Einladung zum Pressegespräch: „Das Wunderbare in der Kunst und Art der Alten – Meisterwerke antiker Vasenkunst“ und zur Vorstellung von Holger Jacob-Friesen

03 May 2024

Einladung zum Pressegespräch „Das Wunderbare in der Kunst und Art der Alten – Meisterwerke antiker Vasenkunst“ und zur Vorstellung von Holger Jacob-Friesen

Die antike Keramik übt auch heute noch eine große Faszination aus. Vor allem die figurenreiche Dekoration der Tongefäße mit ihren Darstellungen von Mythen zog die Betrachter seit jeher in ihren Bann. Vor etwa 300 Jahren begann August der Starke in Dresden bemalte Feinkeramik zu sammeln. Seitdem wurde mit großer Kennerschaft ein Bestand zusammengetragen, der heute ungefähr 2.000 antike Gefäße umfasst. In der Dauerausstellung wird dieser anhand ausgewählter Beispiele sichtbar. Die Kabinettausstellung „Das Wunderbare in der Kunst und Art der Alten – Meisterwerke antiker Vasenkunst“, die vom 9. Mai bis zum 17. November 2024 in der Sempergalerie zu sehen sein wird, zeigt etwa 80 griechische und unteritalische Werke, vor allem des 6. bis 4. Jahrhunderts vor Christus.

Für Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), den Begründer der Klassischen Archäologie und der modernen Kunstwissenschaft, lag in den antiken, bemalten Tongefäßen eine große Anziehungskraft. Die Vasenbilder verglich er mit Zeichnungen Raphaels.

Die Sonderausstellung widmet sich diesen Dresdner Vasen und ihrer Geschichte. Als in Italien im Laufe des 18. Jahrhunderts immer mehr bemalte Keramikgefäße gefunden wurden, zogen sie das Interesse von Gelehrten und Sammlern auf sich. Die lateinische Bezeichnung vasi fictili für die tönernen Gefäße wurde in den modernen Sprachgebrauch übernommen. 

Der damalige Zugang zu den Objekten war in erster Linie ein künstlerisch-ästhetischer, der sich auf Zeichnung, Komposition und Ausdruck konzentrierte. Außerdem richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Deutung der dargestellten Mythen, die aus den antiken Texten bekannt waren. Im 19. Jahrhundert begann eine Phase der Systematisierung nach Gefäßformen, Techniken und Malstilen.  

Im weiteren Verlauf der Forschung spielten für die stilistische und chronologische Bestimmung der antiken Keramik zunehmend Töpfer- und Malersignaturen eine entscheidende Rolle. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wuchsen die Kenntnisse über die verschiedenen Meister und es gelang, Vasen anhand stilistischer Merkmale individuellen Malern, Töpfern oder Werkstätten zuzuordnen. 

Die Grundlagenforschung für das Ausstellungsprojekt erfolgte in den letzten Jahren durch die Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Unter diesem Dach arbeiten derzeit 25 Institutionen weltweit zusammen, um den gesamten Bestand bemalter griechischer Keramik in den Museen und Sammlungen nach einheitlichen Standards für die Forschung zu erschließen und umfassend zu dokumentieren. 

Die Ausstellung präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse und lädt zum genauen Betrachten der Vasenbilder und Gefäßformen ein. 

Gleichzeitig möchten wir den Termin nutzen, um Ihnen den neuen Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800, Prof. Dr. Holger Jacob-Friesen, vorzustellen.

Presspictures and -dossiers

Amphora. Theseus und Minotaurus Attisch, um 500 v. Chr., Punkt-Band-Klasse, Bompas-Gruppe
© Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Rotfiguriger Stangen(henkel)krater Attisch, um 440-430 v. Chr. (Maler der Louvre-Kentauromachie)
© Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Volutenkrater, Iliupersis-Maler Apulisch rotfigurig, 380 - 370 v. Chr.
© Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Volutenkrater, Iliupersis-Maler Apulisch rotfigurig, 380 - 370 v. Chr.
© Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
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