Focus Albertinum: „Geteilter Kopf“ – Werke von Hubertus Giebe aus dem Bestand

04. Juli 2023

MI

Die Focus-Ausstellung im Albertinum präsentiert vom 6. Juli bis zum 24. September neun Gemälde des in Dresden ansässigen Künstlers Hubertus Giebe (*1953 in Dohna, Sachsen) aus dem Bestand des Albertinum – darunter aktuelle Schenkungen des Künstlers.

Giebe, der auf ein vielschichtiges Œuvre auch in der Grafik blicken kann, ist vor allem durch seine großformatigen und vielfigurigen Gemälde bekannt, die von Schaufensterpuppen, Engeln, mythischen Heroen und anderen, oft literarisch inspirierten Gestalten bevölkert werden.

Nachdem der Maler 1976 sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden abgebrochen hatte, entwickelten sich seine Bilder weg von einer lasierenden Maltechnik hin zu einem freieren, pastosen Farbauftrag. Das in der Ausstellung gezeigte Werk „Alaunplatz II“ von 1973 ist ein Beispiel für seine frühe, an der Neuen Sachlichkeit orientierten Malweise.

Inspiration fand Giebe bei Künstlern der Klassischen Moderne wie Pablo Picasso, Max Beckmann oder Otto Dix. An der europäisch-abendländischen Kunstgeschichte geschult, entwickelte Giebe eigene Ausdrucksformen. Seine „Geschichtsbilder“, wie er sie selbst nannte, stehen dabei im Zentrum seines Werkes. Komplex komponierte Gleichnisse verarbeiten historische Ereignisse ebenso wie augenblickliche gesellschaftliche Spannungen.

Der Künstler, dessen Werke unter anderem in Chemnitz, Kassel, Oldenburg, London und bei der 44. Biennale in Venedig 1990 gezeigt wurden, widmete sich in den insgesamt 50 Jahren seines Schaffens verschiedenen klassischen Sujets. Kontraststarke Landschaften stehen neben der Aktmalerei und dem Bildnis.

Giebe setzte sich außerdem immer wieder mit dem eigenen Antlitz auseinander und porträtierte Kulturschaffende, Freunde sowie Verwandte. Die gezeigten Bildnisse aus der Sammlung des Albertinum zeugen von der intensiven, manchmal scharfen Charakterisierung des Gegenübers. Der Künstler entwickelte hier einen eigenen, wiedererkennbaren Figurentypus, der in der aktuellen Malerei des 21. Jahrhunderts einen markanten Akzent setzt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Astrid Nielsen und Birgit Dalbajewa.

Für die Berichterstattung werden auf Nachfrage individuelle Ausstellungsführungen angeboten. Hierfür bitten wir um Anmeldung unter presse@skd.museum.

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