Hermann Nitsch, Aktionsrelikt (Aktionsmalerei) der 80. Aktion Prinzendorf 1984 (Großes 3 Tage-Spiel), 1984
© VG Bild-Kunst 2019

Kriege und Feste

Werke aus der Schenkung Sammlung Hoffmann

Unter dem Titel Kriege und Feste präsentiert die Ausstellung für ein halbes Jahr Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts auf Schloss Hartenfels in Torgau. Sie stammen aus der Sammlung, die die Familie Hoffmann den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) geschenkt hat, und eröffnen einen Dialog mit dem Renaissance-Bau wie mit den Themen des Krieges und des fürstlichen Prunks.

  • Laufzeit 17.04.2019—03.11.2019

Die Ausstellung „Kriege und Feste“

Ein zentrales Thema der Ausstellung ist die Disziplinierung und Zurschaustellung des menschlichen Körpers. Fotografien der Künstlerin Vanessa Beecroft (*1969 Mailand, Italien) erinnern an ihre Performances, in denen Frauen für Stunden statuenhaft in choreografierten Ordnungen standen. Der Ausgangspunkt der Performances von Marina Abramović (*1946 Belgrad, Serbien) beginnt ebenfalls mit festgelegten Regeln. Sie arbeitet an den energetischen und empfindbaren Herausforderungen ihres eigenen Körpers und fordert die Betrachter*innen heraus, die Grenze zur Handlung zu überschreiten. Die Figur „Automat“ von José Damasceno (*1968 Rio de Janeiro, Brasilien), gefertigt aus Styroporhüllen, erinnert an die Harnische historischer Zeiten.

© Foto: Vicente de Mello
José Damasceno, Autômato, 2000 Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Der zweite Raum

Der zweite Raum präsentiert Arbeiten der Künstlerin Miriam Cahn (*1949 Basel, Schweiz), die mit einer intensiven Farbpalette Geschlechter- und Machtstrukturen infrage stellen. Sie zeigen einen zu Gewalttaten bereiten Soldaten und einen zarten weiblichen Körper. Breite Pinselbewegungen mit tiefroter Farbe überlagern die Schnittstellen der rechteckigen papierenen Struktur der Skulptur von Richard Tuttle (*1941 Roselle, USA) und setzen eine Dynamik frei. Bei dem Werk von Hermann Nitsch (*1938 Wien, Österreich) handelt es sich um ein Relikt aus Papier, das den Boden bedeckte, als bei Nitschs Pfingst- und Schlachtfest auf Schloss Prinzendorf maßlos Blut und Farbe vergossen wurden.

© VG Bild-Kunst 2019
Hermann Nitsch, Aktionsrelikt (Aktionsmalerei) der 80. Aktion Prinzendorf 1984 (Großes 3 Tage-Spiel), 1984 Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Der dritte Raum

Der dritte Raum zeigt die Filmprojektion „amazon“ der Künstlerin A K Dolven (*1953 Oslo, Norwegen), in der ein Bogen angelegt wird, um in kontinuierlicher Wiederholung Pfeile abzuschießen. Die Künstlerin orientierte sich beim Schneiden des Films an dem Allegro molto des zweiten Satzes des 8. Streichquartetts, das Dimitri Schostakowitsch nach seinem Besuch des zerbombten Dresden komponierte. Die Musik kommt jedoch nicht zum Klingen, zu hören ist stattdessen das ratternde Geräusch des Projektors.

© A K Dolven / Ulrike Munch, VG Bild-Kunst 2019, Foto: Vegar Moen
A K Dolven, amazon, 2005, video-still Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Impressionen

Die Werke beginnen einen Dialog

Die Auswahl der 15 Objekte bezieht sich auf die im Erdgeschoss befindliche historische Ausstellung  Torgau. Residenz der Renaissance und Reformation mit den reich verzierten Prunkwaffen, den Fürstenporträts und den Kunstkammerstücken, die den Reichtum des kurfürstlichen Hofes sowie die Ausrichtung fürstlicher Hochzeiten und höfischer Feste lebendig werden lassen. Einen anderen Bezugspunkt stellt die Präsentation der Kleinbronze des  Mars von Giambolognadar.

Landschaft mit Schloss
© SKD, Foto: Wolfgang Sens
Torgau, Schloss Hartenfels, Ansicht von der Elbseite

Partner und Sponsoren

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Schloss Hartenfels, Torgau

Bronzefigur des Mars
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