Einladung zum Pressegespräch „Schach! Fürstliche Spielwelten“

28. Mai 2024

Einladung zum Pressegespräch „Schach! Fürstliche Spielwelten“

Zum 300. Geburtstag des Grünen Gewölbes erwarb 2023 die Ernst von Siemens Kunststiftung ein barockes Prunkschach aus der Epoche Augusts des Starken. Der Ankauf des Kunstwerks ist nun Anlass für eine Kabinettausstellung im Sponsel-Raum des Neuen Grünen Gewölbes.

  • Laufzeit 07.06.2024—20.10.2024
  • Öffnungszeiten täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen Freitag 18—20 Uhr (Blaue Stunde)

Schach zählt zu den ältesten und bekanntesten

Zum 300. Geburtstag des Grünen Gewölbes erwarb 2023 die Ernst von Siemens Kunststiftung ein barockes Prunkschach aus der Epoche Augusts des Starken. Der Ankauf des Kunstwerks ist nun Anlass für eine Kabinettausstellung im Sponsel-Raum des Neuen Grünen Gewölbes.

Schach zählt zu den ältesten und bekanntesten Strategiespielen der Welt. In dieser besonderen Tradition der Spielkultur steht auch das herausragende Prunkschach aus den Jahren zwischen 1705 und 1709. Seine virtuos geschnitzten Figuren aus Elfenbein und Ebenholz stammen von Paul Heermann. Dieser gehörte neben Balthasar Permoser zu den bedeutendsten Bildhauern des Barock in Sachsen und Mitteleuropa. Der Augsburger Goldschmied Paul Solanier fügte den Figuren ihre gold- und silbergefassten Sockel hinzu. Die Brettschatulle mit Intarsienarbeiten aus Schildpatt, Elfenbein und Silber schuf der ursprünglich aus Sachsen stammende Silberkistler Heinrich Eichler der Ältere. Zusammen mit weiteren Kunstwerken aus dem Grünen Gewölbe zeugt das Prunkschach von der Meisterschaft und grenzübergreifenden Zusammenarbeit barocker Spezialisten.

Der kostbare Neuzugang ist in vielerlei Hinsicht ein Glücksfall. Ursprünglich wurden 14 Prunkschachspiele in den historischen Inventaren des Grünen Gewölbes gelistet, von denen drei Elfenbein- und Ebenholzfiguren aufwiesen. Da sich keines dieser Spiele erhalten hat, schließt der Neuzugang eine Lücke in der Sammlung. 

Um das Prunkschach gruppieren sich rund 25 weitere Exponate aus dem Grünen Gewölbe, der Rüstkammer, dem Kupferstich-Kabinett, dem Kunstfonds und aus Privatbesitz. Thematisch befasst sich die Schau mit der Materialität der Exponate, der in Schwarz und Weiß gespiegelten europäischen Weltsicht und der barocken Leidenschaft für das Schachspiel. Ein Schlaglicht fällt auf den Elefanten als markante Spielfigur, wie sie auch Paul Heermann faszinierte. Zudem werden dem Prunkschach Werke der Gegenwartskunst gegenübergestellt. Zwei Arbeiten des zeitgenössischen Künstlers Alexander Endrullat beleuchten den Verzicht auf liebgewordene Aktivitäten und die Herausbildung neuer häuslicher und geistig anregender Gewohnheiten im Zug der COVID-19-Pandemie. 

Bevor das Prunkschach in den Kunsthandel gelangte und nach Dresden kam, befand es sich im Besitz der Familie von Münch und ihrer Nachfahren. 1727 war dem Augsburger Bankier Christian I. von Münch (1660–1757) die Übernahme des Fugger‘schen Bankhauses in Augsburg gelungen, wodurch seine Familie weitreichenden Einfluss in Süddeutschland erlangte. Kaiser Karl VI. hatte ihn 1731 in den Reichsadelsstand erhoben. Der Bankier trat fortan als einer der wichtigsten Geldgeber der Wittelsbacher in München und der Herzöge von Württemberg in Stuttgart auf. Für die Gewährung von Krediten wurden auch Kleinodien etwa aus der Stuttgarter Kunstkammer verpfändet. Möglicherweise wurde das prunkvolle Schachspiel auf diesem Weg Eigentum der Familie von Münch.

Zur Ausstellung erscheint die Publikation „Schach-Matt. Das Prunkschach im Grünen Gewölbe“ im Sandstein-Verlag. Herausgeber: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Marius Winzeler. Mit Beiträgen von Jan-Markus Göttsch, Jutta Kappel, Katja Paul, Rainer Richter und Michael Wagner. 116 Seiten, 96 farbige Abb., 21 x 17 cm, Klappenbroschur, ISBN 978-3-95498-819-8, 18,00 €.

Förderer

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Pressebilder und -dossiers

Schachspiel, Figuren von Paul Heermann, Dresden um 1705, Brettschatulle von Paul Solanier, Augsburg, um 1705-1709 © Grünes Gewölbe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Lösel
Schachspiel, Figuren von Paul Heermann, Dresden um 1705, Brettschatulle von Paul Solanier, Augsburg, um 1705-1709 © Grünes Gewölbe, SKD, Foto: Jürgen Lösel
Schachfigur König Ebenholz
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Carlo Böttger
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
Ausstellungsansicht "Schach! Fürstliche Spielwelten" © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Alexander Peitz
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