Einladung zum Pressegespräch "Gestaltung um 1800" in den Kaiserzimmern

18 May 2022

text

Angewandte Kunst des Klassizismus in den Kaiserzimmern auf Schloss Pillnitz

Das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) präsentiert seine neue Dauerausstellung „Gestaltung um 1800“ in den restaurierten Kaiserzimmern des Bergpalais' auf Schloss Pillnitz.

  • Opening Hours daily 10—17, Montag closed
    01/11/2023 — 26/04/2024  closed

    Das Kunstgewerbemuseum ist aktuell geschlossen und öffnet nach der Winterpause am 27. April 2024.

Einladung zum Pressegespräch "Gestaltung um 1800" in den Kaiserzimmern

Anhand von 90 Exponaten aus dem Zeitraum von 1780 bis 1820 wird aufgezeigt, wie Entwerfer mit dem Klassizismus eine neue Stilrichtung schufen und sich dabei von der Antike inspirieren ließen. Ausgelöst wurde die Faszination für das längst Vergangene durch die Ausgrabungen antiker Kunstwerke in Rom, Pompeji und Herculaneum. Der Klassizismus war zudem eine bewusste Neuausrichtung gegenüber dem Rokoko, welche sich in ganz Europa und weit über den Kontinent hinaus verbreitete. Die neue Dauerausstellung des Kunstgewerbemuseums präsentiert Möbel, Papiertapeten, Keramiken, Schmuck und Uhren aus der eigenen Sammlung. Leihgaben aus der Porzellansammlung, der Skulpturensammlung, dem Münzkabinett und dem Grünen Gewölbe ergänzen die Schau. Ein Exponat aus dem Archiv der Avantgarden unterstreicht, dass der Klassizismus nicht nur in den nachfolgenden Stilen wie Historismus und Jugendstil aufgegriffen wurde, sondern auch in der Moderne zitiert und teilweise persifliert wird.

Bis Ende 2016 wurde das Kunsthandwerk des Klassizismus in den sogenannten Weinlig-Zimmern des Bergpalais‘ präsentiert. Die Zuschreibung an den Architekten Christian Traugott Weinlig beruhte dabei nur auf vagen stilistischen Argumenten. Deshalb erhalten die Kaiserzimmer nun ihren einstigen Namen zurück und wurden von 2017 bis 2020 aufwendig nach historischem Vorbild restauriert. Durch die Wandbespannung mit Seidenatlas in den archivalisch überlieferten Farbtönen verändert sich der Charakter der Innenräume erheblich. In den einst malerisch reich verzierten Vorzimmern geben einzelne Sichtfenster den Blick auf die Wandmalereien aus dem Jahr 1791 frei.

Bei der Konzeption der neuen Ausstellung wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass sich die museale Präsentation der Objekte harmonisch in die originale historische Substanz der Räume einfügt. So werden vor der geschnitzten Wandvertäfelung auf der Fensterseite die Wandtische aus der Einrichtung von 1791 gezeigt. Auf weißen Podesten und in Vitrinen werden die Sammlungsexponate präsentiert, beispielsweise ein Figurenofen, französische Pendulen oder auch ein kürzlich restauriertes Tagesbett. Auch ein Tafelaufsatz mit ägyptischen Hermen und die „Allegorie auf die sächsischen Manufakturen“ aus dem großen Tafelaufsatz für Friedrich August III. (1865−1932) sind zu sehen – zwei außergewöhnliche Leihgaben aus der Porzellansammlung.

Ein weiteres Highlight der Präsentation stellt der äußerst seltene, eiförmige Kronleuchter der Chursächsischen Spiegelfabrik dar. Der Ankauf – eines der größten Projekte des Kunstgewerbemuseums der letzten 20 Jahre – konnte dank der Förderung der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Rudolf-August Oetker-Stiftung, der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG sowie dem St. Heinrichs Orden e.V. umgesetzt werden.

Der neue Multimediaguide führt Besucher*innen in einer 45-minütigen Audiotour durch die Ausstellung und gibt dabei Einblicke in die faszinierende Zeit um 1800.

Der Erwerb des Kronleuchters wurde ermöglicht durch:

Der Erwerb des Kronleuchters wurde ermöglicht durch:

Der Erwerb des Kronleuchters wurde ermöglicht durch:

To top