„LOST. Ein Leitfaden zum Verlorensein“ vom 9. bis 17. August 2024 in Thallwitz: Ein künstlerisches Community-Projekt der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, des FINE ARTS INSTITUTE LEIPZIG – FAIL und der Gemeinde Thallwitz
09. August 2024Scheitern und Weitermachen
Scheitern und Weitermachen, Sich-Verlieren und Wiederfinden: Verloren oder eben „lost“ zu sein ist das Thema des künstlerischen Community-Projekts „LOST 2024. Ein Leitfaden zum Verlorensein“, das vom 9. bis 17. August 2024 auf der Wiese an der Waldbühne in Thallwitz bei Leipzig besucht werden kann. Die temporäre, kostenlose Ausstellung und Veranstaltung bietet einen Rahmen, um dieser universellen menschlichen Erfahrung in verschiedenen Formaten nachzuspüren. Mit „LOST“ bewegen sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zusammen mit dem FINE ARTS INSTITUTE LEIPZIG – FAIL und der Gemeinde Thallwitz erneut aus dem gewohnten Wirkungskreis ihrer Museen heraus und lassen einen „aktiven Ort“ der Begegnung, Kunst und Entdeckungen entstehen.
Das Projekt beginnt mit einer Community Phase vom 9. bis 14. August 2024, in der Interessierte vorbeikommen und zur sukzessiven Entstehung von „LOST“ beitragen können. Darauf basierend wird für drei Tage, vom 15. bis 17. August 2024, ein umfangreiches, täglich wechselndes Programm für Erwachsene und Kinder angeboten.
Umgeben von einer Baugerüst-Architektur entsteht auf diese Weise ein Ort des Sich-Verlierens, an dem Besucherinnen und Besucher Konzerten von Tim Adieu und SUPERPOSITIVITY lauschen, den sorbischen Wahrsagerinnen druha ruka & lěwa ruka (Karoline Krawc & Hella Stoleccyc des kolektiw wakuum) begegnen oder sich im „Nurture Salon“ von Maja Renn und Piotr Matkowski wiederfinden können, der gefundene Kostproben aus der Umgebung bereitstellt. Zugleich lädt ein Kleingarten der Künstlerin Franca Franz zum Verweilen ein, Martin von Lossa stellt eine mobile Schmiede und im Lost & Found-Findbüro schreibt der Lyriker Tim Holland gemeinsam mit Besuchenden das vermutlich längste Gedicht gefundener Worte. In Kooperation mit der Kinderbiennale „PLANET UTOPIA“ im Japanischen Palais zeigt das Mobile Museum in diesem Jahr eine Version des Werkes „Today I feel like…“ des dänischen Künstlers Jeppe Hein. Weitere Beiträge stammen von der Kunstgruppe k9, Alan Biehlig, Karl Brummer-Winter, Bianca Gröger, Mailand/Innenhof, Tomke Oltmanns und Magdalena Schrefel und vielen anderen.
Das Projekt ist gleichermaßen eine Einladung, ein Experiment und ein Versuch, sich im „LOST“, im Verlorensein, zu begegnen, sich auszutauschen, sich zu verstehen und zu verirren. Die künstlerischen Positionen zeichnen gemeinsam ein Bild, einen Raum, in dem die Teilnehmenden voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Der Fokus liegt auf Gemeinschaft und Vielfalt, aktiver Mitgestaltung und Formen des Zusammenlebens und gibt den SKD die Gelegenheit, sich für neue Sichtweisen zu öffnen, Menschen, Orte und Geschichten im Landkreis Leipzig kennenzulernen und gemeinschaftliche Prozesse vor Ort weiter mitzutragen. So schließt das Community-Projekt auch an Kunstprojekte an, die FAIL bereits seit 2020 unter anderem mit der Gemeinde Thallwitz realisiert hat.
„LOST“ entsteht im Rahmen des mehrjährigen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projekts „Museen als aktive Orte der Demokratie“ (MODemo), welches aus dem Projekt „180 Ideen für Sachsen“ hervorgeht und zahlreiche innovative Veranstaltungsformate sowie ein vielfältiges Outreach-Programm an den SKD und vielen weiteren „aktiven Orten“ in Sachsen ermöglichte.
Alle Informationen zum Programm und zum Projekt finden Sie unter https://www.skd.museum/vermittlung/programmreihen/outreach/lost/.