Kupferstich-Kabinett erhält einen Kriegsverlust aus dem Kunsthandel zurück

16. September 2024

Nach fast acht Jahrzehnten

Nach fast acht Jahrzehnten kehrt die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisste Zeichnung „Pilger in der römischen Campagna“ in das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zurück.

Die aquarellierte Pinselzeichnung von Victor Paul Mohn (1842−1911), einem Schüler Ludwig Richters und Weggefährten Albert Venus’, wurde 1908 erworben. Sie wurde von den Erben des sächsischen Sammlers Eduard Cichorius (1819−1907) für das Dresdner Kupferstich-Kabinett angekauft. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Werk mit den Beständen des Museums nach Schloss Weesenstein ausgelagert, ging dann aber verloren und galt seitdem als Kriegsverlust.

Das Werk war sowohl im Katalog der kriegsverlorenen Zeichnungen des Kupferstich-Kabinetts (Christian Dittrich, 1987) als auch in der Lost Art-Datenbank der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste publiziert und konnte nach der Einlieferung in das Auktionshaus Karl & Faber durch dortige Mitarbeiter*innen und Provenienzforscher*innen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) identifiziert werden. Auf Vermittlung des Münchner Kunstauktionshauses entschloss sich der Einlieferer, es den SKD im Rahmen einer gütlichen Einigung zu schenken.

 

Stephanie Buck, Direktorin des Kupferstich-Kabinetts

„Es ist immer ein ganz besonderer Moment, wenn eines der kriegsverlustigen Werke des Kupferstich-Kabinetts unverhofft auftaucht. Wir sind dankbar und freuen uns sehr, dass Karl & Faber die Rückkehr von Victor Paul Mohns Pinselzeichnung unterstützt hat. Die wundervoll atmosphärische Landschaftsstudie entstand 1866 auf einer Italienreise, die der junge Maler zusammen mit Albert Venus und Carl Wilhelm Müller unternahm. Sie erzählt damit auch von Inspirationen durch das Reisen und von Freundschaft.“

Pressebilder und -dossiers

Victor Paul Mohn, Pilger in der römischen Campagna © Foto: KARL & FABER Kunstauktionen
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