Focus Albertinum
17. August 2022Erneuerung & Reform. Professoren der Dresdener Kunstakademie 1895−1916
Die neue Kabinett-Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Albertinum richtet mit 25 Gemälden und Skulpturen den Blick auf die Professoren der Königlichen Kunstakademie Dresden aus der Zeit von 1895 bis 1916.
- Ausstellungsort Albertinum
- Laufzeit 31.08.2022—03.03.2024
Focus Albertinum: Erneuerung & Reform. Professoren der Dresdener Kunstakademie 1895−1916
Präsentiert werden Werke aus dem eigenen Bestand von Malern wie Gotthardt Kuehl, Robert Sterl und Otto Gussmann bis hin zu Bildhauern wie Georg Wrba und Selmar Werner. Parallel zur Sonderausstellung „Weltflucht und Moderne. Oskar Zwintscher in der Kunst um 1900“ werden die künstlerischen Positionen von Zwintschers Kollegen gezeigt, die sich der Freilichtmalerei und dem Realismus verpflichteten. Erstmals sind die Gemälde und Skulpturen in dieser thematischen Zusammenstellung zu sehen.
Die Werke der vorgestellten Künstler spiegeln den Geist der Erneuerung in der von Umbrüchen geprägten Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts wider. Bis in die 1890er-Jahre hinein wurden in der Dresdener Kunstakademie noch Gips- und Wachsfiguren zur Vermittlung anatomischer Kenntnisse verwendet. Die Durchsetzung des Studiums nach lebenden Modellen, zuweilen auch in der freien Natur, bildete damit eine grundlegende Reform im Lehrbetrieb und war nach der Jahrhundertwende gängige Praxis. Dieser Wandel wurde maßgeblich durch die neuen Lehrkräfte an der Königlichen Kunstakademie vorangetrieben. Nachdem sich 1893 in der sächsischen Metropole eine Gruppe von Künstlern im Stil der deutschlandweiten Sezessionsbewegung zum „Verein bildender Künstler Dresden“ zusammengeschlossen hatte, konnten mit der Berufung des in Paris geschulten Malers Gotthardt Kuehl 1895 auch in der Königlichen Kunstakademie Neuerungen und Reformen durchgesetzt werden. Aufgrund seines Engagements wurde die Freilichtmalerei Bestandteil des Lehrbetriebes. Ab 1897 setzten zudem internationale Kunstausstellungen in der sächsischen Residenzstadt weitreichende Impulse. Mit der Etablierung des Impressionismus in der Ausbildung und im Ausstellungswesen wurde Dresden somit der Weg in die internationale Moderne geebnet.
Die durch Pleinair und Realismus bestimmte bildnerische Praxis sollte in der Folge zahlreiche Künstlergenerationen prägen und die sogenannte „Dresdner Schule“ hervorbringen. Erst ab 1919, als Frauen zum Studium zugelassen wurden, konnten auch Künstlerinnen von diesen Entwicklungen profitieren.
Für die Berichterstattung werden auf Nachfrage individuelle Ausstellungsführungen angeboten. Hierfür bitten wir um Anmeldung über presse@skd.museum.