Einladung zum Pressegespräch | Kunstbesitz. Kunstverlust. Objekte und ihre Herkunft

09. November 2018

Kunstbesitz 1

Die Provenienzforschung befasst sich mit der Herkunft von Kunstwerken, deren Eigentümer*innen und Besitzer*innen. In den letzten Jahren ist sie zu einem wichtigen Aufgabenfeld für die Museen geworden. 2018 stellt in diesem Zusammenhang ein bedeutendes Jahr dar. Die Washingtoner Erklärung – sozusagen der Startschuss für die Provenienzforschung nach NS-Raubkunst im heutigen Verständnis – existiert seit nunmehr 20 Jahren. Darüber hinaus feiert das Daphne-Projekt, mit dem an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) die intensive und systematische Erforschung der Herkunft der Objekte begann, seinen zehnten Geburtstag. Ein weiterer Anlass: 1958 kehrte ein Großteil der Kunstwerke aus der Sowjetunion nach Dresden zurück, die infolge des von Deutschland ausgegangenen Krieges dorthin gelangt waren.

  • Laufzeit 16.11.2018—02.06.2019

Kunstbesitz 2

Die Ausstellung „Kunstbesitz. Kunstverlust. Objekte und ihre Herkunft“ in der Zeit vom 16. November 2018 bis 25. März 2019 möchte einen Überblick über diesen weitreichenden Arbeitsbereich an den SKD geben. Gezeigt werden rund 60 Objekte und ihre Geschichten an unterschiedlichen Orten, darunter das Residenzschloss, der Zwinger und das Albertinum.

Im Studiolo des Residenzschlosses verdeutlicht beispielsweise eine Präsentation zum „Sonderauftrag Linz“, wie Dresden zum Angelpunkt des NS-Kunstraubes wurde. Weitere Stationen beschäftigen sich mit verschiedenen Entziehungskontexten, wie etwa der Beschlagnahmung oder dem Raub von Kunstwerken in der NS-Zeit, der Enteignung des Adelsbesitzes nach 1945 (der sogenannten Schlossbergung), der Rückkehr von Kriegsverlusten oder dem staatlichen Entzug von Werken in der DDR.
In einer genre- und epochenübergreifenden Präsentation werden Objekte aus allen Sammlungen der SKD präsentiert. Hier zeigt sich das breite Spektrum der Provenienzforschung, die neben wissenschaftlichen Gesichtspunkten vor allem brisante politische, moralische und rechtliche Aspekte hat – nämlich dann, wenn es um Kunstwerke oder andere Objekte geht, die ihren Eigentümern geraubt, abgepresst oder entzogen wurden. Die Ergebnisse und offenen Fragen der Provenienzforschung transparent zu machen, ist im Sinne der Washingtoner Prinzipien und eine Leitlinie der SKD. Kunstwerke mit ungeklärter Provenienz sind in der Lost-Art Datenbank sowie in der Online-Collection der SKD veröffentlicht. Auch die Ausstellung „Kunstbesitz. Kunstverlust. Objekte und ihre Herkunft“ wird es künftig als Online-Präsentation geben.

Die Ausstellung kann aus der reichen Forschung, insbesondere der letzten zehn Jahre schöpfen. Dass sich die SKD als Vorbild in der systematischen Provenienzforschung etabliert hat, zeigt die Ausrichtung eines zweitägigen Weiterbildungsprogramms der Provenienzforschung der FU Berlin, das am 15. und 16. November 2018 hier stattfindet. In Zusammenarbeit mit der TU Dresden wird es zudem im WS 2018/19 eine Ringvorlesung zu „Museen im Nationalsozialismus“ geben.

Neben öffentlichen Kunstgesprächen und Vorträgen bietet die Förderung durch das Programm „W wie Werte“ des Sächsischen Kultusministeriums Schulklassen die Möglichkeit an themenspezifischen Workshops teilzunehmen.

Zur Ausstellung erscheint ein kostenfreies Booklet (79 Seiten).

Die SKD kommunizieren über #KunstbesitzKunstverlust auf Social Media.

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