DAS BLAU DES HIMMELS, SURREALISMUS UND DER GROSSE WALD

24. April 2024

Das Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Das Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigt im Rahmen seiner Reihe „Focus Albertinum“ in den kommenden Monaten eine Serie von Kabinettsausstellungen. Mit dem Format „Focus Albertinum“ wird der umfangreiche und diverse Bestand des Albertinum, von dem nicht einmal zehn Prozent dauerhaft gezeigt werden können, beleuchtet. Die Reihe richtet in kleinen Präsentationen das Schlaglicht auf Bestandsgruppen, die neu kontextualisiert werden.   
 

1) Himmelblau. Über den Himmel in der Kunst des 19. Jahrhunderts
Noch bis 2. März 2025 
Ort: 2. OG

Die Farben des Himmels haben Künstler und Künstlerinnen schon immer begeistert: Ein Blau, das umso tiefer erscheint, je mehr es von Wolken umrahmt ist, oder die Rot- und Gelbtöne, die je nach Sonnenlicht, das Spektrum der Blauvarianten erweitern. Das Albertinum besitzt eine große Sammlung von Landschaftsdarstellungen. Wie eine Aura überwölben Wolken und die blaue Luft das Geschehen, zugleich aber eröffnet der Himmel einen großen Gefühlsraum in der Malerei und wird zum Experimentierfeld. In den Farbabstufungen und Varianten der Wolkenformen erproben die Maler auch eine Freiheit, die zur Abstraktion in der Kunst des 20. Jahrhunderts führt. Gezeigt werden Gemälde von Ludwig Richter, Carl Spitzweg, Albert Venus, Christian Sparmann, Eduard Leonhardi, Anton Castell u.a. Roni Horns Glaskörper „Deeps and Skies” von 1995/96 aus der Schenkung Sammlung Hoffmann ergänzt die Präsentation.

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2) Surreal. Gemälde von Hans Grundig, Heinz Lohmar und Richard Oelze
1. Mai bis 7. Juli 2024
Ort: 2. OG

Begleitend zur Ausstellung "Archiv der Träume. Ein surrealistischer Impuls" und der Eröffnung des Archivs der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA) präsentiert das Albertinum eine kleine Auswahl von surrealistischen Gemälden der Künstler Hans Grundig, Heinz Lohmar und Richard Oelze. Die Werke aus dem Bestand des Albertinum zeugen davon, dass ein surrealistisches Arbeiten als künstlerische Haltung jenseits einer engen kunsthistorischen Richtungsbezeichnung weit zu fassen ist und über Traum- oder Phantasiebilder hinaus reicht bis hin zu zeitkritischen Metaphern.

 Künstlerische Vorläufer des Surrealismus inspirierten das Werk des Dresdners Hans Grundig, für Heinz Lohmar war die Emigration nach Paris anregend und Richard Oelze entwickelte die wohl bekannteste deutsche Position des Surrealismus in Niedersachsen.   

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3) Hermann Glöckner. Schenkung und Bestand
8. Mai bis 2. September 2024
Ort: 2. OG

Das Albertinum erhielt 2023 von Dr. Peter Hahn, bis 2003 Direktor des Bauhaus-Archives Berlin, eine Schenkung von zwei Gemälden „Gelber Strahl 2“ (1936) und „Gebrochene und gekantete Flächen“ (1953) des europaweit geschätzten konstruktivistischen Künstlers Hermann Glöckner (1889-1987). Diese Schenkung ist nun Anlass, im Sammlungsrundgang in der 2. Etage den facettenreichen eigenen, zwischen 1911 bis 1981 entstandenen Museumsbestandes auszustellen. Glöckner wird mit den rund 15 ausgestellten Werken vorrangig als Maler zu erleben sein.

Am 23. Mai findet um 18:30 Uhr die Veranstaltung „Hermann Glöckner & eine Schenkung an das Albertinum“ im Hermann-Glöckner-Raum des Albertinum statt. Im Gespräch sind Dr. Peter Hahn mit Eva Züchner, bis 2002 Archivleiterin und Kuratorin an der Berlinischen Galerie, Bernd Heise, Leiter des Leonhardi-Museum Dresden und Birgit Dalbajewa, Oberkonservatorin des Albertinum. 

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4) Haus in der Nähe eines großen Waldes. Ein illustrierter Podcast von Markus Draper
Ab Mitte Mai
Ort: 1. OG, Georg-Treu-Kabinett

Im Georg-Treu-Kabinett präsentiert der in Görlitz geborene Künstler Markus Draper dem Publikum seinen Multimedia-Installation „Haus in der Nähe eines großen Waldes“ von 2023. Im Zentrum der Arbeit steht das Haus in der Angelikastraße 4 in Dresden: Hier residierte – vis à vis zur Dresdner Stasi-Zentrale – ein Außenposten des sowjetischen KGB. Von 1985 bis 1990 ging hier auch der junge Geheimdienstoffizier Wladimir Putin ein und aus. Das titelgebende Gebäude, als Modell nachgebaut und umgeben von Bäumen und Tieren, fungiert als Kulisse für ein modernes Märchen.  Die Rolle der Erzählerin übernimmt eine Fliege. Sie erzählt vom Haus, von Dresden, von Machenschaften des KGB und der Stasi, von Putins Aufstieg in der Nomenklatura der Sowjetunion, vom Untergang der DDR und dem Ende des Sozialismus, von politischen Geschäften und Intrigen. Kein Geschichtsunterricht, sondern eine märchenhaft-künstlerische Rekonstruktion voller Mutmaßungen, Mehrdeutigkeiten und Lücken, die viele Blickwinkel aufnimmt – wie durch die Fassettenaugen einer Fliege beobachtet. Zugleich eine Geschichte über das Erzählen von Geschichten und die Konstruktion von Geschichte.

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Die Reihe „Focus Albertinum“ wird im Juni mit weiteren Präsentationen fortgesetzt.

Für die Berichterstattung werden auf Nachfrage individuelle Ausstellungsführungen angeboten. Hierfür bitten wir um Anmeldung unter presse@skd.museum.

Pressebilder und -dossiers

Johann Jakob Frey, Campagnalandschaft, 1845 Johann Jakob Frey, Campagnalandschaft, 1845
© SKD Albertinum GNM
Hans Grundig, Das Tausendjährige Reich, linke Tafel 1935-38 Hans Grundig, Das Tausendjährige Reich, linke Tafel 1935-38
© SKD Albertinum GNM + VG Bild-Kunst, Bonn
Hermann Glöckner, Gebrochene und gekantete Flächen, 1953 Hermann Glöckner, Gebrochene und gekantete Flächen, 1953
© SKD Albertinum GNM + VG Bild-Kunst, Bonn
Draper, Haus in der Nähe eines großen Waldes, 2023 Draper, Haus in der Nähe eines großen Waldes, 2023
© SKD
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