Design Campus Summer School 2022: Anmeldung zu „The School of the Untold“ gestartet
24. Mai 2022Design Campus Summer School 2022: Anmeldung zu „The School of the Untold“ gestartet
Seit dem 2. Mai 2022 können sich Interessierte für die zweite Saison der Summer School anmelden. Die jährlich stattfindende Sommerschule des 2021 gegründeten Design Campus des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ist ein interdisziplinärer und zukunftsorientierter Think Tank, der sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt. Gestaltung und Kreativität werden bei der Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen, wie der Digitalisierung sowie der Klima- und anderer Krisen wichtige Schlüsselrollen beigemessen. Ziel ist es, im Dialog miteinander – mit Expert*innen, der Öffentlichkeit und mit dem Team des Museums selbst – die heutige Rolle von Kunstgewerbemuseen zu hinterfragen sowie den Einfluss von Design auf Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft aufzuzeigen und zu stärken.
In diesem Jahr entwickelte das international agierende Designer-Duo Formafantasma (Andrea Trimarchi und Simone Farresin) als „Head of School“ das sechswöchige Programm mit dem Titel „The School of the Untold“ und lädt in wöchentlichen Workshops zu einem Dialog mit der Sammlung des Kunstgewerbemuseums ein. In Zusammenarbeit mit den Teilnehmenden werden neue Verbindungen zwischen den ausgestellten Exponaten und den größeren geopolitischen Kontexten hergestellt: Welche Materialien kamen zum Einsatz? Wo und unter welchen Bedingungen wurden die Ressourcen abgebaut? Welche Auswirkungen für Mensch und Natur hatte die Erzeugung eines Objekts? Was lernen wir daraus für die Zukunft? Für diese Fragen beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der reichhaltigen Sammlung des Museums, um die verborgenen Geschichten hinter dem historischen Erbe der ausgestellten Artefakte zu erkunden.
Die Workshops vom 17. Juli bis zum 27. August 2022 werden von Designer*innen und Architekt*innen sowie von Theoretiker*innen, Performance-Künstler*innen, Kurator*innen, Filmemacher*innen und Philosoph*innen geleitet. Zu den Tutor*innen aus der ganzen Welt zählen unter anderem Johanna Seelemann, Izaskun Chinchilla Moreno, Future Farmers, Irakli Sabekia, Buro Belén und Armature Globale. Das Programm untersucht Geschichten von Materialien, Weltanschauungen, sowie die Beziehung zwischen Tradition und lokaler Kultur. Im künstlerisch-forschenden Diskurs werden kritische Ansätze zu Ökologie, Kolonialismus und Extraktivismus (Bewirtschaftungsform naturnaher Landschaften) reflektiert und dabei die Beziehung zwischen dem Menschen mit seiner Umwelt sowie die Bedeutung von Objekten als kulturelle Vermittler untersucht. Basierend auf praktischem Materialwissen und –techniken soll den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden, neue Methoden für eine ressourcen-schonende Lebensweise zu entwickeln und auszuprobieren – dies stets im Zusammenspiel aus kritischer Reflexion auf die Vergangenheit und Gegenwart.
Weitere Informationen zum Projekt und seinen Akteur*innen sowie zum detaillierten Workshop-Programm und Anmeldung unter www.designcampus.org
Die Anmeldung endet am 30. Juni 2022. Teilnehmen können alle mit einem wissbegierigen Geist und dem brennenden Wunsch, die Welt durch Design zu verändern. Für schnellentschlossene gibt es ein Early Bird Ticket bis zum 30. Mai 2022. Auf Diversität und Inklusion wird besonders Wert gelegt. Die Arbeitssprache ist Englisch. Wie im Vorjahr vergibt der Design Campus in Zusammenarbeit mit der Alumni-Plattform „German Design Graduates“ Stipendien für besonders begabte Studienabsolvent*innen im Bereich Materialforschung. Mittels eines Public Voting-Prozesses wurden drei Kandidat*innen ausgewählt, die bereits mit ihren Abschlussarbeiten als Botschafter*innen der Design Campus Summer School auf Einladung des Goethe Instituts an der 27. Design Biennale in Ljubljana (26. Mai - 29. September 2022) teilnehmen dürfen.
Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums: „Das Kunstgewerbemuseum kehrt mit dem Design Campus fast 150 Jahre nach seiner Gründung 1876 zu seinen Wurzeln als Lehr- und Bildungssammlung zurück. Damals als eine Reaktion auf die Umwälzungen der Industrialisierung, wird das Gründungskonzept vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Transformation durch Digitalisierung und Klimawandel für das 21. Jahrhundert neu aufgesetzt – als ein Ort und Schule für Utopien.“
Zu Formafantasma (Andrea Trimarchi und Simone Farresin, Heads of School): Formafantasma ist ein forschungsbasiertes Designstudio in Mailand, das sich mit den ökologischen, historischen, politischen und sozialen Kräften beschäftigt, die die heutige Designdisziplin prägen. Trimarchi und Farresin leiten unter anderem die Abteilung GEO - Design an der Design Academy in Eindhoven. Dort erforschen sie die sozialen, wirtschaftlichen, territorialen und geopolitischen Kräfte, die das Design heute formen.