Einladung zur Eröffnung „Barbara Kahlen: 108 Teeschalen – Chawan 茶わん – Cháwån 茶碗“

15. Juli 2024

Das Kunstgewerbemuseum

Das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) präsentiert ab dem 20. Juli 2024 die Rauminstallation „Barbara Kahlen: 108 Teeschalen – Chawan 茶わん – Cháwån 茶碗“ im Wasserpalais des Schlosses Pillnitz. Die Auswahl der 108 Teeschalen aus dem Berliner Studio von Barbara Kahlen wird durch ihren Lebenspartner, den Medienkünstler Wolf Kahlen, wirkungsvoll im Gelben Teezimmer arrangiert.
Barbara Kahlen betrachtet die Teeschale, in Asien „Chawan“ genannt, als den Höhepunkt der Töpferkunst. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen Herausforderungen dieser Kunstform zu meistern und setzt sich dafür intensiv mit der Objektart und der weitverzweigten Kultur der handlichen Gefäße auseinander. „Ich habe mich mein Leben lang für ostasiatische Keramik interessiert: Diese Freude am Material, am Nichtvollendeten, Nichtpräzisen, Grundsätzlichen und Zeitlosen, das nicht ins Aktuelle oder Individuelle ausweicht“, sagt Kahlen. Hierfür schöpft die Künstlerin aus Erfahrungen und Erkenntnissen, die sie in ihrer Keramik-Ausbildung bei der Dornburger Bauhausschülerin Rose Krebs in New York und auf ihren Reisen im südamerikanischen und ostasiatischen Raum gesammelt hat. Ihre langjährigen künstlerischen Ideen, Experimente und Ergebnisse dokumentierte und skizzierte sie in Brandprotokollen, von denen rund zehn Stück in der Ausstellung gezeigt werden.
Im Gelben Teezimmer werden die Chawan in einer fokussierten Anordnung präsentiert. In einem Zeitraum von 108 Tagen wechseln die Teeschalen täglich auf drei Ebenen ihre Positionen, sodass sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden können. Die Choreografie zeigt immer nur drei Schalen gleichzeitig, sodass jeder Besuch ein anderes Erleben der verschiedenen Formen und Materialien ermöglicht. Besucherinnen und Besucher tauchen so auch in die Welt ostasiatischer Betrachtungsweisen ein. Die Zahl 108 steht im buddhistischen Kulturkreis für „Vollendung“: die Eins ist ein Zeichen dafür, dass „alles eins ist“, die Null dafür, dass alles Sein „formlos“ ist und die Acht dafür, dass alles „unendlich“ ist.
Anlass für die Präsentation bietet der Ankauf eines Konvoluts von 15 Teeschalen der in Zwickau geborenen Keramikkünstlerin für das Kunstgewerbemuseum.  „Mit diesem Neuzugang knüpft das Museum an den kulturell-künstlerischen Austausch mit dem asiatischen Raum an, der sich bereits in der Vielfalt der Dekor- und Glasurtechniken in der Sammlung ausdrückt,“ freut sich der Direktor des Kunstgewerbemuseum Thomas A. Geisler.
Parallel zur Präsentation im Kunstgewerbemuseum ist in der Edition Ruine der Künste Berlin die Publikation „108 Teeschalen – 茶碗“ (ISBN 978-3-927786-07-3, 80,00 Euro) von Wolf Kahlen in Zusammenarbeit mit Gerd Fleischmann in limitierter Auflage erschienen, erhältlich im Museumsshop des Schlosses Pillnitz.
 

Pressebilder und -dossiers

Teeschale, Shino, matt-schwarz, mit Kratern inwendig, Steingut, um 1996 © Barbara Kahlen, Foto: Wolf Kahlen
Teeschale, Shino, matt-schwarz, mit Kratern inwendig, Steingut, um 1996 © Barbara Kahlen, Foto: Wolf Kahlen
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