Einladung zum Pressegespräch „Gerhard Richter. Serien | Variationen“
14. Juni 2024Das Gerhard Richter Archiv zeigt die
Das Gerhard Richter Archiv zeigt die Sonderausstellung „Gerhard Richter. Serien | Variationen“ in den Räumen der Sammlungspräsentation Gerhard Richter im Albertinum. Die Werke stammen überwiegend aus dem eigenen Bestand und werden durch ausgewählte Leihgaben ergänzt, die Gerhard Richter unter anderem als Proben und Variationen zu seinen Editionen erstellt hat.
Die Sonderausstellung widmet sich dem Schaffensprozess des Künstlers, wie er sich in Editionen und den Vorarbeiten dazu eindrücklich zeigt. Er sei ein „Bildermacher“, kein Maler, sagt der Künstler von sich selbst. Die Schau dokumentiert den Werkprozess vom Foto über das Bild hin zur Edition. Dabei offenbart sich die Vielfalt seines künstlerischen Schaffens: Probearbeiten zeigen interessante Abweichungen, auch finden sich Beispiele, denen Richter durch nachträgliche Überzeichnungen Unikatcharakter verliehen hat. Verschiedene Spielarten des immer Gleichen sind prägend für Serien und Variationen. Gerhard Richter geht dabei planmäßig vor, auch wenn die Ergebnisse meist nicht vorhersehbar sind und höchst unterschiedlich ausfallen können. In der Sonderausstellung ist dieser Prozess eindrücklich belegt.
Begleitend zur Ausstellung wird es eine 24-seitige Broschüre geben, die während der Ausstellung kostenlos an alle Besucherinnen und Besucher abgegeben wird. Hubertus Butin, der den Catalogue Raisonné der Editionen von Gerhard Richter erstellt hat und ein hervorragender Kenner des Werkes ist, gibt in seinem Text aufschlussreiche Einblicke in das Gestaltungsprinzip und die verschiedenen Ausprägungen von Serien im Œuvre von Gerhard Richter.
Die Idee zu dieser Ausstellung entstand, nachdem der MUSEIS SAXONICIS USUI - Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e. V. - dem Archiv im vergangenen Jahr das sechsteilige Mappenwerk „Kanarische Landschaften II“ als Schenkung übereignet hat. Diese Edition wird auch in der Sonderausstellung zu sehen sein.
Begleitend finden eine Reihe von Kunstgesprächen und Führungen statt. Nähere Informationen unter https://gerhard-richter-archiv.skd.museum/ausstellungen/gerhard-richter-variationen-serien/
Die Sammlung des Gerhard Richter Archivs der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Als das Gerhard Richter Archiv 2006 gegründet wurde, stand der Erwerb von druckgrafischen Werken und Editionen noch nicht auf der Agenda. Erst 2010 begann das Archiv, neben Katalogen und Büchern, Briefen, Plakaten, Einladungen, Presseberichten und Ephemera auch Kunst zu erwerben. Zunächst konzentrierte es sich dabei auf solche Werke, die einen persönlichen oder biografischen Bezug zum Künstler aufweisen, darunter die Editionen „Atelier“ von 1968 oder das 1971 entstandene kleinformatige Selbstbildnis. Inzwischen versucht das Archiv, die Editionen des Künstlers möglichst vollständig zu sammeln. Wie im malerischen Œuvre zeigen sich dabei vor allem die Experimentierfreude und der Variantenreichtum Richters sowie die Tatsache, dass ihn traditionelle druckgrafische Techniken, wie Holzschnitt oder Radierung, nie interessiert haben. Stattdessen arbeitet Gerhard Richter fast ausschließlich mit modernen fotomechanischen Verfahren wie dem Offset- und Siebdruck sowie der Fotografie.