Einladung zum Pressegespräch anlässlich der Kinderbiennale „PLANET UTOPIA”
22. Mai 2024Einladung zum Pressegespräch anlässlich der Kinderbiennale „PLANET UTOPIA”
Es ist wieder soweit! Nach den großen Erfolgen der beiden ersten Kinderbiennalen „Dreams and Stories“ (2018/19) und „Embracing Nature“ (2021/22) findet das Format pünktlich zum Internationalen Kindertag unter dem Titel „PLANET UTOPIA“ die lang ersehnte Fortsetzung.
Im Zentrum steht die Frage, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen und wie wir die Welt, in der wir leben, zu einem besseren Ort machen können. Nicht nur für Kinder und Jugendliche sind diese Fragen zentral – vor allem in Krisen und Umbruchszeiten. Kaum etwas scheinen wir derzeit dringender zu benötigen als Utopien – Ideen, Träume und Visionen. Sie berühren Grundfragen menschlichen Nachdenkens über den Sinn und Wandel des Seins. Die Kunst wiederum suchte immer nach Utopien, indem sie die Zukunft, die Welt und ihre unerschöpflichen Möglichkeitsräume erforschte.
Während der Kinderbiennale verwandeln lokale und internationale Künstler*innen das Japanische Palais in einen fantastischen Ort, der zum Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Mitmachen und Entdecken anregt. Das Publikum ist eingeladen, in künstlerische Sphären einzutauchen, selbst kreativ zu werden und die gewöhnlich eher passive und kontemplative Rolle im Museum zu verlassen.
Die Künstler*innenräume werden gestaltet von:
Jeppe Hein, Today I feel like … Planet Utopia, 2024
Jeppe Heins (*1974) experimentellen und interaktiven Kunstwerken ist häufig ein spielerisches Potential inhärent, das die Betrachter*innen zur Partizipation einlädt. Die gezeigte Arbeit ist der Anstoß für einen Moment des Innehaltens, der Achtsamkeit und des Ausdrucks für die eigene Gefühls- und Gedankenwelt, aber auch für empathische Begegnung, für geteilte Erfahrung und Gemeinschaft.
Francis Alÿs, REEL-UNREEL, 2011
Francis Alÿs (*1959) erzählt in seinen Arbeiten, die Videokunst und Malerei mit urbanen Interventionen und poetischer Performance verbinden, von scheinbar alltäglichen Beobachtungen und Phänomen. Bei genauerem Hinsehen jedoch zeigen sich Verweise auf gesellschaftliche, kulturelle und politische Fragen. Die Videoarbeit REEL-UNREEL begleitet Kinder bei ihrem Spiel mit einer Filmrolle durch Kabul, Afghanistan.
mischer‘traxler studio, Insektenreich, 2024
Katharina Mischer (*1982), Thomas Traxler (*1981) und ihr Team gestalten im Spannungsfeld von Handwerk undTechnologie Produkte, Szenografien sowie kinetische oder interaktive Installationen. Gemeinsam mit einer Kinderbeiratsgruppe ist eineAdaption der Arbeit „curiosity cloud“ (2015) entstanden, die die lokale Biodiversität und die Implikationen des Klimawandels reflektiert und von utopischen Insekten der Zukunft erzählt.
George Nuku, Palace of Potential, 2024 und Bottled Ocean, 2024
George Nuku (*1964) gestaltet für die Kinderbiennale zwei Räume. In seiner künstlerischen Praxis schließt der Künstler an das Erbe seiner Vorfahren und die über 1000 Jahre alte Kunsttradition der Māori an, die das Leben zu erweitern und das Überleben zu verbessern verspricht. Als Bildhauer nutzt er Materialien wie Kunststoffe, Federn, Holz oder Horn. In Anlehnung an die Dresdner Kunstkammer eröffnet Nuku im Raum „Palace of Potential“ Fragen von Repräsentation, Macht, Natur, Kultur und Wissen.
Im Raum „Bottled Ocean“ lässt der Künstler die Besuchenden in eine magische und dystopische Unterwasserwelt der Zukunft eintauchen. Plastik durchdringt alles Leben auf dem Planeten. Indem er dieses zur Kunst macht, ohne dessen Gefährlichkeit zuleugnen, fordert er das Publikum auf, sein Verhältnis hierzu neu zu definieren.
Sissel Tolaas, p_RE_sense, 2024
Die studierte Chemikerin, Mathematikerin, Linguistin, Geruchsforscherin und Künstlerin Sissel Tolaas (*1961) möchte mit grenzüberschreitenden Erfahrungen Gedächtnis und Erinnerungen stimulieren sowie intellektuelle wie emotionale Reaktionen hervorrufen. Die Frage: „Wie riecht eigentlich Utopie, wie Zukunft?“ sowie die Historie und Architektur des Japanischen Palais‘ und die Faszination über die Prophezeiungen, Berechnungen und beschriebenen Rituale im Dresdner Maya-Codex waren Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung.
The Constitute & Kunststoffschmiede, CYCLE, 2024
The Constitute (Sebastian Piatza *1985 und Christian Zöllner *1981) und die Kunststoffschmiede (Konglomerat e.V.) sind Dresdner Kollektive, die ihr Wissen und Know-how zu nachhaltigen Materialkreisläufenin einer Rauminstallation zusammenführen. Diese ermöglicht eine spielerische Reflexion des eigenen Konsumverhaltens und sensibilisiert auf interaktive Weise für das Credo des „reduce,reuse, recycle“ (reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten).
Alfredo & Isabel Aquilizan, DWELL/IN/PLACE, 2024
Alfredo Juan (*1962) und Isabel (*1965) Aquilizan erschaffen ihre Werke durch den Prozess des Sammelns und der Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem FruitjuiceFactory Studio haben die Künstler*innen eine partizipative Installationgeschaffen, die Besuchende einlädt, ihre Vorstellung von einem Zuhause – als vertrauter Ort, an dem wir ein Gefühl von uns selbst und unserer Zugehörigkeit entwickeln – auszudrücken. Über zwei Räume hinwegstellen sich Fragen nach Heimat, Migration, Identitäten und Gemeinschaften. Basis der wachsenden Arbeit sind Hunderte von Papphäusern, die gemeinsam mit Kindern aus ganz Sachsen gebaut wurden.
UTOPIA Lab – Residenzprogramm
Als Zukunftswerkstatt und Atelier präsentiert das UTOPIA Lab wechselnde künstlerische Positionen. Es wird von aufeinanderfolgenden Künstlerinnenresidenzen bespielt.
POPTICUM (1.6 bis 15.9 2024):
Maxie Schneider und Lorenz Kuschnig Lefort gestalten aufblasbare Aktionsräume, die zum spielerischen Träumen über eine Zukunft von Räumen, solidarisches Zusammenleben und zur Partizipation anregen.
Honigkuchenpferde & Manuel Radke (20.9 bis 24.11 2024):
Mit einem kollektiven Songwriting-Projekt zu Kinderrechten möchten die Musiker Elias Hadjeus und Johannes Meergans sowie der Dresdner Bühnenbildner und Theaterpädagoge Manuel Radke musikalische und politische Bildung verbinden.
Nadine Wölk (27.11.2024 bis 30.3.2025):
Mit der Mal-, Druck- und Filmwerkstatt „Sterne zum Anfassen“ reflektiert die Künstlerin das Phänomen der Lichtverschmutzung und möchte gemeinsam mit dem Publikum Sehnsuchtsorte schaffen, die zu Achtsamkeit, Staunen und Gemeinschaft anregen.
Integraler Bestandteil der Ausstellung ist die Zusammenarbeit mit Kinderbeiräten. So haben 130 Kinder die Entwicklung der Kinderbiennale von Anfang an begleitet. In einem offenen und vielstimmigen Prozess waren ihre Perspektiven und Ideen Basis des Konzepts und der Gestaltung von „PLANET UTOPIA“. Freude, Toleranz, Empathie und die gemeinsamen „Utopien“ von Frieden, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit standen im Fokus. Die Kinderbeiräte möchten die Welt neu denken und gestalten und dazu inspirieren, Botschafter*innen des Wandels zu werden, die eine positive Zukunft für alle schaffen können.
Die Kinderbiennale entsteht in Kooperation mit der National Gallery in Singapore. Weitere Partner sind UNICEF Deutschland, die SENCKENBERG Naturhistorischen Sammlungen Dresden, die Technische Universität Dresden, Professur für Mediengestaltung, die Hochschule für Bildende Künste Dresden, der Konglomerat e.V. sowie lokale Akteur*innen und Initiativen der Dresdner Stadtgesellschaft.
Als Satellit der Kinderbiennale tourt das Mobile Museum wieder durch den Freistaat Sachsen. Dabei handelt es sich um einen umgebauten Stadtbus, der es Schülerinnen und Schülern in ganz Sachsen kostenfrei ermöglicht, über zeitgenössische Kunst ins Gespräch zu kommen. Bespielt wird der Bus von Juni bis Oktober 2024 mit einer Adaption der künstlerischen Position von Jeppe Hein „Today, I feel like … Planet Utopia“. Die Eröffnungsfahrt führt am 3. Juni 2024 an die Grundschule Dahlen im Landkreis Nordsachsen.
Im Rahmen der Kinderbiennale wurde ein breit gefächertes Bildungs- und Vermittlungsprogramm konzipiert. Neben Workshops speziell für Schulklassen und Kitagruppen erwarten die Besucherinnen und Besucher unter anderem Nachmittagsrundgänge und Kuratorinnenführungen, offene Werkstätten, Abendöffnungen und spezielle Angebote für Babys und Kleinkinder. Von Juni bis September verwandeln zudem lokale DJs das Japanische Palais einmal im Monat unter dem Motto Disco UTOPIA in eine Tanzfläche für Groß und Klein. Alle aktuellen Termine und Informationen zum Programm finden Sie unter https://www.skd.museum/kinderbiennale . Der „Biennale Buddy“ ist das spielerische Begleitheft zur Ausstellung.
Am Samstag, 1. Juni, 15 Uhr, findet das große Eröffnungsfest im Japanischen Palais statt, zu dem die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden herzlich einladen. Der Eintritt ist frei.