Zurück in die Zukunft – Staatliche Kunstsammlungen Dresden stellen Jahresthema und Programm 2024 vor

24. Oktober 2023

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Jahrespressekonferenz 24.10.2023

Zurück in die Zukunft – Staatliche Kunstsammlungen Dresden stellen Jahresthema und Programm 2024 vor

Im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz gaben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) heute ihre Ausstellungshighlights 2024 bekannt.

Thematisch wird das kommende Jahr in den SKD durch das Motto „Zurück in die Zukunft“ bestimmt.

Am 5. Mai 2024 wird das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA) als neue Institution sein Domizil im eigens zu diesem Zweck umgebauten Blockhaus beziehen. In dem ebenso progressiven wie ästhetisch kühnen Entwurf des Architekturbüros Nieto Sobejano Arquitectos wird die gesamte Sammlung in einem mächtigen, frei hängenden Kubus Platz finden. Damit entsteht ein architektonisch außergewöhnlicher Ort, der einen flexiblen Raum zum Forschen, Ausstellen, Diskutieren oder einfach nur Verweilen schafft. Die Eröffnungsausstellung „Archiv der Träume“ (5.05.– August 2024) ist der Neuinterpretation des Archivs gewidmet: von einem „veralteten“, überholten Archivbegriff aus dem 19. Jahrhundert hin zu einem partizipativen Archiv. Mit rund 350 Kunstwerken, Dokumenten und Publikationen aus dem 20. Jahrhundert aktiviert das Projekt Fantasien und Sehnsüchte, aber ebenso Albträume von Kunstschaffenden unterschiedlicher Avantgarde-Bewegungen wie Dada, Surrealismus, Cobra, Fluxus und Pop-Art.

Anfang September eröffnet auf dem Dresdner Kulturareal „Kraftwerk Mitte“ ein Haus voller eigenwilliger Charaktere: Die Puppentheatersammlung bekommt ein eigenes Domizil! Auf etwa 2.400 Quadratmetern verdeutlichen Theaterpuppen, ganze Bühnen und viele andere Objekte die Vielfalt des Genres und erzählen die Kulturgeschichte des Puppentheaters in Sachsen, Deutschland und weit darüber hinaus. Die Faszination, die entsteht, wenn aus leblosem Material lebendige Körper werden, ist hier ebenso erfahrbar wie die Technik und das Handwerk, die diesem Zauber zugrunde liegen.

Anlässlich seines 250. Geburtstages widmen das Albertinum (24.08.2024—5.01.2025) und das Kupferstich-Kabinett (24.08.—17.11.2024) Caspar David Friedrich die große Sonderausstellung „Caspar David Friedrich. Wo alles begann“. Über 40 Jahre war Dresden sein Lebensmittelpunkt. Hier entstanden die Hauptwerke des Zeichners und Malers, die heute weltweit als bedeutendste Zeugnisse der Deutschen Romantik gelten. Während das Albertinum Friedrichs Gemälde den Landschaftsbildern aus der Gemäldegalerie Alte Meister, die ihn einst inspiriert haben, gegenüberstellt, lenkt das Kupferstich-Kabinett den Blick auf Friedrich als Zeichner und seinen künstlerischen Prozess.

Getreu dem Jahresmotto wirft die nächste Edition der Kinderbiennale (1.06.2024–2.03.2025) einen Blick in die Zukunft. Wie können wir die Welt, in der wir leben, zu einem besseren Ort machen? Unter dem Titel „Planet Utopia“ verwandeln lokale und internationale Künstler*innen das Japanische Palais in einen fantastischen Ort, der zum Sehen, Hören, Fühlen, Mitmachen und Entdecken anregt.

Die SKD wollen fokussiert die besondere geopolitische Verortung Dresdens, sowohl im Kontext der DDR-Geschichte, wie auch als „Tor zu Ostmitteleuropa“, betonen. Die Ausstellung „Fragmente der Erinnerung“ präsentiert den über Jahrhunderte gewachsenen Reliquienschatzes des Prager St.-Veits-Doms in der Kunsthalle im Lipsiusbau (24.02.–8.09.2024), kommentiert von zeitgenössischen Positionen. „Orhan Pamuk. Der Trost der Dinge“ bildete den Auftakt zu einer Programmreihe rund um die Kunst und Kultur der Türkei, die im nächsten Jahr fortgesetzt wird. „Der Wandel, der kommen wird. Moderne und zeitgenössische Kunst in Polen“ (26.10.2024– 16.03.2025) vereint polnische Künstler*innen aus verschiedenen Epochen und Generationen, die in ihren Aktivitäten und auch in ihren Werken Praktiken des Engagements angewendet haben oder anwenden, in der Kunsthalle im Lipsiusbau. In Zusammenarbeit mit der Galerie Judin zeigt das Kupferstich-Kabinett mit der Ausstellung „Adrian Ghenie. Zeichnungen und Collagen“ (13.12.2024–2.03.2025) erstmals umfänglich Ghenies Arbeiten auf Papier. Ausgewählte Gemälde ergänzen die Zeichnungen und Collagen des rumänischen Künstlers.

Mit „Fait à Paris. Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof“ (19.10.2024–2.02.2025) präsentiert das Kunstgewerbemuseum erstmalig eine Ausstellung zum Ebenisten Latz. Als Abschluss eines umfangreichen Forschungs- und Restaurierungsprojektes verlässt das weltweit größte Konvolut seiner Möbel nach über 80 Jahren das Depot und zieht in die Paraderäume des Dresdner Residenzschlosses ein. Die einzigartigen Prunkmöbel spiegeln die Kunst und Prachtentfaltung am Hofe von August III. auf besondere Weise wider.

Eingeleitet wird die Jahrespressekonferenz der SKD von der Künstlerin und diesjährigen Caspar-David-Friedrich-Preisträgerin Isabell Alexandra Meldner. Ihre Installation „That Space Is Made Of Time“, 2023, wird anschließend bis zum 21.11.2023 im Residenzschloss ausgestellt sein.

Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden:

„2024 blicken wir gemeinsam mit unserem Publikum „Zurück in die Zukunft“. Denn in der Auseinandersetzung mit den Sammlungen stoßen wir kontinuierlich auf noch immer unbeantwortete Fragen der Vergangenheit und der Gegenwart, die uns wiederum Wege in die Zukunft aufzeigen können. Wir tun dies mit einem vielseitigen Programm, das nicht zuletzt dank der finanziellen Unterstützung zahlreicher Förder*innen realisiert werden kann. Die SKD danken dem Freistaat Sachsen, mit dessen großzügigem Zuschuss ein Großteil der Aufwendungen des Museumsverbundes gedeckt werden kann. Eine weitere maßgebliche Förderung erfolgt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die in den vergangenen Jahren in erheblicher Weise zur Stärkung und Weiterentwicklung unserer Museen beigetragen hat. Hervorzuheben sind außerdem unser Hauptsponsor, die Sparkassen-Finanzgruppe, wie auch A. Lange & Söhne in Glashütte, die sich beide seit vielen Jahren sehr engagiert für unseren Museumsverbund einsetzen. Weitere wichtige Partner sind die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung des Bundes, die Kulturstiftung der Länder sowie das Auswärtige Amt, mit dessen Förderung wir in diesem Jahr die Ukraine-Ausstellung realisieren konnten. Zu nennen wären viele weitere Stiftungen, Spender*innen und Sponsor*innen – auch international aus Taiwan, Korea, Japan, Tschechien, Slowenien, Italien, Liechtenstein, der Schweiz und Schweden – die viele weitere Vorhaben der SKD erst möglich machen. Nicht zuletzt ist das private Engagement der Mitglieder unserer Freundeskreise ein wertvoller Baustein für unsere Arbeit. Allen gilt unser herzlicher Dank!“

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