Medea 2
Um die Einzigartigkeit dieser künstlerischen Antworten auf den autoritären Zwang wirklich einordnen zu können, reicht weder der Bezug nur zu den zeitgeschichtlich aufgeladenen ostdeutschen Kontexten, noch die Orientierung am westlichen Kunstkanon nach 1945. Vielmehr ist es an der Zeit, eine Einordnung nach Osten vorzunehmen: „Medea muckt auf.“ schaut auf jene sozialistisch aufgestellten Territorien, wo die Bedingungen für freie (oder eben unfreie) Kunstausübung mit denen in der DDR vergleichbar waren. Risikobereitschaft, Improvisationstalent, Selbstironie, kategorische Umdeutungen klassischer Materialien und Motive – das sind längst nicht alle Verbindungen, die sich etwa zwischen Magdalena Abakanowicz (PL) und Christa Jeitner, zwischen Katalin Ladik (HU) und Gabriele Stötzer, zwischen Zorka Saglova (CZ) und Else Gabriel, zwischen Zofia Rydet (PL) und Gundula Schulze Eldowy, zwischen Geta Bratescu (RO) und Christine Schlegel ziehen lassen.