Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden laden zur Forschungssprechstunde

28. März 2023

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden laden zur Forschungssprechstunde

Warum werden teils jahrhundertealte Werktitel aktualisiert? Weshalb überprüfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis heute die Herkunft der eigenen Museumsobjekte? Wieso gibt Sachsen seine Benin-Bronzen zurück? Wie kann Forschung den gesellschaftlichen Diskurs mitgestalten?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich zukünftig die Forschungssprechstunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Sie richtet sich an alle Interessierten, die mehr über Forschungsprozesse und -inhalte an einem der größten Museumsverbünde weltweit erfahren und mit konkreten Fragen an die Expert*innen herantreten möchten. Ähnlich einer Beratungsstelle soll die Sprechstunde Auskunft geben über Methoden der Museumsarbeit, welche sowohl im Verhältnis zu gesellschaftlichen Debatten, aktuellen Fragen als auch wissenschaftlichen Prozesse stehen. Sie ist damit auch ein Forum zur Sichtbarmachung kuratorischer Entscheidungen sowie wissenschaftlicher Arbeit an den SKD.

Die museale Sammlungs-, Forschungs- und Ausstellungspraxis ist dabei ein fortlaufender Prozess im Bewusstsein eines verantwortungsvollen Umgangs mit Wissen, Geschichte und Gegenwart im Kontext der Kunstsammlungen. Sie untersteht einer permanenten Überprüfung sowohl in historischen Kontexten als auch im Kontext neuester Erkenntnisse mit lokaler Verortung im internationalen Vergleich. In dieser Hinsicht möchte die Forschungssprechstunde das Gespräch und den Austausch mit Expert*innen der SKD anbieten.

Als öffentliche Institution ist es den SKD ein Anliegen, ihre wissenschaftliche Arbeit transparent zu machen und sich den Herausforderungen des Museums im 21. Jahrhundert zu stellen. Dabei geht es um die Rolle der Kunst im Verhältnis zu Geschichtsschreibung, die eigene geopolitische Verortung, die Verantwortung der Institution als Ort der Bewahrung sowie der Produktion von Wissen. Themen, wie die DDR-Geschichtsschreibung und Erinnerungspolitiken nach 1989, demographische Entwicklungen sowie interkulturelle Realitäten, koloniales Erbe, Restitutionen, die Aktualisierung von Werktiteln und neueste Methoden beschäftigen die Forschung und können besprochen werden.

Die Forschungssprechstunde findet an jedem ersten Dienstag im Monat um 17 Uhr (2. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 5. September, 10. Oktober, 7. November, 5. Dezember) statt. Wir bitten um vorherige Anmeldung mit Übermittlung der konkreten Fragestellung unter forschungssprechstunde@skd.museum. Der erste Termin ist am Dienstag, 4. April 2023, 17 Uhr, im Japanischen Palais.

Der Ort der Forschungssprechstunde in den Sammlungen richtet sich nach den jeweiligen Fragestellungen. Zukünftig ist geplant, die Forschungssprechstunde von Studierenden der TU Dresden begleiten zu lassen.

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