Fünf Jahrhunderte Münzkabinett Dresden – Zur Geschichte einer Sammlung

12. April 2019

500 Jahre Münze 1

„Fünf Jahrhunderte Münzkabinett Dresden“ – mit dieser neuen Sonderausstellung feiert das Münzkabinett seine langtjährige Sammlungstradition und dokumentiert die wechselvolle Museumsgeschichte, die von fürstlicher Sammelleidenschaft und dem Wirken bedeutender Wissenschaftler*innen geprägt ist. Etwa 110 Zeugnisse in Bild- und Schriftform sowie numismatische und andere Objekte beleuchten wichtige Epochen des Sammelns, Forschens, Ausstellens und Vermittelns und unterstreichen den internationalen Rang des Münzkabinetts.

  • Laufzeit 13.04.2019—19.01.2020

500 Jahre Münze 2

Das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) gehört mit seinem Bestand von etwa 300.000 numismatischen Objekten zu den drei größten Münzsammlungen in Deutschland von europäischer Bedeutung. Als eines der ältesten Museen Dresdens geht es auf Herzog Georg den Bärtigen (reg. 1500–1539) zurück.

Über Jahrhunderte wurde die Sammlung von den sächsischen Kurfürsten und Königen durch Ankäufe und Schenkungen systematisch ausgebaut und erweitert. Bereits in der Blütezeit des Barock hatte sich der Universalcharakter herausgebildet. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich das Münzkabinett auch zu einem wissenschaftlichen Forschungszentrum in Deutschland. Die Geschichte des Museums ist mit mehreren Standortwechseln verbunden. Die dramatischste Zäsur stellte zweifellos die Überführung der Sammlung in die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg dar. Mit der Rückgabe der Bestände im Jahr 1958 konnte das Münzkabinett wiedereingerichtet werden und seine bedeutende Stellung zurückerlangen. 2002 kehrte es schließlich in den Georgenbau des Residenzschlosses und somit an den Ausgangspunkt seiner Entstehung zurück. Nach jahrelanger Vorbereitung wurde im Juni 2015 dort die neue große Dauerausstellung eröffnet.

Ein Höhepunkt der aktuellen Sonderausstellung ist die erstmalige Präsentation der Medaillen-Serie „Syria 2015-2018“ des syrisch-polnischen Künstlers Majid Jammoul (*1948). Die Medaillen aus patinierter Bronze zeigen in eng gewählten Bildausschnitten eine Reihe zerstörter Hochhäuser und machen so auf die dramatischen Folgen des Kriegsgeschehens in Syrien aufmerksam. Jammoul fertigt seit 2015 jährlich eine Medaille zur Zerstörung seines Heimatlandes. Dank der Unterstützung durch den Numismatischen Verein zu Dresden e. V. und den Freundeskreis der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e. V. konnte diese Serie erworben und so das Münzkabinett um eine wichtige zeitgenössische Position erweitert werden.

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine digitale Präsentation, mit der 155 Neuerwerbungen aus dem Zeitraum von 1990 bis heute das breite Spektrum der Bestände widerspiegeln und so verdeutlichen, dass die Sammlung auch in der Zukunft weiterwachsen wird. Ein kostenloses Booklet bietet dem Publikum vertiefende Informationen zu den einzelnen Kapiteln der Schau. Schließlich ist die aktuelle Ausgabe der Dresdener Kunstblätter (2/2019), des vierteljährlich erscheinenden Periodikums der SKD, schwerpunktmäßig dem Münzkabinett gewidmet.

Mit der Exposition, die bis zum 19. Januar 2020 zu sehen ist, wird im zweiten Obergeschoss des Georgenbaus auch ein weiterer Raum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zwischen Dauerausstellung und Kleinem Ballsaal gelegen wird dieser in Zukunft temporären Ausstellungen des Münzkabinetts zur Verfügung stehen.

Die SKD kommunizieren über #FünfJahrhunderteMünzkabinett, #Münzkabinett_Dresden und #skdmuseum auf Social Media.

Zum Seitenanfang