Wiedereröffnung des Völkerkundemuseums Herrnhut mit der Sonderausstellung „Der Mond hinter den Wolken“

18. Januar 2022

Wiedereröffnung des Völkerkundemuseums Herrnhut mit der Sonderausstellung „Der Mond hinter den Wolken“

Mit der erneuten Öffnung der Kulturbetriebe durch die neue Corona-Schutzverordnung des Freistaates Sachsen öffnet auch das Völkerkundemuseum Herrnhut an Wochenenden (Freitag bis Sonntag) wieder für die Öffentlichkeit. Zusätzlich zur Dauerausstellung „Ethnographie und Herrnhuter Mission“ ist noch bis zum 6. Februar 2022 dort die Sonderausstellung „Der Mond hinter den Wolken. Die Ästhetik der japanischen Teekultur“ zu sehen.

Die Sonderausstellung zeigt Teeschalen aus Japan, Korea und China sowie umfangreiches Zubehör, welches bei einer traditionellen Zusammenkunft im Teehaus verwendet wird. Zahlreiche Elemente, die wir als typisch japanisch betrachten, haben sich im Laufe der Jahrhunderte aus einer vom Zen-Buddhismus inspirierten Ästhetik heraus entwickelt. Untrennbar damit verbunden ist die Teekeramik aus Japan. Beispiele zeitgenössischer, regionaler Keramik und japanische Rollbilder ergänzen die Präsentation.

„Den Mond ohne vorüberziehende Wolken mag ich nicht“, schrieb der japanische Teemeister Murata Jukô (1423–1502) und formulierte damit ein heute noch gültiges ästhetisches Ideal des japanischen Teeweges. Nicht das Elegante, Glatte und Leuchtende, sondern das scheinbar Schlichte ist Schönheit. Daraus erwächst die Faszination für Schönheit durch Gebrauch, welche ihren Ausdruck in der Wertschätzung von Abnutzung, Patina oder mit Goldlack reparierten Bruchstellen findet. Dieses für westliche Kulturen ungewohnte ästhetische Ideal gipfelt zum Beispiel in der Faszination für die Schönheit des Weißraums einer Tuschezeichnung.

Gezeigt wird auch zeitgenössische europäische Keramik, die sowohl die Ästhetik als auch Brenntechniken aus Japan aufgreift: Die Neigung zur Asymmetrie ist oft gepaart mit einem hohen Abstraktionsgrad des Dekors sowie Herstellungsspuren. Diese Objekte stammen aus der Werkstatt des Berliner Künstlers Thomas Riedinger sowie des Keramikers Hendrik Schöne aus Wittgendorf.

Bitte beachten Sie, dass der Besuch des Museums nur mit Vorlage eines Impf- oder Genesenennachweises (2G-Regelung) möglich und das Tragen eines medizinischen Mund-Nase-Schutzes (FFP2-Maske) verpflichtend ist. Der Abstand von 1,50 Meter zu anderen Personen ist einzuhalten.

 

Kontakt:
Völkerkundemuseum Hernnhut Goethestraße 1
+49 351/ 49 14-4261
voelkerkunde.herrnhut@skd.museum
Geöffnet: Freitag bis Sonntag jeweils 10-17 Uhr

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