Ausstellung „Wir zeigen, was wir (nicht) wissen – Bilder als Forschung“ im Japanischen Palais
10. Oktober 2023Wir zeigen
Vom 12. Oktober bis 23. November 2023 findet im Japanischen Palais die Ausstellung „Wir zeigen, was wir (nicht) wissen – Bilder als Forschung“ statt. Im Rahmen der Transkulturellen Akademie „Zukünftigkeiten/Futurities“ der Forschungsabteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) beschäftigten sich 16 Studierende der Klasse expanded cinema der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) intensiv mit den SKD und der Aufgabe, eine eigene visuelle Sprache zur Darstellung von Forschungstätigkeit zu entwickeln. Die Teilnehmenden richteten Kameras, Mikrofone und Notizbücher auf die Kunstsammlungen und hielten fest, was hinter Museumsglas meist unsichtbar bleibt: Welche Bilder entstehen bei Forschungsprozessen in einem Museum? Wie sieht die wissenschaftliche Praxis vor der Eröffnung einer Ausstellung aus? Wie wird Wissen in der Museumswelt sichtbar? Die dabei entstandenen 16 Neuproduktionen werden nun in einer Ausstellung präsentiert.
Die Studierenden trafen über ein Jahr lang Restaurator*innen, Elektriker, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Direktor*innen, Röntgentechniker und Provenienzforscher*innen. Der so entstandene Dialog zwischen interner und externer Perspektive spiegelt sich in den künstlerischen Neuproduktionen wider, darunter Video-Installationen, Textilien, ein imaginiertes Computerspiel, transformierte Engel, KI-generierte Porzellane und ein Interview mit einer Pistole.
Ziel des Projektes ist es, wissenschaftliches Arbeiten im Museum als kreativen Prozess sichtbar zu machen und zu zeigen, welche Bilder das Forschen selbst hervorbringt. Damit möchte die Ausstellung das Verständnis von Museen als Orte der vielfältigen Wissensproduktion erweitern.
Gezeigt werden künstlerische Arbeiten von Anna Sopova, snc, Ingmar Stange, Johann Bärenklau, Katharina Bayer, Ksenia Bashmakova, Leila Brinkmann, Lucia-Charlotte Ott, Mahshid Mahboubifar, Marta Sundmann, Natalia Zaitseva, Sijo Choi Kim, Simón Jaramillo Vallejo, Valerio de Araújo Silva, Yu-Hsin Su.
Das Projekt ist eine Kooperation der HGB Leipzig, Klasse expanded cinema, vertreten durch Clemens von Wedemeyer und Mareike Bernien, mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Präsentation wurde von Anna-Lisa Reith, Mitarbeiterin der Forschungsabteilung der SKD, kuratiert.
Die Transkulturelle Akademie ist ein Projekt der Forschungsabteilung der SKD im Gespräch mit allen Sammlungen der SKD sowie Künstler*innen, akademischen Partner*innen, Kunstakademien und Freund*innen. In diesem Jahr geht die Akademie unter dem Titel „Zukünftigkeiten/Futurities“ der Verschränkung von Zukunft und Vergangenheit in den Museumsobjekten der SKD nach. Vom 8. bis 11. November 2023 findet die zum Teil öffentliche Assembly School der Transkulturellen Akademie im Japanischen Palais statt und mündet in eine Publikation. Etwa 30 Teilnehmende sowie vier Mentor*innen und drei Stipendiat*innen aus Brasilien, Deutschland, Iran, den Niederlanden, Uganda, der Ukraine u.a. nehmen an der Assembly School teil. Die Sammlungsbestände werden als materielle Forschungsspeicher mobilisiert, um mit ihnen gegenwärtige Fragen der Gesellschaft sowie der Wissenschaft zu reflektieren und damit die Zukunft zu gestalten.
Laufzeit
12. Oktober bis 23. November 2023
Öffnungszeiten
täglich 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt frei
Für die Berichterstattung werden auf Nachfrage individuelle Ausstellungsführungen angeboten. Die Presse ist zudem herzlich zur Eröffnung am 12. Oktober 2023, um 18.30 Uhr eingeladen. Hierfür bitten wir um Anmeldung über presse@skd.museum.