Einladung zum Pressegespräch "Artists' Conquest"

18. Juli 2022

Gemeinsames Pressegespräch „Artists‘ Conquest. Inside - Outside“ mit der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH

In der gemeinsamen Ausstellungsreihe „Artists‘ Conquest“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) erobern das zweite Jahr infolge Künstlerinnen und Künstler das historische Schloss Pillnitz und dessen Parkanlage. Die diesjährige Präsentation zeigt ab dem 28. Juli zeitgenössische Kunstpositionen aus der Schenkung Sammlung Hoffmann zu dem Thema „Inside – Outside“. An diesem historischen Ort machen sie auf ironische, provokante, kommentierende oder reflektierende Weise deutlich, wie stark Geschichte und Gegenwart miteinander verbunden sind. Einen thematischen Auftakt der Ausstellungsreihe bildet die namensgebende Installation „Inside-Outside“ von Chiharu Shiota, die bereits seit Saisonstart im Wasserpalais gezeigt wird. Das Spiel zwischen Innen und Außen, zwischen persönlichem und öffentlichem Raum, zwischen Betrachtetem und Betrachtenden behandeln auch die übrigen künstlerischen Arbeiten. „Artists‘ Conquest“ will neue Sicht- und Denkweisen eröffnen und eingeübte hinterfragen.

So gibt Félix González-Torres mit einer seiner „Candy Works“ die zeitgenössische Antwort auf den barocken Überfluss mit unzähligen, in goldener Folie eingewickelten Bonbons, die den Boden des prunkvollen Hauptsaals des Bergpalais‘ bedecken. Anders als zu Zeiten des Absolutismus ist bei González-Torres der Aspekt der Teilhabe zentral: Die Bonbons dürfen gegessen werden. So vollendet sich sein Werk in seinem Verschwinden, genauer in seiner Einverleibung durch unzählige Besucherinnen und Besucher. Das Zusammenspiel von Gegensätzen ist auch Gegenstand anderer Interventionen.

Roni Horn beschäftigt sich in ihrer im Kuppelsaal des Neuen Palais‘ ausgestellten Arbeit „Deeps and Skies“, einer soliden Skulptur aus blauem Glas, die transparent und spiegelnd zugleich ist, mit der Dualität von Schwere und Leichtigkeit, Innen und Außen. Ergänzend dazu entwickelt die Künstlerin in ihrer Soundarbeit „Saying Water“ über die Londoner Themse ein kraftvolles Vokabular der universellen Eigenschaften des Wassers, die unergründlich und manchmal verlockend bedrohlich sind.

Geduld und Aufmerksamkeit sind vonnöten, um die stetige Wandlung der Arbeit von Marijke van Warmerdam wahrzunehmen. Ihre „Eiskugel“ verändert sich unablässig; sie schmilzt und vergeht. Im Zusammenklang mit dem Palmenhaus als Kapsel mit eigenen klimatischen Bedingungen adressiert van Warmerdams Intervention Fragen nach Nachhaltigkeit und Zeitlichkeit auf eindrucksvolle Weise.

Im Palmenhaus erlaubt uns zudem On Kawara in der Abgeschlossenheit des gläsernen Schutzbaus mit seiner Arbeit „One Million Years (Past and Future)“ über Zeitlosigkeit und Unendlichkeit zu meditieren. In dieser Soundinstallation werden monoton Jahreszahlen vorgetragen. Grundlage dafür sind seine Chroniken, auf Schreibmaschine geschriebene Buchbände, die die Jahreszahlen von 998031 v. Chr. bis 1001995 n. Chr. enthalten.

Richard Long stellt im Englischen Pavillon mit seiner skulpturalen, spiralförmigen Anordnung von Steinen „Small Napoli Spiral“ ein ästhetisches Dokument seiner tage- und wochenlangen Wanderungen aus. Er erklärt damit seine Naturbeobachtungen zur Kunst, anstatt eine bloße Abbildung der Natur zu präsentieren.

Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums: „Schloss und Park Pillnitz sind in ihrer Anlage bereits ein wechselndes Erlebnis von Drinnen und Draußen, von Natur und Kultur. Diese Komplementarität wird durch die künstlerischen Interventionen verstärkt und auf aktuelle Bezugskontexte erweitert. Das gemeinsame Projekt soll in jeder Saison den Ort durch zeitgenössische Kunst von Neuem erobern und für Besuchende neu erlebbar machen.“

Dirk Welich, Schlossleiter von Schloss & Park Pillnitz, SBG: „Das Kuratorenkollektiv des diesjährigen Artists‘ Conquest hat in besonderem Maße die Wirkästhetik der Werke mit den ästhetischen und funktionalen Raumkonzepten der Schlossarchitektur in Korrelation gebracht, um so mit der Intervention nicht nur den Besucherblick zu fangen, sondern ihn für Werk und Raum zu schärfen.“  

Laufzeit

28. Juli bis 31. Oktober 2022       

Museen: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet, letzter Einlass in die Museen 16:30 Uhr

Park & Palmenhaus: täglich von 9 bis 18 Uhr

Eintrittspreise

Tagesticket für Museen, Park und Palmenhaus 8€, ermäßigt 6€, Gruppen ab 10 Personen 7€, unter 17 Jahren frei

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In Kooperation mit:

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