Einladung zum Pressegespräch | Anton Graff (1736–1813) – Porträts

04. März 2019

Anton Graff (1736–1813). Porträts

1765 bewarb sich der Schweizer Maler Anton Graff (1736–1813) mit dem „Jugendlichen Selbstbildnis“ erfolgreich um die Stelle des kurfürstlich-sächsischen Hofmalers. Er erhielt einen lukrativen Vertrag und wurde Mitglied der Dresdner Kunstakademie. Trotz vieler Angebote, etwa aus Preußen, verblieb Graff Zeit seines Lebens am sächsischen Hof.

Zahlreiche Aufträge zeugen von seiner großen Beliebtheit als Porträtist. Graffs Kunst zeichnet sich zum einen durch spätbarocke Standesporträts aus, die er als Hofmaler des sächsischen Herrscherhauses schuf, und zum anderen durch Bildnisse, in denen er als Auftragsmaler ein aufstrebendes und aufgeklärtes Bürgertum festhielt. In seiner Rolle als Lehrer und seit 1789 als Professor an der Akademie wirkte der Künstler stilbildend für die nachfolgende Generation Dresdner Maler. Anton Graff schaue bis ins „Innere der Seele“, er „male nicht den Leib, sondern den Geist“, wie Johann Georg Sulzer, ein Schweizer Philosoph, Aufklärer und Kunstschriftsteller, über Graffs künstlerisches Schaffen urteilte.

Die Gemäldegalerie Alte Meister besitzt rund 50 Werke von Anton Graff. Die Studio-Ausstellung in zwei Räumen gibt mit der repräsentativen Auswahl von rund 25 Ölgemälden einen Überblick über seine Porträtkunst. Gezeigt werden zumeist Darstellungen sitzender Figuren im Halbporträt und einige Gemälde, die die Personen in Lebensgröße wiedergeben, wie beispielsweise die Ehebildnisse von Maria Josepha und Carl Adolph von Carlowitz.

Stellvertretend für Graffs Streben nach Wahrheit stehen drei Selbstporträts aus seiner jungen, mittleren und späten Schaffensphase. Darin dokumentierte er neben dem eigenen mentalen und physischen Zustand auch seine künstlerische Entwicklung. Die beiden Selbstbildnisse, die ihn im Alter von 29 und 58 Jahren zeigen, wurden jüngst restauriert. Besondere Aufmerksamkeit bei der aufwendigen Restaurierung wurde den Malschichtverlusten des Jugendbildnisses gewidmet, die im 19. Jahrhundert durch die Übertragung auf eine neue Leinwand entstanden waren.

Zusätzlich zu den spannenden Einblicken in Biografie und Zeitgeschichte werden vier seltene Landschaftsbilder in kleinem Format präsentiert, die im Spätwerk Graffs Hinwendung zu Naturmotiven der Romantiker aufzeigen. Zwei Grafiken aus dem Dresdner Kupferstich-Kabinett, die für die Restaurierungen wichtige historische Zustände dokumentieren, ergänzen die Präsentation und verweisen auf zahlreiche druckgrafische Reproduktionen, die seiner Zeit von Anton Graffs Gemälden angefertigt wurden.

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