Einladung zum Pressegespräch | Gegen den Strich

23. Februar 2023

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Druckgrafik der Stiftung Günther und Annemarie Gercken

Das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigt vom 3. März bis 4. Juni 2023 in seinen Ausstellungsräumen im 3. Obergeschoss des Dresdner Residenzschlosses die Ausstellung „Gegen den Strich. Druckgrafik der Stiftung Günther und Annemarie Gercken“. Die Schau umfasst etwa 150 Werke von 17 Künstlerinnen und Künstlern – von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart.

  • Laufzeit 03.03.2023—04.06.2023

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Günther und Annemarie Gercken sammeln seit 70 Jahren zeitgenössische Kunst auf höchstem Niveau. Ungebrochene Leidenschaft, ein untrügliches Gespür für Qualität und die fortwährende Offenheit, sich mit neuen künstlerischen Positionen der Gegenwart intensiv zu beschäftigen, kennzeichnen ihre Sammeltätigkeit. Ihr Hauptinteresse gilt der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Menschen und seinen existenziellen Fähigkeiten und Abgründen. Sich von unbequemer Kunst inspirieren zu lassen, Sehgewohnheiten kritisch zu hinterfragen und „gegen den Strich“ zu denken – dies ist im Laufe der Jahre zu einem zentralen Merkmal der Kunstauffassung von Günther und Annemarie Gercken geworden. Die Sammlung umfasst Malerei, Skulptur und Zeichnung, einen besonderen Platz darin hat jedoch die Druckgrafik.

2016 wurde der Großteil der privaten Sammlung in eine gemeinnützige Stiftung überführt, die an den SKD angesiedelt ist, und noch im selben Jahr in der Ausstellung „Sehgründe“ im Albertinum vorgestellt. Fünf Jahre später, im Pandemiejahr 2021, erfolgte eine Zustiftung weiterer kostbarer Arbeiten auf Papier. Sie stärken nachhaltig die öffentlich zugängliche und über Jahrhunderte aufgebaute Sammlung des Kupferstich-Kabinetts, die immer schon die eigene Gegenwart in den Blick nahm, und eröffnen den SKD attraktive Möglichkeiten für Forschung und Vermittlung.

Das Kupferstich-Kabinett würdigt nun das der Kunst gewidmete Lebenswerk von Günther und Annemarie Gercken mit einer Ausstellung. Sie vereint eine Auswahl der gestifteten zeitgenössischen Meisterwerke mit einer noch in der Sammlung bewahrten Gruppe herausragender druckgrafischer Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner und Edvard Munch und spannt damit den Bogen von der Klassischen Moderne über die 1960er-Jahre bis ins 21. Jahrhundert.

Die klassischen druckgrafischen Techniken werden in radikalen Bildern gefeiert: in Holzschnitten von Georg Baselitz, Werner Büttner, Hubert Kiecol, Anselm Kiefer, Gustav Kluge und Carsten Nicolai, in Radierungen von Horst Antes, Georg Baselitz, David Hockney, Wilhelm Lehmbruck und A. R. Penck, in Lithografien von Robert Mangold und Hermann Nitsch. Weitere Akzente setzen die skulpturale Reliefzeichnung von Monika Grzymala, die hochpolitische Werkgruppe von Jenny Holzer und die geistreichen Zeichnungen von Tomas Schmit.

Die Ausstellung wird von einem vielfältigen Bildungs- und Vermittlungsprogramm begleitet. Dieses wird ergänzt durch Kuratorenführungen, Kunstgespräche mit dem Schriftsteller Marcel Beyer am 19. April und der Künstlerin Monika Grzymala am 10. Mai sowie einem öffentlichen Vortrag über „aktuelle Tendenzen der Druckgrafik“ von Dr. Jenny Graser aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin am 24. Mai. Die bewährten Live Speakers stellen sich an acht Samstagen (11.3., 1.4., 15.4., 29.4., 6.5., 13.5., 27.5., 3.6.) den Fragen der Besucher*innen.

Zur Ausstellung erscheint ein reichbebilderter Katalog von 200 Seiten in deutscher Sprache im Sandstein-Verlag, Dresden: mit Beiträgen vom Büchner-Preisträger Marcel Beyer, Björn Egging und Günther Gercken. 38 € (Museumspreis: 28 €), ISBN: 978-3-95498-739-9.

Zur Ausstellung

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