas A. Geisler, Kerstin Stöver, Ute Thomas, Andreas Rudigier und Theresia Anwander, 296 Seiten, 24 €, ISBN: 978-3-903439-09-2.
Dresden ist die dritte Station der Kooperations-Ausstellung, die 2022 im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main sowie 2024 und 2025 im vorarlberg museum in Bregenz, Österreich zu sehen war. Jede Station weitet den Blick auf die Vielfalt des Handwerks und verbindet das nachhaltige Prinzip der Wanderausstellung mit den individuellen und regionalen Besonderheiten des jeweiligen Gastgebers. Das Japanische Palais ist Besucherinnen und Besuchern als Ausstellungsort für handwerkliche Themen vertraut und beherbergte zuletzt „Ode an das Handwerk“ (2023-24). Im September 2025 setzt sich diese inhaltliche Tradition mit der Schau zum Richard-Bampi-Preis und „Die blauen Schwerter. Meissen in der DDR“ fort.
Laufzeit
6. Juni bis 21. Dezember 2025
Öffnungszeiten
Täglich 10 – 17 Uhr, Montag geschlossen
Eintrittspreise
Regulär 6 €, ermäßigt 4,50 €, ab 10 Pers. 5,50 €, ab 17 Jahre im Klassenverband 1 €
Kombiticket mit „Die blauen Schwerter. Meissen in der DDR“, ab 20. September 2025:
Regulär 10 €, ermäßigt 7,50 €, ab 10 Pers. 8,50 €
Zur Ausstellung
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