Waldgeheimnis bei Hegenbarth

02. Mai 2022

Waldgeheimnis bei Hegenbarth

Eine Ausstellung im Josef-Hegenbarth-Archiv des Kupferstich-Kabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD)
8. Mai 2022 bis 23. April 2023

 

Welches Verhältnis hat der Mensch zum Tier – zum domestizierten und zum wilden? Welches zur Natur? Zum Garten und zum Wald? Die in Dresden arbeitenden Künstler*innen Elise Beutner, Sylvia Pásztor und Andreas Kempe stellen sich diesen Fragen in der diesjährigen Ausstellung des Hegenbarth-Archivs. Der Anlass ist ein neuer Nachbar: Die Plastik „Waldgeheimnis“ des einst ebenfalls in der Calberlastraße ansässigen Dresdner Bildhauers Robert Diez (1844–1922). Diese wurde Anfang des Jahres vom Ortsverein Loschwitz-Wachwitz vor Josef Hegenbarths Wohn- und Atelierhaus aufgestellt und ist Namensgeber der Ausstellung. Die Inspirationsquelle allerdings ist Hegenbarth: Beutner, Pásztor und Kempe haben ihre Werkauswahl im Dialog mit dem Ort und den Landschafts-, Pflanzen- und Tierzeichnungen des Künstlers getroffen und zusätzliche Arbeiten eigens für dieses Gemeinschaftsprojekt realisiert. Insgesamt werden 50 Werke gezeigt, 17 davon stammen von Hegenbarth.

Sylvia Pásztor ist eine genaue Beobachterin. Sie stellt Hegenbarths Tierdarstellungen, die häufig nach Skizzen aus dem Dresdner Zoo oder Zirkus entstanden sind, gezeichnete Wildpferde und ein großes Wandbild gegenüber. Elise Beutner verfolgt einen multimedialen Ansatz. In ihren Papierarbeiten befasst sie sich mit den Mythen und Legenden von dämonischen Tiergestalten und thematisiert mit einer Videoarbeit über den Bartgeier die wechselvolle Beziehung des Menschen zum Raubtier. Andreas Kempe führt die Betrachter*innen tief ins Waldinnere. Die vergrößerten Darstellungen von Moosproben und das undurchdringliche Dickicht der Zeichnungen erzeugen sowohl Detailschärfe als auch Verfremdung ins Unbestimmte. In einer Außenarbeit an der Fassade des Hegenbarth-Archivs ruft der Künstler Kindheitserinnerungen an Naturerlebnisse wach; im Garten hat Andreas Kempe eine große Bildtafel mit der Abbildung eines solitären Stadtbaumes aufgestellt, die am Elbhang mit dem Nachbarbaum auf Tuchfühlung geht.

Mit der Ausstellung „Waldgeheimnis“ widmet sich das Kupferstich-Kabinett den Bereichen Nachhaltigkeit, Ökologie, Klimawandel und Achtsamkeit. Themenfelder, die von den SKD verstärkt in ihrem Programm aufgegriffen werden – so auch in der kürzlich zu Ende gegangenen Kinderbiennale „Embracing Nature“.

Ein vielfältiges Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm flankiert die Ausstellung. Neben Führungen, Ferienangeboten und einem Ateliergespräch über Hegenbarths Skizzenbücher wird es am 9. Oktober ein Gespräch mit den drei Künstler*innen geben. Zum Elbhangfest am 25. und 26. Juni wird die Ausstellung geöffnet sein, für die Museumsnacht am 2. Juli ist ein abwechslungsreiches Programm unter Mitwirkung von Elise Beutner, Sylvia Pásztor und Andreas Kempe geplant.

Für die Berichterstattung werden auf Nachfrage individuelle Ausstellungsführungen angeboten. Hierfür bitten wir um Anmeldung über presse@skd.museum oder +49(0)351 4914 2643.

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